I still love you...

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  Als Val gemeinsam mit seiner Mum zu ihrem Tisch zurück kehrte, stellte er als erstes fest, dass dort nur noch sein Dad saß. Verwirrt und wütend zugleich knallte er das Tablett mit dem Essen drauf auf den Tisch und wartete auf eine Reaktion von seinem Dad. Dieser drehte sich seelenruhig zu seinem Sohn und und sah diesen nur ahnungslos an.

,,Wo. Ist. Murtagh!", fauchte der achtzehnjährige und warf einen kurzen Blick aus dem Fenster, mit der Hoffnung, dass Murtagh einfach nur kurz frische Luft geschnappt hatte.

,,Er ist gegangen."

,,Was hast du zu ihm gesagt! Warum ist er gegangen", knurrte Valentin und blieb einfach stehen, während sich Lily neben ihren Mann setzte. James antwortete ihm nicht. Der jüngste der Familie musste sich wirklich beherrschen, um nicht gleich komplett durchzudrehen.

,,Er ist gegangen, weil ich es so wollte! Er hat in deiner Nähe nichts verloren! Ich will nicht, dass mein Ruf kaputt geht, nur weil mein unnützer Sohn so unbedingt einen magersüchtigen, um Aufmerksamkeit bettelnden Zwerg, der denkt er sei so arm weil er zu dumm ist normal zu essen, als Freund haben muss! Und ich hasse diesen Jungen einfach. Du brauchst keine Freunde, die dich mit ihren Sorgen voll quatschen und ständig an dir hängen, wie kleine Kinder! Ich will dich nicht noch einmal in der Nähe dieses Kindes sehen und jetzt setz dich wieder hin und sei still! Ich will nicht noch dümmer angestarrt werden, sonst setzt es was! Hast du mich verstanden!", zischte James und schlug auf den Tisch.

,,Einen Scheiß werd ich! Du kannst Murtagh nur nicht leiden, weil er ein Junge ist und kein Mädchen! Es ist mir egal was du denkst! Dann geht dein Ruf halt kaputt! Ist mir egal! Vielleicht hast du dann ja mehr Zeit für mich, wobei ich auf deine Nähe eigentlich verzichten kann! Und was setzt es denn? Nimmst du mir das Auto? Ich kann auch den Bus nehmen! Oder erteilst du mir Hausarrest? Ihr seid doch beide eh nie da, also kannst du das auch gar nicht kontrollieren! Und du kannst es mir auch nicht verbieten, mich mit Murtagh zu treffen! Ich liebe ihn und das kannst du mir gar nicht verbieten! Ich werde immer eine Möglichkeit finden, ihn zu sehen! Da könnt ihr mich bewachen lassen, einsperren oder sonst etwas! Von mir aus, könnt ihr mich in eine andere Schule stecken und ich werde trotzdem Zeit mit Murtagh verbringen und ihr könnt gar nichts machen! Du verstehst das einfach nicht, Dad! Ich hab zuerst auch so gedacht wie du, aber dann hat er mir einiges anvertraut und erzählt. Glaubst du wirklich, dass Murtagh mit sich selbst und seiner Lage zufrieden ist? Glaubt mir, das ist er nicht!", fauchte Val wütend und stand auf, ehe er aus dem Cafè stürmte. Zum Glück hatte er den Autoschlüssel und konnte somit ja fahren und musste Gott sei Dank nicht zu Fuß gehen. Er musste jetzt unbedingt zu Murtagh.

Sein Dad war sicher auch mit dem Auto da, weshalb seine Mum nicht zu Fuß gehen musste. Sie hatte es einfach akzeptiert.

Als Murtagh endlich bei sich zu Hause ankam, rannte er einfach Schnur stracks nach oben. Alex war schon wach und bemerkte sofort, dass irgendetwas vorgefallen war.

Er stellte seine Kaffeetasse auf den Tisch und lief seinem Sohn hinterher. Ob er wohl schon das Buttermesser holen musste?

,,Murtagh, darf ich rein kommen?"

,,Nein.", kam es schluchzend von der anderen Seite der Tür. Dieses Mal ignorierte Alex einfach die Antwort, er hatte sowieso nur aus Höflichkeit gefragt, und öffnete die Tür. Murtagh lag auf seinem Bett und hatte eines seiner Kopfkissen fest umschlungen.

,,Was ist passiert? Habt ihr euch gestritten, du und Val? Oder...etwas...anderes?", fragte der Vater des Jungen, welcher nur den Kopf schüttelte.

,,Ich will einfach nur alleine sein.", murmelte der schwarzhaarige leise.

,,Bist du dir sicher? Ich kann auch bei dir bleiben, wenn du willst. Soll ich dir einen Tee machen?", wollte Alex noch einmal wissen und legte dem Kleinem eine Hand auf den Rücken.

Love Till To Your BonesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt