Dissidenz - 1

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„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu belassen und zu hoffen, dass sich etwas ändert." - Albert Einstein

" - Albert Einstein

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"Nein!"

Würde ich seine Sorgen in dem Band unserer Prägung nicht spüren, könnte man allein durch den wütenden Ausdruck in Kiyan's Blick einschüchternd zu Boden gleiten. Ich sehe es an Jogas' Haltung. Am liebsten würde er sich seinem außerirdischen Instinkt hingeben und seinem zukünftigen Herrscher Reue über sein Anliegen darbieten. Doch es ist nicht Jogas Anliegen gewesen, sondern meines.

Entschlossen drücke ich den Zettel in meiner Jackentasche fest in meiner Hand zusammen und hebe dem Verlor das Gesicht entgegen: „Du kannst mich nicht ewig hier festhalten!"

„Diese Diskussion werde ich nicht mit dir führen! Du gehörst zu mir!", ertönt Kiyan's drohende Stimme, die mich ebenso wenig kalt lässt, wie Jogas, wenn auch auf eine angenehmere Art, als bei ihm. Ich spüre wie sich mein Unterleib bei dem bebenden Ton erfreulich zusammenzieht. Natürlich bemerkt der Deorum meine körperliche Reaktion und grinst spitzbübisch.

Ich verdrehe die Augen: „Ich möchte nur für einige Zeit in die Stadt gehen. Ich versichere dir du brauchst dir keine Sorgen um mich machen."

„Wenn es nur das wäre... Wer garantiert mir, dass du nicht wieder abhauen wirst? Ich kenne deine dunkle Seite, Sonja, und sie brodelt in dir, wie es bei mir das Radix tut. Du bleibst hier, wo ich dich im Auge habe und beschützen kann."

Es sind nicht nur seine Worte, sondern auch das wissende Schimmern in seinen weißen Augen, das mich bis ins Mark trifft.

Wie könnte ich dich jemals wieder verlassen?..., flöte ich ihm in Gedanken zu, doch Kiyan übergeht es einfach.

Ich schaue auf die tickende Wanduhr in meinem Zimmer und erstarre kurz bei der angezeigten Uhrzeit. Mir bleibt nicht mehr viel Zeit... Augenblicklich spüre ich das Gewicht des kleinen zerknitterten Zettels in meiner Faust, die sich immer noch in meiner Jackentasche befindet, und beiße mir ungeduldig auf die Unterlippe.

„Kiyan", starte ich einen erneuten Überredungsversuch, „du und ich. Es gibt nichts, was ich mehr will, doch das funktioniert nur, wenn du mir ebenso meinen Freiraum lässt. Ich bin nicht deine Gefangene, sondern deine Partnerin."

„Außerdem...", mischt sich plötzlich Jogas ein, der sich nach einer langen Pause wieder gefunden hat und mir aufmunternd zunickt, bevor er sich beratend an seinen Velor wendet. „...wie Sonja schon sagt, ist sie deine Partnerin und damit nicht irgendein Mensch! Irgendwann muss..."

Kiyan fällt seinem Berater ins Wort: „Und genau aus diesem Grund ist sie hier im Flor sicherer, als dort, wo sich bereits der Feind aufhalten könnte. Jeder von ihnen könnte ein Rebell sein. Muss ich euch beide daran erinnern, dass auf diesem Planeten kein Frieden herrscht?! Ich weiß, wie gerne du dich in Gefahr stürzt, Weib, aber das hat jetzt ein Ende! Meine Antwort lautet nein!"

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