Just for you

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  Langsam trottete Murtagh nach unten. Aus der Küche hörte er schon die Stimmen seiner Großeltern. Kurz rieb er sich über seine Augen und ging dann vom Wohnzimmer in die Küche. Sofort bekam er die gesamte Aufmerksamkeit der anderen. Er rang sich ein müdes Grinsen ab und ging mit einem Hallo auf die anderen zu.
,,Meine Güte! Wie....ich lass das mal! Lass dich mal ansehen.", rief seine Grandma und drückte den Jungen an sich. Alex beobachtete die beiden grinsend, während er neben seinem eigenem Dad stand.
,,Noch immer so schlank wie vor zwei Monaten.", stellte sie etwas traurig fest und strich dem schwarzhaarigen über die Wange. Sie war eine wirklich nette Frau und sehr Kinder liebend. Gerade deshalb war sie in ihrer Nachbarschaft auch so beliebt. Vor allem bei den Kindern. Oft, wenn Murtagh und sein Dad sie besucht hatten, war der jüngste unter ihnen meistens draußen gewesen und hatte sich die Gegend angesehen. Man hatte ihn dort überall gekannt. Er selbst wusste natürlich nicht, wer die anderen waren, weshalb es ihn auch immer wieder verwundert hatte, wenn jemand seinen Namen gerufen hatte und auf ihn zugerannt waren.
Als die Dame sich nun ihrem Sohn zu wandte, kam Murtaghs Grandpa auf ihn zu. Dieser war ein erfahrener Polizist in Houston und das sollte man auch beachten.
Gerade deshalb, war es ihm auch wichtig, dass Val keinen Fehler machte.
,,Schön dich wieder zu sehen, Kleiner.", murmelte der alte Mann und drückte Murtagh kurz an sich. Dieser ließ das alles einfach kommentarlos über sich zu gehen und trottete dann zum Kühlschrank. Er sollte einen dieser Dounats essen, damit es wenigstens so aussah, als würde er etwas essen. Wahrscheinlich würde das nicht nur seinen Dad freuen, sondern auch seine beiden Großeltern. Also nahm er sich einen der Dounats aus der kleinen Box und dazu eine Dose Eistee. Als er sich wieder zu den anderen drehte, erkannte er das skeptische Gesicht von Alex' Eltern.
,,Ach Murtagh, das ist doch kein richtiges Frühstück.", meinte die alte Dame fürsorglich.
,,Ist euer Kaffee auch nicht. Und außerdem, ist es doch sowieso schon Nachmittag, also, brauche ich kein Frühstück.", argumentierte der Junge die Aussage seiner Großmutter und schnappte sich einen Stuhl, damit er sich aus dem Regal ein Teller holen konnte. Erst hörte er das leise Kichern von Margrett ( die Großmutter ) und dann wie sich jemand auf ihn zu bewegte. Sein Dad war ihm zu Hilfe gekommen und hob ihn nun von dem Stuhl herunter. Auch das blieb kommentarlos.
,,Also gut. Wir haben uns gedacht, dass du dich noch ein wenig ausruhen solltest. Deshalb werde ich meinen Eltern die Stadt ein wenig zeigen. Geht das klar für dich?", fragte Alex den kleinsten. Dieser legte den Teller und den Dounat beiseite und sah seinen Dad ernst an.
,,Kommt Aria mit?", fragte er leise, sodass nur Alex es hören konnte.
,,Ja, voraussichtlich schon."
,,Gut, dann darfst du gehen.", grinste Murtagh während Alex nur seinen Kopf schüttelte. Seit wann hatte der Zwerg hier jetzt schon das Sagen?
,,Na dann. Sollen wir dir etwas mitbringen?", sagte sein Vater nun lauter, sodass die anderen hier Anwesenden es auch hören konnten, und sich nicht beleidigt fühlen würden.
,,Val bitte!", dachte er sich und grinste leicht bei diesem Gedanken. Er würde ihn ja morgen wieder sehen! Deshalb schüttelte er nur den Kopf und schnappte sich sein Teller und die Dose.
,,Bis später.", meinte der schwarzhaarige und ging ins Wohnzimmer. Dort ließ er sich auf die Couch fallen und stellte sein Frühstück auf den Tisch. Keine zehn Minuten später verließen die anderen das Haus.
Murtagh wartete noch ein paar Minuten, nur zur Sicherheit, und rief dann Val an. Wie immer ging dieser erst nach dem vierten Klingeln ran. Dieses Mal, wirkte er nicht verschlafen.
,,Hey, alles klar bei dir?"
,,Ja, meine Großeltern sind vor ca. einer halben Stunde gekommen."
,,Und?"
,,Sie haben sich gefreut, mich zu sehen. Jetzt sind sie mit meinem Dad in die Stadt gegangen. Ich bin alleine zu Hause."
,, Keine Angst, die kommen schon wieder.", lachte Val und verschluckte sich an irgendetwas.
,,Was hast du heute schon gegessen?"
,,Ich esse gerade einen Dounat.", eigentlich hatte Murtagh vor gehabt, diesen wieder in die Packung zurück zu legen, und diese im Kühlschrank ein wenig zu verstecken.
