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· premonition ·

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· premonition ·

a feeling that something (unpleasant) is going to happen

× × ×

Es ist wirklich nicht einfach, sich auf seine Umgebung zu konzentrieren, wenn der Vordermann andauernd mit spitzen Gegenständen spielt.

Wie ein Zirkusartist lässt Jacy das lange Küchenmesser zwischen seinen Klauen kreisen, dass die scharfe Klinge nur so durch die Luft saust. Blind wirft er es hinter seinen Rücken hin und her, fängt es wieder und lässt es erneut wie einen Hubschrauberpropeller lässig zwischen den Fingern rotieren. Mir stellt es jedes Mal sämtliche Härchen am Nacken auf, wenn die Waffe seinen festen Griff verlässt, doch immer wieder landet das Heft zielsicher in seinen Händen und meine Angst stellt sich als unbegründet heraus.

"Warum fahren wir nicht einfach mit dem Auto?",
jammert Sam leise in meinen Rücken. Er läuft sehr knapp hinter mir, weshalb er mir immer wieder auf die Ferse tritt und ich beinahe schon aus den Turnschuhen schlüpfe.

"Hast du etwa einen Schlüssel?",
schnauze ich ihn grob an und beschleunige meinen Schritt. Jacy legt ein ordentliches Tempo an den Tag, das keine Trödeleien zulässt. Die Straßen werden zwar immer noch von den Laternen beleuchtet, trotzdem wirkt die Umgebung düster und im schmutzig-gelben Licht regelrecht bedrohlich auf mich. Ich wäre lieber langsam geschlichen, anstatt geräuschvoll über den Asphalt zu laufen.

"Ich könnte eines knacken",
meldet sich nun Sam wieder zu Wort. Die Plastiktüte in seiner Hand knistert nervenaufreibend laut bei jedem seiner großen Schritte. Etwas anderes hat er zum Einpacken der Kleidung anscheinend nicht gefunden.

Ich schnaube spöttisch auf und werfe dem Möchtegern-Kleinkriminellen einen herablassenden Blick über die Schulter zu.

"Achja? Wo lernt man das, im Fleischhacker-Studium?"

Ein missmutiges Murren ertönt, doch er erwidert nichts darauf. Scheinbar will er sich dazu nicht äußern. Stattdessen sagt er:

"Was ist eigentlich unser Ziel? Haben wir überhaupt eines?"

"Die Stadt",
murmel ich undeutlich in meinen nicht vorhandenen Bart.

"Was? Was hast du gesagt?"

"Die Stadt! Verdammt noch mal."

"Aber was in der Stadt? Ein Gebäude? Eine Person?"

Und etwas leiser fügt er hinzu:

"In der Tierarztklinik könnten wir das Vieh sezieren. Vielleicht ist er in Wirklichkeit ein Roboter oder so."

Jacys Ohren zucken schlagartig rückwärts und seine Schultern spannen sich an, doch es ist nicht er, der die Nerven verliert. Es bin ich - schon wieder.

eXoticWo Geschichten leben. Entdecke jetzt