Reasons Why...

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  Nach dem Spiel, standen Val und Murtagh, der mit dem glücklichem Einverständnis seines Dads bei Val übernachten durfte, vor dem Tor und warteten auf Mike und Simon. Die beiden würden sie nach Hause fahren. Es regnete nicht mehr allzu stark trotzdem war es wirklich kalt. Val erwischte sich immer wieder dabei, wie er auf Murtagh starrte, der wirklich niedlich in der viel zu großen Jacke aussah. Zwar fror Val jetzt auch, aber er wollte dem Jungen die Jacke nicht nehmen, und da sie sowieso gleich in einem Auto sitzen würden, war das eh egal. Aus Erfahrung wusste Val, dass seine Team Kollegen noch ein wenig feierten und deshalb länger brauchten. Als sich die Türe öffnete stürmten Amber und Megan heraus. ,,JUNGS! Wir haben gewonnen!", jubelte Amber und wedelte ein bisschen mit ihren Pompons. Die beiden waren echt glücklich. Vor allem, weil ihr Gegner die Nationalmannschaft von Houston gewesen war.
,,JA, das haben wir. Und geht ihr noch feiern?", fragte Val grinsend und warf einen Blick auf die Tür, die auch gerade aufging, und Mike und Simon offenbarte.
,,JA, wir gehen noch in eine Pizzeria, mit den Jungs und des Mädels.", antwortete Amber und zwinkerte den beiden zu. ,,Also, fahren wir?", sagte Simon und schlug Val neckend auf die Schulter. Die anderen nickten und gemeinsam gingen sie schließlich zum Auto. Ein paar Spieler aus der Gegnermannschaft, standen in einer Runde und lachten. ,,Dass denen noch zu lachen ist.", meinte Simon und lachte leise. Die Gruppe von Jungs unterbrach ihr Gespräch und sah hin und wieder zu ihnen hinüber. Und leider erkannte Murtagh zwei Schüler aus seiner alten Schule. Seit wann spielten die denn in der Nationalmannschaft? Nicht, dass sie schlecht gespielt hatten, auch in seiner ehemaligen Schulmannschaft nicht, aber so richtig wollte er es einfach nicht glauben. Ihre Namen waren Andrè und Logan. Sie waren eben gerade die gewesen, die ihn am meisten nieder gemacht hatten, und ihn manchmal auch verprügelt hatten.
,,Hätte nicht gedacht, dass ich dich noch einmal sehe, Knochengestell. Oder, dass du dich überhaupt noch einmal in unsere Nähe traust. Und sieh mal einer an. Er hat sogar Freunde gefunden!", rief Andrè zu ihnen hinüber währen die anderen lachten. Die anderen bekamen auch mit dass er Murtagh gemeint hatte und sahen nun verwundert und verwirrt zu ihm. ,,Du kennst ihn?", stellte Megan fest und der Junge nickte. ,,Sie waren in meiner alten Schule die Sorte von Jungs, die ich gemieden habe um nicht verprügelt zu werden."
,,Ich hätte auch nie gedacht, dass die Nationalmannschaft irgendwann einmal so verzweifelt sein sollte, dass sie sogar Affen ins Team holt. Aber da sieht man wie man sich täuschen kann.", konterte Murtagh und erntete dafür zwei böse Blicke. ,,Gehen wir. Komm. Geh nicht weiter auf die beiden ein. Außerdem, kann dir doch egal sein, was die beiden sagen.", murmelte Val und wollte einsteigen. Er hatte gar nicht gehört, was die anderen gesagt hatten, er bekam nur mit, wie Simon und Mike auf die anderen zu gingen und Murtagh einfach nur geshcockt zu den Jungs hinüber sah. Er hatte in einer anderen Sprache geredet. Simon war sogar ein bisschen größer als Andrè, dem das aber nicht im geringsten einschüchterte. Das würde sicher in einer Schlägerei enden.
Als Logan nach Mike schlug, platzte Simon der Kragen, er holte seinerseits aus und traf sein Ziel. Nämlich Andrès Gesicht. Dieser jaulte auf und hielt sich seine Nase. Die anderen Spieler der Gegnermannschaft, hielten sich raus. Was auch besser so war. Die Mädchen, Val und auch Murtagh konnten nur zusehen. Val konnte nicht einmal richtig laufen, die Mädchen, würden nicht einmal zuschlagen und Murtagh hatte einfach keine Kraft. Aber die anderen beiden schienen alles unter Kontrolle zu haben. Eigentlich war das alles total unnötig.
