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~~~~~~~~~~~Adams Sicht~~~~~~~~~~~

"Ich hoffe sehr, dass du dir ein Scherz mit mir erlaubst, Ed." lehnte Adam sich über seinen Schreibtisch und blickte seinen großen Bruder geschockt an, sowie es auch Grace tat, welche neben ihm saß.

"Ich wünschte es wäre so." antwortete Edward, der sich erschöpft auf den Diwan in Adams Gemach fallen ließ.
"Doch Mutter macht darüber keine Witze. Sie tat es angeblich um mich vor Viktoria zu schützen."

Fassungslos ließ sich jetzt auch Adam auf sein Stuhl fallen.
"Das klingt soziemlich wie das, was Viktoria vorausgesagt hatte. Sie hat mir sogar geraten dich umbringen zu lassen, damit du niemals meine Krone beanspruchen kannst."

"Ich will deine Krone gar nicht!" sprang Edward auf und legte, wie zuvor Adam, seine Hände auf die Tischplatte.
"Ich möchte ein einfaches Leben, indem ich dich unterstützen kann unser Land zu beschützen, mehr nicht!"

Beruhigend legte Grace Edward eine Hand auf die Schulter. Wie immer konnte ihre Berührung entweder jemanden beruhigen oder aufstacheln. Eine erstaunliche Fähigkeit, wie Adam fand.

"Ich glaube dir, Edward." lächelte sie aufmunternd, dann änderte sich ihr Blick. Es wurde von tröstend zu wütend. "Weshalb ich das mulmige Gefühl habe, dass ihr wie Figuren auf dem Schachbrett bewegt werdet. Das ist das Spiel eurer Mütter."

Adam war erstaunt wie schnell Grace ein Bild erschaffen konnte, welches diese Situation so präzise darstellen konnte. Cornelia versuchte sich, indem sie Edward auf den Thron setzen wollte, vor Viktoria zu schützen. Allerdings würde Viktoria niemals zulassen, dass der Bastard des Königs über Aerugo herrschen würde und wird jetzt erst recht ihn beseitigen wollen.

"Und was schlägst du vor was wir tun sollen?" fragte Adam seine zukünftige Frau, die verwundert darüber schien gefragt zu werden wie sie das Problem lösen sollten. Ein kleines, stolzes Lächeln bildete sich um ihre Lippen. Kurz überlegte sie und legte sich den Daumen an die Lippen. Dies war, so hatte Adam bereits festgestellt, ihre nachdenkliche Haltung, was er insgeheim niedlich fand.

"Was wäre, wenn du schriftlich dein Recht auf die Krone ablehnen würdest?" wand sie sich an Edward der überlegte.

"Von mir aus gerne sofort. Allerdings weiß ich nicht ob dies Viktoria reichen wird, um mich von ihrer Todesliste zu nehmen. Außerdem hat Mutter den Hohepriester irgendwas ins Ohr geflüstert, denn auf meine Bitte die Legitimierung fallen zu lassen, haben sie mich regelrecht ignoriert." gab er zu Bedenken.

"Glaub mir." lächelte Grace ein Lächeln, welches keiner der Brüder jemals gesehen hatte. Es war ein bedrohliches Lächeln.
"Sie werden sich nicht mit mir anlegen."
Sowohl Edward als auch Adam warfen sich fragende und eingeschüchterte Blicke zu. Was hatte Grace denn vor?

~~~~~~~~~~~Emmas Sicht~~~~~~~~~~

Geduldig stand Emma an der Kathedralentür und wartete bis die Hohepriester ihr Ritual zu Ehren des Sonnengottes allmählich beendeten. Der Raum war in Gold gehalten und strahlte aufgrund der brennenden Kerzen. Emma fand den Raum nur unheimlich, denn die Hohepriester waren in schwarz gekleidet und waren bereits sehr alte Männer, welche dem königlichem Hof dienten.
Doch anscheinend auch nur soweit wie es ihnen selber von nutzen war, dachte Emma verärgert.
Endlich drehten sich die Männer zu ihr um uns fragten sie mit nassaler Stimme was sie denn von ihnen wolle. Ihre Augen zeigten Desintresse und deutlich, was sie von Emma hielten. Dies ärgerte sie und sie krallte ihre Finger in ihre Handfläche, um nichts unüberlegtes zu tun.

Sei Grace, ermahnte sich Emma, hielt jedoch einen Moment inne. Nein.
Sie nicht Grace, diese würden sie nämlich nie fürchten.
Sei die Blutkönigin, vor der sich jeder fürchtete. Sie werden mich fürchten, dachte Emma.
Die Finsternis, welche sich damals- als sie Stefan hat foltern lassen- in ihrem Inneren breit gemacht hatte, übernahm sie und sie war nicht mehr Emma. Nicht mehr temperamentvoll und wild, sondern kühl und kaltherzig.
Ihre Körperhaltung änderte sich schlagartig innerhalb eines Augenblicks, der Rücken durchgestreckt, das Gesicht angehoben und die Augen wie bei einem Raubtier auf der Jagd. Langsam und elegant schritt sie durch den Raum, ohne die Männer aus den Augen zu lassen. Vor dem Altar blieb sie stehen.

Blutkrone Where stories live. Discover now