Of Fathers and Sons

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Als die Schule aus war, wartete Murtagh gemeinsam mit Val auf dem Schulhof. Er hatte darauf bestanden, dass er noch mit Murtagh warten würde. ,,Kann ich dich mal etwas fragen?", begann Val und brach somit die unangenehme Stille.

,,Klar. Was ist?"
,,Wie hat das alles begonnen deine Mag.."
,,Sprich das nicht aus! Ich weiß es nicht, seit dem Tod meiner Mum."
,,Kann das nicht auch eine Folge von Depressionen sein?", fragte Val vorsichtig, immer darauf bedacht, seinen neuen Freund nicht zu nahe zu treten.
Murtagh machte ein paar mal seinen Mund auf, doch er hatte keine Ahnung, was er darauf antworten sollte. Durch Val, hatte er heute in der Mittagspause, einen ganzen Salat gegessen und sogar noch zwei Bissen von einer Pizzaschnitte. Val war richtig stolz auf ihn gewesen. Dass Murtagh sich am liebsten sofort übergeben hätte, war ihm ganz egal gewesen.
,,I..Ich wollte dir nicht zu nahe treten Murtagh, t..tut mir leid."
,,Macht nichts du...hast vielleicht sogar recht.", gab der jüngere zu und sah kurz zu Val auf. Irgendwie hatte er etwas an sich, dass Murtagh sofort sympathisch vorgekommen war. Al das Auto seines Dads vorfuhr, wanderte Vals Blick noch kurz zu Murtagh.
,,Wenn mein Dad fragt, nichts ist in der Schule passiert, in Ordnung?"
,,DU belügst deinen Dad?"
,,Ich will nicht, dass er sich noch mehr Sorgen macht. Seit Mums Tod hatte auch er mit sich selbst zu kämpfen. Ich bin alles was er noch hat."
,,O..Okay. Aber was soll ich ihm sagen, wenn er fragt wer ich bin?", fragte Valentin und sah kurz auf Murtagh hinab. ,,Dass wir in der selben Klasse sind und du neben mir sitzt.", schlug Murtagh vor.
,,Für so ein dünnes Männchen bist du ganz schön selbstbewusst."
Murtagh grinste leicht.
,,Hey Kleiner!", rief Alex seinem Sohn zu und lächelte, als er Val sah und auch dass Murtagh lächelte.
,,Hey, Dad. Das...Ähm ist Val. Ich sitze neben ihm."
,,Hey.", sagte Val grinste und winkte Murtaghs Dad zu.
,,Hallo, Val. Also Murtagh kommst du? Soll ich dich mit nehmen, Val?"
,,Ah, nein, das ist nicht nötig, da drüben steht mein Wagen.", gab der braunhaarige zurück und verabschiedete sich von den anderen. Murtagh stieg ein und warf seinen Rucksack auf die Rückbank. ,,Val, scheint echt nett zu sein.", stellte Alex fest und sah kurz zu seinem Sohn.
,,Ja..ähm...Ist er wirklich."
,,Also, wohin willst du zum essen gehen?"
,,Ich weiß nicht. Wir könnten doch auch nah Hause fahren und dort etwas essen, oder?"
,,J..Ja, mir ist es egal, solange du überhaupt etwas isst.", scherzte sein Dad und grinste.
,,Falls dich das freut, ich habe heute ein Teller Salat und zwei Bissen von einer Pizzaschnitte gegessen."
,,Ja, das freut mich wirklich. Dann fahren wir jetzt nach Hause, essen etwas und dann gehen wir uns die Parks an.", stellte sein Dad fest. Murtagh sah gedankenversunken aus dem Fenster und beobachtete die Umgebung.
,,Wie ist deine Arbeit?", fragte Murtagh seinen Dad, der sich wirklich freute, dass sein Sohn mal ein paar mehr Worte mit ihm redete.
,,Meine Klasse ist wirklich nett, und die anderen Lehrer auch. Auch die Uni ist wirklich schön.", berichtete Alex glücklich und warf seinem Sohn gelegentlich Seitenblicke zu.
,,Dad, muss ich zu dieser Sitzung heute wirklich hin gehen?"
,,Du musst da ja nicht jedes MA hin gehen, wenn es dir überhaupt nicht gefällt, dann musst du da auch nicht mehr hin gehen. Aber sieh es dir wenigstens mal an."
,,Wenn es sein muss."
Sie hielten vor ihrem Haus und stiegen aus. Die Nachbarn hatten sie gestern schon begrüßt und waren echt nett.

