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· humiliate ·

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· humiliate ·

to make someone feel ashamed or lose respect for him/herself

× × ×

Ruckartig springe ich auf und mache einen großen Schritt auf den Kater zu, welcher von meiner plötzlichen Handlung so überrascht ist, dass er mit seinen Rasiermesserzähnen glatt den Strohhalm durchbeißt. Meine Handfläche kribbelt bereits voller Vorfreude, als ich weit aushole, um diesem Idioten einmal richtig eine reinzuhauen, dass er nicht mehr weiß, ob er nun Hund oder Katz' ist. Ich habe bereits seinen dämlichen Gesichtsausdruck vor Augen, wie er sich die rote Wange hält, höre schon das saftige Klatschen...

Allerdings habe ich einige Details in meinem hitzigen Rachedurst übersehen. So habe ich A) immer noch eine gerade eben geflickte Wunde am Rücken, die meine Aktion ganz und gar nicht gutheißt, und B) bis auf ein blutiges Stück Stoff keinerlei Kleidung vor meinem Oberkörper. Und das ist... Nun ja, eine fatale Kombination.

Denn während ich noch den Arm hochreiße, versetzt es meiner wehen Stelle einen glühenden heißen Stich, der mir widerum ein schrilles Jauchzen entlockt. Instinktiv ziehe ich beide Schultern zurück, um die aufgebaute Spannung zu lockern, das zerschnittene Shirt verrutscht dem einarmigen Halt. Ich fasse im schamhaften Reflex danach; ein erneuter Stich, dann segelt das heilige Tüchlein auch schon zu Boden.

Nichts da mit dramatischer Ohrfeige und wüsten Beleidigungen. Stattdessen stehe ich nun in der Mitte des Raumes - oben ohne.

Erstarrt verharre ich in meiner Position, beide Handflächen jeweils verkreuzt über meine Oberweite gelegt. Mein Blick ist krampfhaft auf den Boden fokussiert, doch so sehr ich mich auch konzentriere; die Hitze steigt, steigt ins Unermessliche und lässt meine Wangen brennen wie Ampellichter. Noch nie zuvor war mir etwas so peinlich.
"Fuck", entkommt es mir gepresst. Mehr gibt es dazu wohl nicht zu sagen.

Sam ist der erste, der sich fängt - und äußert dies, indem er anfängt, lauthals zu lachen.
Gerade noch wollte er mir an die Gurgel gehen, nun lacht er mich aus. Mein Verdacht schwankt zwischen 'schwangerer Transsexueller' und 'Schizophrenie'.

"D-hu bist so ein O-hopfer...", hustet er atemlos hervor und wischt sich allen Ernstes eine Lachträne aus dem Augenwinkel. Eine echte.
"Olivia!", zische ich leicht verzweifelt, und wie als habe sie nur auf ihren Einsatz gewartet, reißt die Jamaikanerin sich aus ihrer Schockstarre und stürzt hektisch vor. Nicht aber, dass sie den verlorenen Schutz vom Boden aufhebt; sie opfert sich selbst als Sichtbarriere und stellt sich breitbeinig vor mich, die Arme schützend zur Seite gestreckt, als würde sie sich in die Schussbahn werfen. Angesichts ihrer geringen Körpergröße ist diese Aktion zwar lieb gemeint, aber dämlich und absolut nutzlos.
"Das Hemd!", sage ich daher etwas genervt, und Olivias Mund formt sich zu einem stummen 'Oh'. Leise fluchend über ihre eigene Dummheit - was mir für den Bruchteil einer Sekunde sogar ein kleines Lächeln entlockt - bückt sie sich nach dem blutigen Fetzen und presst ihn mir sogleich gegen die Brust. Ich merke erst, dass ich die Luft angehalten habe, als ich erleichtert ausatme.

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