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~~~~~~~~~~Emmas Sicht~~~~~~~~~~~

"Wie findest du dein Hochzeitskleid, Grace?" fragte Andrea Emma, welche gerade zur Anprobe in ihrem Hochzeitskleid vor dem Spiegel in ihrem Gemach stand. Nur noch ein Tag trennte Emma vor dem Bund der Ehe, und dies merkten ihr die Freundinnen an. So angespannt war Emma noch nicht einmal gewesen als sie persönlich von mehreren Männern attackiert wurde. Doch ging es dort um das Ende ihres Lebens und nun ging es darum wie sie denn Rest ihres Lebens verbringen würde. Dies war, so empfand es Emma, viel schwieriger als das Ende, denn ihre ganzes Leben würde nun wieder eine entscheidende Wendung nehmen, welche sie nicht rückgängig machen könnte. Diese Hochzeit würde ihre Zukunft sowie die zweier Länder gravierend verändern.

Dies war allerdings nicht das Schwierigste für Emma. Weder dass es für sie kein zurück geben würde, noch das sie über zwei Länder herrschen würde belasteten sie am meisten. Nein, es war schlicht und ergreifend die Tatsache, dass Adam sie heiraten würde ohne dem Wissen, dass sie nicht Grace war. Wenn es vorher Betrug war zum Schutz eines Landes, so war es nun jetzt Verrat an ihn selbst. Zu gerne wollte sie ihm die Wahrheit sagen. Bereits seit Tagen plagte Emma dieser Wunsch ihm endlich wirklich nah sein zu können. Der Gedanke, dass er ihren Namen rief und flüsterte, wenn seine Lippen die ihren berührten.

Bei dem Gedanken der Nähe erröttete Emma. In der Hochzeitsnacht würden sie von den Hohepriestern beobachtet werden und dies miesfiel ihr zutiefst. Sie wollte nicht, dass irgendwelche Leute ihr bei dem intimsten Moment ihres Lebens dabei zusahen. Dieser Moment sollte einzig und allein ihr gehören. Und Adam.

"Alles in Ordnung? Du bist ziemlich erröttet." lächelte Lydia.

"Das ist die Aufregung, keine Sorge. Außerdem ist das Kleid einfach...unglaublich." antwortete sie ihrer Freundin. Das meinte Emma auch so. Das Kleid war in einem zarten Stoff gehalten, welches bei jeder Bewegung oder Windhauch lebte. Es war ein Hochzeitskleid ganz im amestrier Stil, worüber sie ungemein froh war. Aerugos Kleider für die Frauen waren allesamt prunk und nahmen viel Platz ein. Ihr Kleid fand sie viel schöner, denn neben dem leichten Stoff unten war es oben mit zarten Stickereien verstehen, welche auf ihren Schultern lagen.

"Der Gedanke, dass ich in diesen Kleid Adam heiraten werde, ist einfach...schwer in Worte zu fassen." hing Emma den Gedanken nach und wandte sich an ihre Freundinnen.

"Apropos Worte." hob sie den ungeöffneten Brief von Lady Suzan, Graces Mutter, von dem Tisch auf und zeigte ihnen diesen.

"Das sie sich auch mal meldet." wunderte sich Lydia, während Elisa und Andrea ebendo verwundert wirkten.

"Selbst nach dem Attentat auf Grace hatte sie sich nicht gemeldet." fügte Elisa hinzu, welche noch ziemlich betrübt war aufgrund von Jordans Abweisung. Zu gerne wollte Emma ihre Freundin aufmuntern, doch wusste sie das ein gebrochenes Herz brauchte um sich zu heilen. Auch wenn Emma sich für Adam entschieden hatte, so vermisste sie James an ihrer Seite. Ihr Herz war in zwei gerissen, weshalb sie Elisas Schmerz nachempfinden konnte.

"Weshalb ich mich noch nicht traute diesen zu öffnen. Was für eine Frau ist Suzan eigentlich?" wollte Emma wissen. Zwar wusste sie vom Volk her, dass Suzan als eine sehr authoritäre Frau galt, welche in der Zeit von Grace Abwesenheit in dem Kloster über Amestria bestimmte. Nun wollte Emma wissen mit was für eine Person sie zu tun hatte.

Andrea überlegte nicht lange und kam direkt zum Punkt.
"Sie ist eine strenge und berechnende Person. Sie hatte Grace Vater, König Tristan, geheiratet und nach seinem Tod, da Grace noch nicht reif genug war, die Herrschaft übernommen. Grace und Suzan hatten zudem nie eine gute Bindung zueinander, weshalb Grace damals als Kind umso mehr um ihren Vater trauerte. Sie standen sich sehr nahe."

Blutkrone Where stories live. Discover now