Als Murtagh in seinem Zimmer war, sah er sich erst mal seinen neuen Stundenplan an, dann die Veranstaltungen und als letztes seine Klasse. Aber eigentlich interessierte er sich nur für einen. Valentin Benett. Footballspieler, ist jetzt schon das dritte mal in der achten. Er schien wirklich beliebt zu sein. Nachdem er sich alles durchgelesen hatte, ging er in Jogginghose und Pulli nach unten. Sein Dad stand in der Küche und begann bereits zu kochen.
Murtagh setzte sich auf den Küchentisch und sah seinem Dad einfach nur zu. ,,Gibt es auch hübsche Lehrerinnen?", grinste er plötzlich und wartete auf eine Reaktion.
Kopfschüttelnd drehte sich Alex zu Murtagh um und grinste. ,,E gibt hübsche, aber niemand von denen ist wie deine Mum es war. Falls du Angst hast, ich würde sie ersetzen, das werde ich nicht. Versprochen."
,,Ich habe nicht deswegen gefragt. Sondern, du siehst auch irgendwie traurig aus so alleine. Du hat immerhin nur mich. Vielleicht würde dir eine Freundin gut tun. Natürlich nur wenn du das auch willst, Dad."
,,Manchmal, wünsche ich mir, dass du dich auch so sehr um dich selbst kümmerst, wie du dich um mich kümmerst, Murtagh.", gab sein Dad zurück und setzte sich neben ihn auf den Tisch.
,,Wir könnten doch heute aber auch einfach zu Hause bleiben und uns einen Film ansehen.", schlug Murtagh vor. Er fühlte sich trotz dem Essen heute, noch recht schwach, da er ja zusammen gebrochen war. Wenn sein Dad das wissen würde, dann würde er ihn wahrscheinlich sofort ins Betts schicken damit er sich ausruhen konnte, oder ihm aber etwas kochen, dass er dann wirklich essen musste. Etwas verwirrt und enttäuscht sah ihn sein Dad an. Er musste sich wirklich auf den Tag mit seinem Sohn gefreut haben.
,,Ich dachte du wolltest dir die Parks ansehen und die Stadt.", versuchte Alex es schließlich weiter und versuchte seinen Sohn doch davon zu überzeugen.
,,I..Ich mich auch, aber der Tag heute war ganz schön anstrengend und stressig. Ich wollte einfach mal zu Hause sitzen und nichts tun.", erklärte Murtagh schließlich und sah auf seine gefalteten Hände. Sein Vater schien etwas zu ahnen.
,,Ist irgendetwas passiert?", fragte er und stellte sich nun vor seinen Sohn. Dieser aber schüttelte nur den Kopf. ,,Murtagh, haben wir nicht wir einigen Monaten ausgemacht, dass wir uns nicht anlügen werden? Du hast mir sogar dein Indianer Ehrenwort gegeben.", hakte er nach und sah seinem Sohn vorwurfsvoll an.
,,I..Ich will einfach nicht, dass du dir Sorgen um mich machst, Dad. Du hast mit mir ohnehin schon genug Probleme mit mir. Das hab ich selbst doch auch.", erwiderte Murtagh leise und sah nun seinem Dad ins Gesicht.
,,Ich mach mir mehr Sorgen um dich, wenn du mich anlügst oder einfach gar nichts sagst. Also, was ist passiert?"
,,I..Ich bin im Flur zusammengebrochen, weil ich zu schnell aufgestanden bin. Wir sind dann zur Krankenschwester, bla bla, bla. Sie hat dann doch nicht bei dir angerufen, weil wir drei einen Deal gemacht haben. Val hilft mir das ganze in Griff zu bekommen und soll mich einfach durch den Schulalltag begleiten. Nichts worüber du dir Sorgen machen musst.", erzählte Murtagh schnell und versuchte dem Blick seines Vaters auszuweichen.
,,Also schön, in Zukunft wirst du mir so etwas gleich sagen, okay?"
,,In Ordnung Dad."
,,Also, dann machen wir heute einfach einen Vater-Sohn nichts tun Tag. Und danach fahre ich dich zu der Sitzung."
,,Muss das sein?"
,,JA. Aber jetzt kochen wir erst mal was schönes."
Murtagh nickte und stellte sich neben seinen Dad.
,,Warum ladest du Valentin nicht mal ein?", grinste sein Dad und begann den Lauch zu schneiden.
,,Dad, ich kenne ihn doch erst seit heute!", gab Murtagh rasch zurück und warf die geschälten und geschnittenen Karotten in den Topf. Ein gab eine Gemüsesuppe.
,,Ist doch egal. Gerade weil du ihn ja erst seit heute kennst, und du ihn wahrscheinlich ab jetzt jeden Tag sehen wirst, solltest du ihn einladen. Oder ich mache es. Und du weißt dass ich auch peinlich sein kann.", lachte Alex und stieß seinen Sohn, der nicht gerade von dieser Idee begeistert war sanft mit dem Ellbogen an.
,,Kann ich nicht noch ein Weilchen warten, bis ich ihn ein wenig besser kenne und ihn vorwarnen kann vor dir?", scherzte Murtagh und grinste.
,,Du bist gemein. Aber lade ihn wirklich mal ein. Vielleicht ist das für ihn auch etwas angenehmer, als wenn er jeden Tag in der Schule mit dir herum laufen muss, dich aber gar nicht wirklich kennt.", meine Alex und warf nun auch sein geschnittenes Gemüse in den Topf.

