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· sarcasm ·

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· sarcasm ·

the use of remarks that clearly mean the opposite of what they say, made in order to hurt someone's feelings

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Es ist, als wäre mein geistig begrenzter Schutzengel augenblicklich wieder in seinen ewigen Dornröschenschlaf gefallen, gleich nachdem er für eine viel zu kurze Zeit seinen heiligen Glitter über mich geworfen hat.

Denn kaum kommt die rettende Tür in Sicht und spornt mich nochmals zu Höchstleistungen an, knistert es plötzlich leise über mir; und der Strom fällt aus.
Boom, zack.
Ohne Vorwarnung, ohne Countdown. Einfach weg.

Innerhalb dem Bruchteil einer Sekunde erlischt jede noch so schwache Beleuchtung, das Surren der Kühlregale verstummt abrupt und zurück bleibt eine eiserne Stille, die mir durch Mark und Bein kriecht. Es herrscht eine düstere Stimmung im menschenleeren Gebäude, die einzige Lichtquelle bietet der kaum erleuchtete Abendhimmel der unerreichbaren Außenwelt. Doch selbst dieser Schein ist gräulich und dumpf, als wolle er das Szenario noch etwas dramatischer wirken lassen.

Natürlich lasse ich es mir nicht nehmen, trotzdem gegen die automatische Schiebetüre zu laufen. Ich trete und schlage und werfe mich mit all meinem Fliegengewicht gegen das dicke Glas, doch das elektronische Teil zeigt mir seinen nicht vorhandenen Mittelfinger, indem es einfach gar nichts tut. Nicht mal einen Notfallschalter kann ich auf die Schnelle finden. Was für ein apokalysen-freundliches Sicherheitssystem mein Kaff doch hat.

Hinter mir ertönt das gut bekannte Klack-Geräusch, und ich kann durch die schwache Reflexion der Scheibe eine Gestalt ins Blickfeld treten sehen. Natürlich ist mir klar, dass es der Kater sein muss. Sonst ist ja niemand hier.

Hektisch umfasse ich den Fleischspieß fester, atme tief durch und wende ich dann betont langsam zu meinem Feind um.

Er hält die Arme immer noch verschränkt, seine dunklen Augenbrauen sind fragend zusammengezogen und er mustert mich mit einem undefinierbaren Blick. Seine Augen wandern abermals suchend über mein gesamtes Erscheinungsbild, als vermisse er irgendein ausschlaggebendes Detail, bis sie schließlich an meinen eigenen hängen bleiben. Für einen Moment bannt mich der Anblick des grellen Farbtons, sodass ich beinahe vergesse, dass ich gerade meinem baldigen Tod gegenüberstehe.

Die Iriden sind wirklich stechend grün und scheinen wie von innen heraus zu leuchten, fast schon unmenschlich - haha.
Wie witzig ich bin. Wahrer Galgenhumor.

Und doch haut mein Flachwitz in diesem Fall tatsächlich hin; denn jedes andere Lebewesen hat normalerweise einen Farbverlauf, eine Abstufung, eine Mischung aus verschiedenen Nuancen in seiner Iris versteckt. Aber bei diesen ist da nur grün; grell und giftig, wie ein Leuchtstift. Im fahlen Dämmerlicht glühen die spitzen Pupillen auf wie zwei kleine Taschenlampen, leuchten mir neugierig entgegen.

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