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· trigger ·

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· trigger ·

an event or situation that causes something to start

× × ×

Ich habe das Gefühl, in einer Teufelsschlinge zu stecken. Die Ereignisse scheinen sich ständig zu wiederholen, und doch kommt es nie zum notwendigen Höhepunkt. Wie ein Song, bei dem der Beat-Drop ausbleibt.

Verdattert sehe ich zu, wie der Hund in die Knie geht und sich zusammenkrümmt, die Hände auf die Ohren gepresst, als wäre er einer schmerzenden Lautstärke ausgesetzt. Ich betrachte ihn stumm und warte auf eine Regung, eine Erklärung, eine Auflösung; irgendetwas seitens der anderen Front, bis mir auffällt, dass Jacy ebenso getroffen am Boden kauert. Meine Stirn beginnt zu krampfen, so eng ziehe ich die Brauen zusammen. Was zur Hölle?

„Mercy?"

Ich drehe den Körper, ehe der Kopf nachrückt. Olivia hält das Fledertier auf dem Schoß. Das Mäulchen ist weit aufgerissen und der gesamte Körper bebt, als würde er unter hoher Spannung stehen, doch kein Ton verlässt die narbigen Lippen. Scheinbar.

„Er schreit... in zu hoher Frequenz für uns", flüstert Olivia beinahe ehrfürchtig, während sie die zittrige Gestalt auf ihr betrachtet. Ich blinze einige Male, um ihre Worte sacken zu lassen. Eine lebende Hundepfeife? Ist das irgendwie gefährlich für das menschliche Gehör? Außerdem... Moment mal.
„Olivia, er soll weiter schreien! Ich hole Jacy!", entkommt es mir eine Spur zu hektisch. Ohne an mögliche Konsequenzen zu denken, mache ich am Stand kehrt, und flitze wie ein Affenzahn auf die sich krümmenden Würmer am Boden zu. Beim näheren Hinsehen scheint es fast, als würde die Beschallung stetig schlimmer werden, so, als würde die Fledermaus die Frequenz sekündlich in die Höhe schrauben. Der Hund scheint mich nicht zu bemerken; zumindest, bis ich diese eine unsichtbare Linie überschreite. Dieser eine Schritt zu viel, der in kaum zwei Meter Entfernung liegt, lässt den leise wimmernden Muskelprotz hochfahren, als hätte ihm eine Wespe in den Allerwertesten gestochen. Das Knurren ist tief und hohl und lässt mich augenblicklich zu Stein erstarren. Als er sich jedoch in eine sitzende Position erhebt, sind seine Bewegungen langsam und steif, als würde jeder seiner Muskeln krampfen.

Ich packe Jacy am Handgelenk, jedoch geht es ihm nicht gerade besser. Zusätzlich noch wurde die getrocknete Erde mit Blut eingetauscht, sein Fell ist feucht und rutscht aus meinem Griff.
"Beweg dich!", keife ich ihn mit gesenkter Stimme an, obwohl es vermutlich keinen Unterschied gemacht hätte, hätte ich geschrien. Er hat wahrscheinlich eh nur den Tinitus im Ohr. Aus dem Augenwinkel kann ich sehen, wie der Hund sich wankend erhebt. Keine Panik. Keine Panik.

„Komm schon!"

Ich habe Panik. Ich stehe direkt neben einer wilden Mutation, Gott, ja, ich habe Panik! Und ich habe jedes Recht dazu!

Quälend langsam erhebt sich der Kater, steif wie Pinocchio bewegt er sich, als wären sämtliche Gelenke eingerostet. Ein dumpfes Knurren entkommt ihm, als ich ihn dezent ungeduldig am Handgelenk ziehe, was jedoch wenig Wirkung zeigt. Ich möchte ihm ja keinen Druck machen, aber der Hund bewegt sich bereits in unsere Richtung! Und ich sehe mich nicht befähigt, gegen eine Mutation zu kämpfen, die nicht nur zwei Köpfe größer ist, sondern auch übermenschliche Kräfte und eine schlangengleiche Reaktion besitzt.
Obwohl... Momentan ja eher weniger...

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