Symbiose - 1

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„Ich erkenne die Wahrheit nur, wenn sie in mir zum Leben erwacht" - Soren Kierkegaard

„Ich erkenne die Wahrheit nur, wenn sie in mir zum Leben erwacht" - Soren Kierkegaard

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Scheiße, nein!

Jogas löst seine Erstarrung und geht zwei Schritte in meine Richtung, so als würde er sich schützend vor mich stellen wollen, überlegt es sich dann aber doch anders und richtet sich etwas abseits kerzengerade auf.

„Bei allem Respekt! Das ist nicht der Sinn der einvernehmlichen Prägung von Mensch und Deorum! Vielmehr geht es darum einen Bund einzugehen, ein Versprechen und eine Partnerschaft, aus der wir sehr wohl positive Eigenschaften und Resultate ziehen können."

Der Rex schnauft: „Die Zeugung von gendefekten Nachkommen ist nichts Positives."

„Das meinte ich nicht", setzt Jogas an und führt dann fort: „Wir können so viel von ihnen lernen: Einfühlungsvermögen, Empathie, Freude, Liebe. All die Emotionen, die wir alleine nicht fühlen und erfassen können. Alles, was es in unserer Spezies nicht gibt und in unseren Genen fehlt. Durch die Prägung können wir lernen in einer Welt ohne Gewalt zu leben und..."

Ich kann Jogas nicht mehr zuhören. Viel zu laut ist das Sausen in meinen Ohren und ein Wort in meinen Gedanken: Nein... Nein! NEIN!

Plötzlich überkommt mich ein weiterer heftiger Würgreflex, wie vorhin in meinem Zimmer, und ich spucke den letzten Rest Magensäure direkt auf meine Füße, was meinen Peiniger dazu bringt, angewidert zurückzutreten und meine Arme loszulassen. Immer wieder würge ich etwas hervor, was nicht mehr in meinem Magen zu sein scheint und sacke kraftlos zusammen. Das hässliche Grunzen aus meiner Kehle geht in einen starken Hustenreiz über, der es mir mehr und mehr erschwert genug Atem zu holen.

Oh Gott! Sterbe ich jetzt?

Ein leichter Druck ruht auf meinem Rücken und wandert von oben nach unten und wieder zurück. Jogas' Gesicht erscheint neben mir, doch ich kann kaum verstehen, was aus seinem Mund kommt, als er mir zureden möchte. Zu groß ist der Druck in meinen Ohren und zu laut der Husten aus meinem Hals.

„Atmen... Sonny, kämpf n... mergsçhe! Wo bleibt..."

Und dann ist da noch die tiefere Stimme des Rex, der anscheinend eine gewisse Freude bei meinem Anblick verspürt. Sein gehässiges Grinsen begleitet jedes seiner Worte: „Selbst Schuld... kei... Chance... ...esser so..."

Der nächste Hustenreiz ist so heftig, dass ich ihn in meiner gesamten Lunge fühlen kann. Vielleicht bilde ich mir es nur ein, doch mit dem Inhalt meines Magens vermischt sich auf einmal eine dunkelrote Flüssigkeit.

Kam das etwa aus meinem Mund?

„Løpneø∂ çarssçh! Aus dem Weg! Ruft Velor Kiyan!" Jogas' Stimme hat einen betont panischen Ton angenommen, als er seine Arme um meinen Körper legt und mich mit aller Kraft hochhebt. Am Rande nehme ich wahr, wie kalt sich sein Körper anfühlt und doch ist da ein angenehmer Druck, dem ich mich widme, da es das einzige ist, was ich gerade spüren kann. Denn der Rest meines Körpers ist mit einem Mal völlig gefühllos und taub. Am liebsten würde ich schreien, mir ins Gesicht schlagen und in meine Arme und Beine kneifen. Aber es geht nichts mehr. Das Leben scheint aus meinem Körper gewichen zu sein.

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