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·fight like cat and dog·

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·fight like cat and dog·

to have angry arguments all the time

× × ×

Das erste, was ich sehe, als ich erwache, ist Jacy, der einige Meter von mir entfernt im Schneidersitz hockt und eine große Keramikschüssel auf dem Schoß hält, aus der er eifrig löffelt.
Sein Fell ist dunkel vor getrocknetem Blut, einzelne Krusten waren gebrochen und schmiegen sich wie glanzlose Schuppen an seinen Körper. Doch überraschenderweise scheint es ihm ziemlich gut zu gehen - im Gegensatz zu gestern Nacht. Von der todesnahen Erschöpfung ist nicht das geringste Anzeichen mehr erkennbar, auch die Wunden scheinen sich in Luft aufgelöst zu haben. Wäre ich nicht gerade eben aufgewacht, würde ich mich ernsthaft fragen, wie dies möglich sei.

Er schleckt den Esslöffel mehr ab, als dass er sich das Joghurt - ich glaube zumindest, dass es sich dabei um Joghurt handelt - wirklich in den Mund schaufelt. Seine fleißige Zunge wird begleitet von einem leisen Schnurren der Zufriedenheit, welches an das dunkle Brummen eines teuren Sportautos erinnert. Er wirkt wie ein glücklicher Stubentiger, der gerade sein Lieblingsfutter verzehrt. Der zusätzliche weiß-rosa Klecks auf seiner Nasenspitze verleiht der Szenerie einen gewissen Irrwitz, sodass ich beinahe grinsen muss.

Immer wieder leckt er sich über die Lippen, was mich mehr denn je an eine Katze erinnert. Attila hat sich auch immer stundenlang das Futter vom eigenen Gesicht geputzt, da er immer die Hälfte davon dort kleben hatte. Er konnte einfach nicht sauber essen.
Jacy scheint es übrigens nicht anders zu ergehen. Als er sich mit dem Handrücken über den Mund wischt, zieht er eine lange Spur gleich einer Kriegsbemalung über seine Wange, was schließlich jeden Damm bricht.

Ich lache laut los.

Mein Ziegengemecker hallt durch den kleinen Raum, die Wände werfen den Lärm wie ein Echo zurück und lassen meine Stimme umso lauter wirken. Ich kann mich einfach nicht mehr bremsen, selbst als mein Bauch zu schmerzen beginnt und mich ärgerlich knurrend an die fehlende Mahlzeit von gestern erinnert.

Nur am Rande nehme ich wahr, wie das zusammengerollte Sam-Kokon vor Schreck von der Couch rollt und mit einem dumpfen Aufprall auf dem Parkett zum Erliegen kommt. Verstört sieht der Junge in Stoffkondom sich um, das lockige Haar verstrubbelter denn je, die Mimik eine einzige angsterfüllte Grimasse. Sein gekringeltes Vogelnest bildet einen wilden Kranz um seinen Kopf, der mich ein wenig an Jesus mit Hippielocken erinnert. Zudem war ihm eine Strähne über der Oberlippe hängen geblieben, sodass die vegane Wiedergeburt Christis auch noch einen Schnauzer bekommt.
Das gibt mir den Rest.

Mein Lachen geht ihn ein glucksendes Geräusch über, das an einen sterbenden Fisch an Land erinnert, meine Augen tränen und und meine Wangen glühen vermutlich wie zwei Ampellichter. Ich mache dem Ausdruck 'Ich lache mich tot' gerade alle Ehre. Und das... Moment... der Wanduhr nach, um 8:15 Uhr Morgens.

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