Dissidenz - 1.4

84 8 0
                                    

„Wenn du eine Entscheidung getroffen hast, vergiss die Alternativen" - Peter Schumacher

„Wenn du eine Entscheidung getroffen hast, vergiss die Alternativen" - Peter Schumacher

Oops! This image does not follow our content guidelines. To continue publishing, please remove it or upload a different image.

 Und dann ist da auf einmal nichts mehr. Kein Schmerz. Keine Umgebung. Keine Wesen um mich herum. Kein penetrantes Pochen. Einfach nichts.

Die finsteren Stille der endlosen Schwärze nimmt mich mit, lässt mich schweben. Ruhig und einsam... nein, Moment. Das stimmt nicht. Ich bin nicht allein und da ist auch kein Nichts.

Da ist dieses bekannte Gefühl.. ein stetiges Kribbeln unter meiner Haut, das auf angenehme Weise mein Blut in Wallung bringt und meine Lungen dazu bringt kräftig und ausgiebig neuen Sauerstoff einzuatmen. Ein herrlicher Druck breitet sich in meiner Brust aus, als diese sich weit hebt. Sehr langsam und konzentriert lasse ich die verbrauchte Luft wieder aus meinem Körper fahren, wobei ich einen erleichternden Seufzer nicht unterdrücken kann.

„Sonny?", ertönt es plötzlich neben mir und lässt mich augenblicklich aufhorchen. Nach und nach lässt die Dunkelheit um mich herum nach, bringt mein Bewusstsein dazu sich zu erheben und meine Sinne zum erwachen. In dem Moment, wo ich mich zur Seite, in die Richtung aus der ein leichter Lichtschein durch meine geschlossenen Lider zu erkennen ist, drehe, fühle ich, dass etwas raues und kratziges über meinen Körper liegt. Dieses etwas fühlt sich so unangenehm an, dass ich sofort den Versuch starte es von mir zu stoßen, was allerdings bei einem kläglichen Versuch bleibt, da ich kaum imstande bin meine Glieder zu bewegen.

„Was zum...", ertönt es unnormal tief aus meiner Kehle. Es fühlt sich an, als würden meine Arme und Beine nicht aus Sehnen, Knochen und Blut bestehen, sondern aus tonnenschweren Zement, der mich tief und erbarmungslos in die unbequeme Liege unter mir presst.

„Hey, immer mit der Ruhe! Du brauchst noch Zeit um dich zu erholen, bevor du aufstehen kannst. Deine Verletzungen sind ziemlich schwer gewesen."

„Kiyan?", frage ich und bin überrascht wie rauchend meine Stimme dabei klingt. „Wo ist er?"

Es entsteht eine endlos anfühlende Pause, in der ich versuche meine Augen zu öffnen. Es fällt mir ungewöhnlich schwer den Sehsinn zu schärfen, wodurch ich lediglich erkennen kann, dass ich in einem kleinen Raum auf dem Boden liegen muss, der zwar in Dunkelheit gehüllt ist, doch von einem leichten Schein weiter weg minimal erhellt wird. Ich höre das Knistern der verbrennenden Holzscheite, rieche den Rauch, der sich dabei bildet und sich mit einem merkwürdig metallnem Geruch vermischt, dem ich einfach kein Bild aus meinem Kopf zuordnen kann.

„Oliver, sag mir, wo er ist!", fordere ich meinen langjährigen Freund und Lehrer der Spionage auf und bemerke juchzt in dem Moment, wie sich ein Schatten zwischen mir und dem entfernten Lagerfeuer schiebt.

Mit einem Seufzer nehme ich verschwommen wahr, wie Oliver in die Knie geht, sich zu mir auf den Boden setzt und sagt: „Nach allem, was er dir angetan hat und was du wegen ihm durchmachen musstest, ist er immer noch deine oberste Priorität, oder? Obwohl er Randall umgebracht, Jonah gefoltert und dich beinahe ebenso in den Tod geschickt hat."

EmbossedWhere stories live. Discover now