Nachdem sie zu Mittag gegessen hatten, saßen die beiden nun vor dem Fernseher. In eine Decke gewickelt, saß Murtagh neben seinem Dad und hatte den Kopf an dessen Schulter gelehnt.
Alex hatte einen Arm um seinen Sohn gelegt. Auf dem kleinem Glastisch, hatte Murtaghs Dad eine kleine Schüssel mit Chips hin gestellt und stellte nun glücklich fest, dass sein Sohn hin und wieder nach einem Chip griff und daran herum nagte.
Leider kam der Abend viel zu schnell. Der Film war aus und Murtagh schälte sich nun aus der kuscheligen Decke heraus, ehe er aufstand und sich erst mal streckte. Das Ende des Filmes hatte er gar nicht mehr mitbekommen, da er eingeschlafen war. Draußen hatte es begonnen zu regnen. Langsam und gemütlich trottete er nach oben um sich umzuziehen. Als er in seinem Zimmer war, hörte er auch kurz darauf Schritte die an seiner Tür vorbei gingen. Sein Dad zog sich wahrscheinlich auch um. Schnell suchte er sich seine Jean und einen anderen Pullover. Dazu holte er sich noch seine Mütze, egal wann und wo, er trug sie immer, und lief dann wieder nach unten, um sich seine Schuhe anzuziehen. Da sein Dad noch nicht fertig war, setzte er sich auf die Couch und wartete. Als nach wenigen Minuten auch Alex nach unten kam, zogen sich die beiden ihre Jacke an und verließen gemeinsam das Haus. Schnell liefen sie durch den Regen und stiegen in das Auto. Die Adresse war ca. eine halbe Stunde von hier entfernt. Sein Dad fuhr los. Die Fahrt verlief schweigend, wie meistens eigentlich. Zwei Stunden würde er dort heute verbringen.
Murtagh hatte den Kopf gegen die Scheibe gelehnt und versank ganz tief in seinen Gedanken.
Als sein Dad plötzlich stehen blieb, schreckte Murtagh hoch.
,,Wir sind da, Kleiner. Ich hole dich in zwei Stunden wieder hier ab. Viel Spaß.", lächelte Alex und versuchte seinen Sohn aufzumuntern. Schnaubend stieg Murtagh aus und knallte die Tür hinter sich zu. Alex wartete noch, bis sein Sohn das Gebäude betrat und fuhr dann weg. Nicht, dass er Murtagh nicht vertraute, aber manchmal war sein Sohn genau wie seine Mum es war.
Leichtsinnig und stur.

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