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~~~~~~~~~~~Emmas Sicht~~~~~~~~~~

Nie hätte Emma geglaubt, dass sie sich irgendwann freiwillig dazu entscheiden würde zu ihr zu gehen. Doch nun stand sie hier, oben im Tower und suchte Viktoria auf. Seitdem Attentat auf Edward war sie nun hier eingesperrt und loderte in ihrer Wut auf ihren Sohn Adam.
Diese Wut spiegelte sich in ihren Augen wieder, welche sich in Emma hinein bohrten und sie am liebsten in Stücke reißen wollten. Ihre erhabene Etikette und ihre königliche Gesinnung hat sie jedoch nicht verloren, saß elegant in ihrem dunkelgrünen Kleid auf ihrem kleinem Sofa und trank ihr Wein. Trotz ihrer Haft wurde die Königin nicht vergessen und wurde mit Essen und einem "gemütlichem" Gemach abgemildert. Das war es allerdings auch mit dem gemütlichem, denn es war immer noch eine Zelle und es durfte keiner mit ihr sprechen, geschweige ihr helfen. Dies war eine Anordnung von Adam gewesen. Denn Viktoria war immer noch die giftige Schlange, welche alles und jeden töten würde um ihre Freiheit zu erhalten.
Diese Person hatte Emma nun aufgesucht und hoffte, dass sie das bekommen würde, was sie brauchte.

"Na siehe mal einer an." sprach Viktoria sie zuerst an und der Hohn war zu spüren.
Emma wusste, dass es nur eine Person gab auf die Viktoria wütender war als auf Adam, ja sogar Hass verspürte, und das war sie. Viktoria konnte Emma noch nie leiden. Sie erinnerte sich an die Geburtstagsfeier von Argus auf dem Viktoria zum ersten Mal mit ihr gesprochen hatte. Dort hatte Emma dies zum ersten Mal gespürt.

"Meine Königin hat sich mal zu mir hergegeben. Welch Freude." spottete sie und nahm nochmal ein Schluck aus ihrem Glas.
"Was verschafft mit den die Ehre? Habe ich etwa schon Geburtstag?"

Eine anstrengende Persönlichkeit, dacht Emma und betrachtete sie mit desinteressiertem Blick. Springe nicht darauf an, denn genau das möchte sie. Eine kleine Freude in ihrem monotonen Alltag.

"Damals -auf dem Geburtstagsfest von Argus- hattet Ihr mir eure Hilfe angeboten und ich hoffe, dass Angebot gilt noch." kam Emma direkt zum Punkt und bekam genau die Reaktion, die sie erwartete: Viktoria lachte.

"Na, wenn das mal nicht jede Dreistigkeit übersteigt. Nach allem erwartet Ihr wirklich, dass ich euch noch helfe? Ihr habt mein Sohn nach eurem Willen geformt und ihn gegen seine eigene Familie auflehnen lassen."

"Gebt nicht mir die Schuld. Für eure Lage seid einzig und allein Ihr verantwortlich. Ich wünschte, ich bräuchte eure Hilfe nicht; doch seid Ihr jemand, der ihr ähnlich ist."

Zunächst verwirrt, wen Emma denn meinen könnte, überlegt Viktoria eine Sekunde, dann dämmert es ihr:
"Susan."

"Es gibt wahrscheinlich nirgendwo eine Frau, welche ihr so ähnlich ist wie Ihr. Ihr hegt beide die gleichen Gelüste und strebt beide nach Macht."

"Mit anderen Worten, Ihr möchtet, dass ich Euch verrate, wie Ihr sie loswerden und unschädlich machen könnt." stellte sie fest und erkannte worauf Emma hinaus wollte. Viktoria wusste bestimmt wie Susan dachte und welche Menschen sie um sich gab, damit sie ihre Position in Amestria sichern konnte.
Zwar wurde ihr -durch den Angriff von Dracma- ihr Fluchtweg dorthin genommen, doch glaubte Emma keineswegs, dass Susan sich keine weiteren Sicherheiten zurechtgesucht hätte.

"Was habe ich denn davon Euch zu helfen?" fragte Viktoria die offensichtlichste Frage. Natürlich wollte sie etwas für die Informationen haben.
Bevor Emma ihr ein Angebot unterbreiten konnte, wurde die Tür hinter ihr geöffnet und Adam kam herein. Seinem Ausdruck nach zu urteilen, war er nicht erfreut Emma bei seiner Mutter zu sehen.

"Grace, könnte ich einen Moment mit dir sprechen." klang es eher nach einer Aufforderung als eine Bitte.
Emma tat wie gefordert und trat mit Adam vor die Tür, ließ Viktoria wieder vor sich hinschmollen. Dann zog er sie in einen weiter entfernten Flur, an jeder Wachen positioniert. Es war ihm anzusehen, dass ihm die Nähe zu seiner Mutter stark zusetzte; er traute ihr nicht im Geringsten.

Blutkrone Where stories live. Discover now