Ankunft - 1.9

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„Der Feind ist Angst. Wir denken es ist Hass, aber es ist Angst." - Mahatma Gandhi

Monster verhandeln nicht

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Monster verhandeln nicht...

Ich werde... ich werde niemals wieder frei sein...

Die Wörter fühlen sich an, als würde man mir eiserne Ketten um die Fußknöchel legen und diese rund um meinen Körper spannen. Der Klicken der Tür, als diese ins Schloss fällt, zieht die Ketten so fest, dass ich nur noch schwer Luft bekommen kann. Der Druck in meiner Brust nimmt zu. Ich kann mich nicht bewegen. Fühle mich verloren, gefangen... Doch das allerschlimmste ist zu wissen, dass Kiyan sich gerade von mir entfernt. Es ist, als würden schwere Betonklötze auf meinen Schultern liegen, mich hinunter pressen und den Druck von Sekunde zu Sekunde erhören.

„Sonny..." Ich spüre, wie mir jemand eine Hand auf den Rücken legt und zärtlich drüber streicht, während ich verzweifelt versuche meine Lungen zu erweitern.

„Versuch dich zu entspannen, Sonny, damit dein Körper sich der Veränderung aneignen kann."

Ich falle vom Bett auf alle Viere und kann es nicht zurückhalten, als die Innereien meines Magens auf dem Boden landen. Würgend und hechelnd krümme ich mich vor der Person, die mir immer noch ruhig zuredet.

„Das ist ganz normal. Es ist alles gut. Atme, Sonny, atme."

Ich tue, was mir gesagt wird.

Einatmen...

Ausatmen...

„Ja, genau! So ist es gut. Warte, ich hol dir ein Wasser!"

Einatmen...

Ausatmen... Was passiert mit mir?

Erschöpft setze ich mich auf und lehne mich gegen das Geländer meines Bettes. Aus dem angrenzenden Badezimmer sehe ich, wie Jogas hinaus tritt und mir freundlich lächelnd ein Glas Wasser hinhält, von welchem ich hastig trinke, doch sofort merke, wie sich mein Magen ein weiteres mal verkrampfen will.

„Du solltest langsamer machen. Dein Körper braucht Zeit, um sich anzupassen."

Ich gebe dem mir freundlich gesinnten Deorum das Wasserglas zurück und schließe meine Augen, als ich ihn frage: „Anpassen?"

Jogas hilft mir mich wieder auf mein Bett zu setzen und erst da fällt mir auf, wie ordentlich das Zimmer wieder ist. Kein Chaos mehr. Keine Anzeichen meiner Zertrümmerung. Alle Möbel und Vasen wurden gegen neue ausgetauscht. Selbst ein neuer Spiegel hängt an der Wand, obwohl ich solche Scherben als Waffen benutzt habe und zwei Aliens damit das Leben genommen habe. Ich sollte Mitleid haben, doch das tue ich nicht. Vielmehr habe ich das Gefühl, als würde man mich verhöhnen und mir damit sagen wollen: Egal, was du auch versuchst, du wirst hier niemals raus kommen.

„Am Anfang jeder Prägung kommen gewisse Veränderungen vor. Je nachdem wie einvernehmend die Verbindung akzeptiert wird, so stark oder eben leicht sind die Effekte. Du bist, laut meiner Beobachtung und Kiyan's Erzählungen, ein sehr emotionaler Mensch und willst dich der Prägung verweigern. Das führt dazu, dass dein Körper nur schwer mit der Veränderung umgehen kann und darf und somit logischerweise starke Beschwerden aufweist."

EmbossedWhere stories live. Discover now