,,Und gestern?"
,,Ein paar Löffel von der Suppe."
,,Gewichtsupdate bitte."
,,41,9 Kilo.", antwortete der Junge leise und fühlte sich wirklich schlecht.
,,Hast du nicht mehr gewogen? Auch wenn das nur 100 Gramm sind.", gab Val vorwurfsvoll zurück. ,,Ich weiß."
,,Weißt du was, in der nächsten Woche, werde ich dich keine Minute aus den Augen lassen. Das sieht nämlich ganz so aus, als ob ich wohl doch ständig auf dich aufpassen müsste. Warum isst du denn nichts?"
,,Ich esse nicht nichts. Eben nur nicht sehr viel. Du verstehst einfach nicht wie schwer das ist für mich. Ich fühle mich einfach immer schlecht, nachdem ich etwas gegessen habe. Ich esse ja auch nur dir zu Liebe. Weil ich einfach Schuldgefühle bekomme wenn ich es nicht tue. Ich versuche dich ständig glücklich zu machen, weil ich einfach Angst habe, dass ich dich verlieren werde, wenn du irgendwie enttäuscht von mir bist. Du bist so...beliebt und ich nur irgend eine ... hässliche Gestalt die dir eh nur Sorgen bereitet. Vielleicht liebst du mich wirklich, oder es sind nur die Schuldgefühle. Aber...", er hatte keine Ahnung woher diese ganzen Zweifel plötzlich kamen. Val hatte ihm doch schon oft gesagt, dass er ihn wirklich liebte, warum zweifelte er dann noch?
,,Ich muss wieder meine Tabletten nehmen.", dachte sich der junge schwarzhaarige etwas frustriert und wartete auf eine Reaktion des anderen.
,,Murtagh, halt mal die Luft an! Ich weiß wirklich nicht, wie du dich fühlst, wenn du isst. Aber, dass du dich von mir dazu gezwungen fühlst zu essen, ist das nicht ein bisschen übertrieben? Ich will doch nur, dass es dir gut geht. Du weißt doch sicher noch, was die Schulkrankenschwester zu dir gesagt hat! Ich will dich nicht verlieren. Und wenn du mir nicht glaubst, dass ich dich liebe, dann hast du wohl das Armband vergessen. Und außerdem bist du keine hässliche Gestalt, sondern MEIN Murtagh. Ich bin vielleicht beliebt, aber nicht so wie du denkst. Habe ich dir nicht schon einmal gesagt, wie wunderschön ich dich finde? Ich liebe dich. Und daran könntest du nicht mal etwas ändern, wenn du mir sagen würdest, dass du mich hasst.", erklärte Valentin und meinte es auch so. er hatte noch nie so viel empfunden, wie für diesen dünnen Jungen.
,,Val, kannst du nicht kurz vorbei kommen? Wenn du deine Eltern fragst, dann werde n'sie dich vielleicht wirklich fahren und...", begann er, doch konnte nicht mehr zu Ende sprechen.
,,Ich wollte dir sowieso noch etwas bringen. Meine Eltern sind gestern wieder weggefahren und bleiben bis nächste Woche Sonntag weg. Eigentlich durfte ich nicht, aber ich bin in die Schule...gehumpelt....damit ich dich sehen kann. Du hast es wirklich nötiger, dich auszuruhen.", murmelte Val ein wenig verlegen. Wenn er jetzt das rote Gesicht des anderen Jungen gesehen hätte, dann wäre er sicher genauso rot geworden.
,,Wann kommst du?"
,,Gleich? Das wird wohl am besten sein. Immerhin will ich deinen Großeltern nicht zu früh begegnen. Und deinem Dad auch nicht."
,,Was soll das denn jetzt heißen?", fragte der jüngere schwarzhaarige gespielt böse und grinste.
,,Nichts. Nur, ich glaube, dass ich mich erst vorbereiten muss. Nicht, dass ich einen Fehler mache.", lachte Val leise.
,,Gut. Bis gleich.", Murtagh legte auf und konnte seine Freude gar nicht beschreiben. Val würde kommen!!!
Grinsend stand er auf und brachte den Dounat irgendwie automatisch zurück in den Kühlschrank. Val würde ihn dafür wahrscheinlich enthaupten, aber das war ihm gerade egal. Er war irgendwie sogar schon von einer Dose Eistee satt. Ja, es klang wirklich seltsam.
Aber das beachtete er gerade nicht!
Er musste ins Bad! Samt dem Handy und der Getränkedose, lief Murtagh nach oben und ins Bad. Während er sich ein Bad einließ, trottete er noch kurz in sein Zimmer um sich ein paar frische Sachen zu holen. Schnell hastete er wieder ins Bad und schloss die Türe wieder, er sperrte sie zur Sicherheit nicht ab. Er schüttete noch ein wenig Duschgel in das Wasser und zog sich währenddessen aus.
