Integrität - 1

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„Willst du den Charakter eines Menschen kennen, so gib ihm Macht." - Abraham Lincoln

„Bastard!", flucht Eläa lauthals los und haut dabei so laut mit ihrer Faust auf den Tisch, dass ich zusammenzucke

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„Bastard!", flucht Eläa lauthals los und haut dabei so laut mit ihrer Faust auf den Tisch, dass ich zusammenzucke. Widerwillig sehe ich in ihre dunklen Augenhöhlen und bin überrascht wie viel Wut sie trotz der Leere darin ausstrahlen können.

„Ich bin nur froh", spricht Jogas weiter, „dass meine Frau nicht leiden musste. Mit einem schnellem Tod hat der Rex so viel Erbarmen gezeigt, wie es seine schwarze Seele zulassen konnte."

Sein Schluchzer geht mir durch Marg und Bein. Und auch Kiyan scheint die Trauer seines Beraters nicht vollkommen kalt zulassen. Ich spüre die Schwere, die ihn zu umgeben scheint, die Last, die auf seine Schultern liegt und frage mich unweigerlich, ob Schuld ein Gefühl ist, welches die Deorum selbst fühlen können oder es eine Emotion ist, die sie erst von uns übernehmen.

Nicht, spreche ich zu ihm. Du bist nicht für die Taten des Rex verantwortlich!

Falsch. Alles, was mein Vater tut, die Grausamkeiten, die er begeht und die Leben, die er zerstört sind Konsequenzen seines krankhaften Entzugs, den die Geburt meiner Schwester und mir herbeigeführt hat.

Aber niemand konnte wirklich ahnen, was passieren würde ..., widerspreche ich ihm, doch mein Gedankengang wird von Eläa's folgendem Wutausbruch ignoriert: „Dieser abartige Deorum! So viele müssen leiden! So viele müssen sich seinem kranken Hirn beugen! Es reicht! Verdammt nochmal, es reicht! Ein für alle Mal!" Die Atmosphäre, die eben noch voller Neugier war, wandelt sich nach und nach in eine gefährlich vibrierende Vorahnung, bei welcher sich mein innerer Instinkt kerzengerade aufrichtet und ganz genau beobachtet.

„Ihr müsst euch beeilen", stimmt Jogas' Figur ihr zu, „was auch immer ihr geplant habt, es bleibt nicht mehr viel Zeit bis der Rex die Skalps auf euch hetzen wird. Kiyan, er weiß mehr als wir uns bewusst sind. Ich glaube sogar, er weiß ungefähr, wo ihr euch gerade befindet und plant einen Angriff, den ihr nicht überleben werdet! Ihr müsst euch vorbereiten!"

Plötzlich klickt das kleine Kästchen laut auf und öffnet sich teilweise, sodass alle Anwesenden sehen können, was der Datenträger noch außer diesem Hologramm beinhaltet.

„Es ist nicht viel, aber ich konnte einen kleinen Anteil des Serums vor dem Rex verstecken. Mir ist die Arbeit damit leider zukünftig verwehrt worden, weshalb es nun in euren Händen liegt ein Gegenserum dafür zu entwickeln. Schaut euch meine Notizen dazu an, die dabei liegen. Auch wenn die Hoffnung gering ist, meine Freunde, glaube ich fest daran, dass ihr es irgendwie schaffen werdet etwas zu entwickeln, dass uns alle retten wird!"

So groß wie ein Gänseblümchen in der aufgehenden Sonne liegt die kleine Ampulle mit einer zähen grauen Flüssigkeit in dem Kästchen und wird von vier Augenpaaren beäugt. Keiner traut sich das Gefäß anzuheben oder es gar zu berühren.

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