Integrität - 1.1

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„Vielleicht gibt es schönere Zeiten, aber diese ist die unsere" - Jean-Paul Sartre

Wenn man als Außenstehender den Prinzen so sehen würde, könnte man meinen er wäre die Ruhe in Person, hätte alles unter Kontrolle und nichts könnte ihn gerade aus der Fassung bringen

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Wenn man als Außenstehender den Prinzen so sehen würde, könnte man meinen er wäre die Ruhe in Person, hätte alles unter Kontrolle und nichts könnte ihn gerade aus der Fassung bringen. Die Autorität seiner königlichen Präsenz sprießt geradezu aus all seinen Poren, würde jeden Untertan in die Knie zwingen. Niemand würde sich seinen Worten widersetzen oder diese gar anzweifeln. Niemand ... bis auf eine menschliche Frau, die ganz genau weiß, von welchen Emotionen der Velor wirklich erfüllt ist.

„Kiyan", beginne ich ihn zu besänftigen und gehe dabei einen Schritt in seine Richtung. „Ich verstehe, dass du dir Sorgen machst, wirklich, aber ..."

Sein herablassendes Lachen bringt mich wieder zum stehen: „Verwechsle die Beanspruchung meines Eigentums nicht mit Sorgen, kleiner Rebell. Ich bin noch immer nicht der gute Mann, den du in mir sehen willst, sondern ein besitzergreifender Deorum, der im Gegensatz zu dir noch dazu in der Lage ist rational an die ganze Sache ranzugehen."

„Du glaubst ich hätte nicht über alle möglichen Optionen nachgedacht?" Der trotzige Anteil in mir erwacht zum Leben, blendet die wahren Bewegnisse des Velors, welche mehr als deutlich über das Band unserer Prägung zu spüren sind, für den Moment aus und verschränkt trotzig die Arme vor der Brust, was besagtem Mann ein Zucken in seinem Mundwinkel einbringt.

„Ganz richtig, das denke ich. Du hast lediglich deine Emotionen für dich entscheiden lassen oder wie würdet ihr Menschen es bezeichnen? Auf euren Ventriculus hören, oder so? Wie dem auch sei. Du solltest mir dankbar dafür sein, dass ich an deiner Seite war und dich vor dem Schlimmsten bewahrt habe."

„Oh ja, natürlich! Vielen Dank dafür, dass du mich verschleppt und daran gehindert hast meinen Beitrag zur Rettung unser beider Zivilisationen zu leisten. Gute Arbeit zukünftiger Rex, großartig! Ich werde mich ab sofort an jeden deiner Befehle halten und dir nie wieder widersprechen."

Kiyan versteht den Sarkasmus in meinen Worten erst nach ein paar Sekunden und brummt dann mit zusammengekniffenen Augen: „Ich verstehe deinen Missmut, aber dein egoistisches Handeln werde ich nie verstehen und auch nicht mehr zulassen."

„Wie bitte? Egoistisches Handeln?" Von da an ist es vorbei mit meinem Willen seine Beweggründe und Taten zu verstehen. „Wie kann es bitte egoistisch sein, wenn ich das Zeug in meinem Blut zum Wohle unserer beider Spezien nutze? Was soll falsch daran sein, ein Serum zu entwickeln, dass uns endlich voneinander befreien kann? Ich will diesen beschissenen Krieg ein für allem Mal beenden, Kiyan, und dazu würde ich jeden einzelnen Tropfen aufopfern."

„Da!", schreit er mir plötzlich entgegen und kommt mir so nah, dass ich meinen Klopf in den Nacken legen muss, um ihn weiterhin böse anzufunkeln. Sein Finger ist auf mich gerichtet, als er erklärt: „Genau diese egoistische Einstellung meine ich! Wie kannst du es nur wagen so zu denken? Haben die einzelnen Blocker dein bereits mickriges Hirn noch weiter schrumpfen lassen oder warum bist du nicht ein einziges Mal auf die Idee gekommen deine Entscheidungen mit mir abzusprechen? Wer gibt dir das Recht einfach so über meinen Kopf hinweg über mein Eigentum zu entscheiden?"

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