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💀

· curiosity ·

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· curiosity ·

an eager wish to know or learn about something

× × ×

Die spitzen Klauen sind lang und gebogen, wie die Greifer eines Raubvogels, und bohren sich mit einer Leichtigkeit schräg neben mir in die Fliesen, als wären sie Butter.
Stein knirscht und quietscht ohrenbetäubend, als das Vieh mit seinen Krallen darüber kratzt, sein schnabelförmiges Maul klappt auf und heraus kommt ein lautes Fauchen, wie das einer... Katze?
Das passt irgendwie nicht so ganz zusammen...

Nein, wartet. Das Ding hat gar nicht gefaucht.
Der Kater tat es.

Er... Warum liegt er eigentlich am Boden? Sein Fell wirkt etwas zerzaust und an seinem linken Ohr hängt eine einzelne Flaumfeder fest, die er jedoch sogleich mit einem kleinen Zucken abschüttelt. Wie hypnotisiert folge ich der Flugbahn der hinabschwebenden Feder mit den Augen, bis sie sanft auf dem Boden zum Erliegen kommt.

Wie... Warum...
Moment mal.

Langsam blinzel ich, mein vor Schock vereistes Gehirn beginnt wieder, aus seiner Starre aufzutauen und zögerlich mit mir zusammenzuarbeiten.

Der Kater scheint sich gegen das Eulenvieh geworfen zu haben, sodass es in seiner Flugbahn versetzt neben mir gelandet war und anstatt mich die armen Fliesen zerrissen hat.
Wobei Stein eindeutig robuster ist, als mein wabbeliges Menschenfleisch. Ich will gar nicht wissen, was das für ein Blutbad gegeben hätte - oder noch geben wird.

Rasch fängt sich der Vogel wieder, blitzschnell hockt er wieder aufrecht auf allen Vieren und macht sich bereits zum nächsten Sprung bereit. Nur aber wird er abermals weggezogen, diesmal am Nacken, um den sich eine bekrallte Katzenpfotenhand schließt.

Der Kater wirft mir einen kurzen Blick zu, er wirkt jedoch keinesfalls verängstigt oder gehetzt. Eher bloß... irritiert. Verwirrt. Als verstünde er nicht, was hier genau vor sich geht.

"Hau ab!"

Die Worte sind nicht mehr als ein leises Knurren und gehen beinahe in dem Lärm der gefiederten Mutation unter, die sich kreischend und zischend gegen den Angreifer wehrt. Rasiermesserscharfe Klauen zerschneiden die Luft, schneller, als das bloße menschliche Augen ihnen folgen könnte.

Das lasse ich mir keinenfalls zweimal sagen.

In Rekordtempo bin ich auf den Beinen und bekomme während meines Sprints durch die zersprungene Glastür gerade so im Augenwinkel mit, wie der Kater das Vögelchen mit dem Hals gegen den Boden drückt und ihm ins Gesicht knurrt, dass sie - sie? Das Ding ist weiblich? - sich verdammt nochmal beruhigen soll. Es scheint keinen Effekt zu erzielen, denn das Vieh kämpft weiter wie wahnsinnig gegen seinen Griff an und reißt dem Kater der Länge nach das Fell am Arm auf. Ich sehe Blut fließen; doch so genau will ich gar nicht hingucken.

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