Integrität - 1.5

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„Das Leben zwingt und oft auf den Boden, doch du kannst entscheiden, ob du wieder aufstehst!" - Jackie Chan

„Das Leben zwingt und oft auf den Boden, doch du kannst entscheiden, ob du wieder aufstehst!" - Jackie Chan

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Ich hasse den Anblick der Hauptstadt. Nichts, was meine Augen wahrnehmen, erinnert mich an meine wunderbare Kindheit, die ich hier mit meinen Eltern verbringen durfte. Alles gleicht einer widerlichen Perfektion aus glänzendem Glas, saftig grünen Pflanzen und viel zu hellen Pflastersteinen. Schon bei meinem letzten Besuch fehlte mir die Wärme und der Charme der alten Gemäuer und das vertraute Gefühle, das ich empfand, wenn ich den Duft von frischem Gebäck und das schrille Klingeln von Fahrrädern wahrnahm. Doch nun scheint die Farce der außerirdischen Wesen ein Ende zu haben.

Die falsche Reinheit, die sie krampfhaft in unsere Welt eingebracht hatten, verliert mit dem Dampf der lilafarbenen Flüssigkeit aus den Bomben ihre Perfektion. Überall, wo ich hinsehe, erspähe ich Körper voll der klebrigen Substanz und auch die sonst so üppigen Sträucher und Blumen, sowie die spiegelartigen Wände der Häuser sind damit bespritzt worden. Ein Lächeln der Genugtuung huscht über mein Gesicht, während ich das Bild in mein Gehirn einspeichere.

„Sie wissen nicht, was geschehen ist", spricht Oliver zu Eläa und diese nickt: „Wir müssen ihnen beistehen. Nimm unsere Truppen und sorge dafür, dass ihnen mit Rat und Tat geholfen wird. Fiona." Die schwarzen Abgründe ihrer Augen fixieren meine Freundin, die gerade damit fertig ist meine Wunden zu versorgen. Fiona erwidert Eläa's Blick zaghaft. „Darf ich dich darum bitten, dich um die Verletzten zu kümmern? Menschen, wie auch Deorum? Sie sind auf deine geschickten Hände angewiesen."

Ich kann nicht leugnen, dass es mich überrascht, als Fiona ein grummelndes „Klar" von sich gibt und sich mit einem letzten aufmunternden Lächeln von mir abwendet, um sich dem ersten Wesen in unserer Nähe zu widmen. Stolz erfasst mich, als sie dem verletzten Deorum mit dem verwirrten Blick eine tröstenden Hand auf die Schulter legt. Das ist die Fiona, die ich kenne!

Oliver hat sich zu ihr gesellt und beginnt damit in der Sprache der Deorum zu artikulieren. Er erklärt dem Mann, was passiert ist und was Fiona vor hat zu tun, übersetzt Kiyan für mich und ich beobachte wie die beiden sich für einen kurzen Moment tief in die Augen blicken. Eine Sekunde der vollkommenden Zuneigung vergeht, bevor beide wieder zur Tat schreiten und sich ein kleiner Hoffnungsschimmer in mir breit macht. Vielleicht gibt es noch eine Chance für sie ...

„Das Zeug stinkt bestialisch!", höre ich Jonah's Ausruf, der plötzlich neben Eläa auftaucht, sich angewidert die Nase zuhält und in die Menge starrt. „Muss das so sein?"

Eläa lacht hämisch und nimmt einen tiefen, kräftigen Atemzug, was mich ebenso, wie meinen ehemaligen Freund, angewidert die Nase rümpfen lässt. „Wir haben eben einen wichtigen Teil der menschlichen DNA und damit die körperlichen und physischen Zusammenhänge bei beiden Spezies ausgelöscht. Hast du etwas anderes erwartet, mein ahnungsloser Freund?"

„Zu mindestens nicht, dass es mir sämtliche Nasenhaare wegätzt." Eläa lacht erneut bei seinen Worten und ich komme nicht umhin mich zu fragen, was diese Energie zwischen den beiden zu bedeuten hat. Allerdings bleibt mir keine Zeit um mich weiter damit zu befassen.

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