Dabei versuchte er es zu vermeiden, sein Spiegelbild anzusehen und ging schnurstracks zur Badewanne, ehe er in das Wasser hinein stieg. Viel Zeit zum Entspannen hatte er allerdings nicht. Val würde zu Fuß in etwa einer halben Stunde hier sein. Mit dem Bus, würde er sicher keine viertel Stunde brauchen. Er schnappte sich die Dose, öffnete diese und trank trotz allem gemütlich seinen Eistee. Wenn Val wirklich früher kommen sollte, dann würde dieser sicher anrufen. Da unter dem Fußabtreter ein Zweitschlüssel lag, gab es also keinerlei Probleme. Außer vielleicht, dass er Splitter Faser nackt in der Badewanne saß. Val hatte ihn doch schon mal nackt gesehen, also war auch bei diesem Thema nichts dabei. Und genau so war es. Keine zehn Minuten später, klingelte Valentin an der Türe. Murtagh hörte hier oben das Klingeln, weshalb er Val anrief.
,,Ich sitze in der Badewanne. Unter dem Fußabtreter ist ein zweiter Wohnungsschlüssel. Du kannst rein kommen.", erklärte Murtagh dem älteren und legte wieder auf, ehe dieser etwas sagen konnte. Kurz später hörte er auch schon Schritte, die nach oben kamen. Er vergewisserte sich noch, dass der Schaum auch alles verdeckte, was er sollte. Ein Klopfen.
Wie war der denn trotz der Krücken so schnell nach oben gekommen? Egal.
,,JAA! Komm rein!", rief Murtagh und sah zur Tür. Sein Herz schlug so heftig gegen seinen Brustkorb, als würde es gleich aus seiner Brust springen.
,,Hey.", sagte Valentin und steckte den Kopf in den Raum. Grinsend sah der Junge ihm entgegen.
,,Hey. Wie hast du es so schnell hier her geschafft?", fragte der jüngere und zog seine Beine an. Val trat ein, schloss die Tür und kam mit den Krücken unter seinen Armen zu ihm.
,,Taxi."
Das erklärte so einiges.
,,Also, wie viel Zeit haben wir ungefähr?", wollte Valentin wissen und setzte sich auf einen Stuhl, der dort neben einem Glasschrank stand.
,,Ich würde sagen drei bis dreieinhalb Stunden."
,,Das dürfte reichen. Wie geht es dir?"
,,Nicht anders als sonst. Nur weil diese Ärzte im Krankenhaus gesagt haben, dass mein Dad das alles völlig vernachlässigt hat, macht er so ein Drama.", meckerte der jüngere und legte seinen Kopf auf den Wannenrand.
,,Ich werde mich jetzt anziehen. Wartest du in meinem Zimmer? Hast du Riley eigentlich schon gesehen?!", rief Murtagh plötzlich begeistert. Val war kurz ein wenig irritiert.
,,Wer ist Riley?"
,,Mein Hamster! Du musst ihn sehen. Also los. Geh schon!", Val stand auf und verließ das Bad. Murtagh wartete noch kurz und stieg dann aus dem Wasser. Schnell trocknete er sich ab und schlüpfte rasch in seine frische Kleidung.
Er schnappte sich die leere Dose und ging dann in sein Zimmer. Sein älterer Freund stand vor Rileys Käfig und wirkte wirklich begeistert. Offenbar hatte sich der Zwerghamster heute erbarmt und war sogar tagsüber aus seinem Häuschen gekommen.
,,Gefällt er dir?", grinste Murtagh, obwohl er genau wusste, dass Val grenzenlos entzückt von dem kleinem Nager war. Stumm nickte der ältere und sah kurz zu ihm. Der jüngere schwarzhaarige ließ sich auf sein Bett fallen und beobachtete den Footballspieler.
Nach ein paar Minuten, kam Val dann doch zu ihm gehumpelt und lehnte seine Krücken dann gegen ein Regal, ehe er sich zu dem kleinerem ins Bett legte. Sofort schmiegte sich dieser an ihn und legte einen Arm auf dessen Brust.
,,Sieht aus, als hättest du mich vermisst.", stellte der deutlich größere amüsiert fest und berührte mit seiner Nasenspitze die des anderen.
Zärtlich legte er eine Hand auf die Wange des anderen Jungen und legte seine Lippen auf die seinen. Sanft umspielte er die Lippen des jüngeren mit seiner Zunge und bekam schließlich auch Einlass in den Mund des anderen. Val ließ seine Hand auf Murtaghs Oberschenkel wandern und zog so dessen Bein über seine eigene Taille.
Der Ältere setzte sich samt der zierlichen Gestalt auf und setzte letzteren auf seinen Schoß. Seinen Gipsfuß hatte er ausgestreckt, während er sich wieder zurück auf das Bett sinken ließ, sodass Murtagh nun auf ihm lag. Dieser nahm das glücklich zu Kenntnis und löste sich von den weichen Lippen des älteren, ehe er seinen Kopf auf Vals Brust ablegte. Dieser jedoch grinste kurz und rückte den jüngeren in eine passende Position, ehe er begann eine bestimmte Stelle auf dem Hals zu küssen begann.  

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