,,Könnt ihr mich einfach mal in Ruhe lassen? Egal ob ich einfach nur da stehe oder so, ihr habt mich immer grundlos verprügelt oder sonst was! Was hab ich euch eigentlich getan!", rief der jüngste unter ihnen und ging auf die immer noch streitenden Jungs zu.
,,Du hast uns nichts gemacht aber es macht einfach nur Spaß, jemanden zu ärgern der gerne Aufmerksamkeit hätte und deshalb abnimmt wie sonst was.", sagte Andrè und tastete an seiner Nase herum. ,,Ich, ich wollte nie Aufmerksamkeit, ich hatte sehr wohl andere Gründe, aber das war euch ja egal, ihr habt ja nicht einmal gefragt, warum es mir so mies ging. Ihr habt einfach nur beurteilt. Aber ich sage euch jetzt etwas, verurteilt niemals jemanden, ohne seine Geschichte zu kennen. Keiner von euch weiß, was ich durchgemacht habe. Ich will jetzt nach Hause, können wir fahren?", bat der Kleinste Junge und kehrte den anderen den Rücken zu. Alle verurteilten ihn immer nach dem Äußeren, aber niemand von ihnen wusste wirklich, was er alles durchmachen musste. Außer Val. Er wusste es. Und liebte ihn. Als Murtagh sich auf die Rückbank des Autos setzte, stieg Val noch einmal aus, und setzte sich auch nach hinten. Die anderen ließen es auch, nach ein paar weiteren, jedoch kleineren Streitereien sein und setzten sich auch hinein. Val und Murtagh mussten sich ein bisschen zusammen quetschen, da die Mädchen auch noch mit fuhren.
,,Wenn uns die Polizei erwischt, dann zahlt ihr eure Strafe selbst.", sagte Simon noch und fuhr dann los. Es war Murtagh gerade wirklich egal, ob die Mädchen auch da saßen, er lehnte sich trotzdem an Val, welcher einen Arm um ihn legte, und schloss seine Augen. Er war seit langer Zeit schon, nicht mehr so lange auf den Beinen gewesen, und das spürte er jetzt. Er war müde,schwach und wollte einfach nur noch in ein warmes Bett, indem Val auch liegen würde. Simon setzte sie vor der Villa ab und fuhr dann weiter. Murtagh könnte ein paar Sachen von Val anziehen, weshalb er gar nicht Nach Hause gehen musste. Val ging gemeinsam mit ihm nach oben. Während Val sich selbst etwas aus seinem Kasten holte, setzte Murtagh sich auf das Bett des älteren und sah auf seinem Handy. Er war wirklich froh gewesen, dass er die ganzen Arschlöcher in seiner alten Schule nicht mehr sehen musste. Und die ganzen Beschimpfungen über seine Figur und Essgewohnheiten musste er auch nicht mehr hören. Genau daran erinnerte er sich jeden Tag.
,,Alles klar?", fragte Val und riss ihn aus seinen Gedanken.
,,Ja, klar, kann ich vielleicht kurz unter die Dusche gehen?"
,,Klar, wenn du willst kannst du auch ein Bad nehmen. Ich glaube, das wird dir gut tun. Nimm dir einfach, was du brauchst. Ist sowieso genug da.", meinte Val und strich ihm eine Strähne aus dem Gesicht.
,,Du kannst dir aus meinem Schrank einfach nehmen was du brauchst. Die Sachen werden dir zwar etwas zu groß sein, aber das dürfte dich nicht stören, oder?", lächelte der größere, während er sich auf das Bett setzte und seine Sachen neben sich warf.
,,Danke.", damit stand Murtagh auf und ging zu dem Kleiderschrank seines Freundes. Er holte sich eine blaue Jogginghose, ein weißes T-Shirt und einen schwarzen Pullover heraus, ehe er durch eine weiße Tür verschwand. Das Bad war wirklich riesig. Und hell. Die Badewanne glich einem kleinem Wirlpool und war aus Marmor. Wirklich schön. Auch das Waschbecken war aus Marmor und an der Wand darüber hing ein großer Spiegel der von einer Neonröhre erhellt wurde. Alles sah so wertvoll aus. Er konnte das Badezimmer nicht zu sperren, da kein Schlüssel steckte.
Deshalb steckte er noch kurz den Kopf heraus und sah den halbnackten Val. Mit einem roten Gesicht, schloss er schnell wieder die Tür. ,,Val da ist kein Schlüssel, du darfst aber nicht rein kommen!", rief er und bekam ein Ja,ja! Zur Antwort. Er lief zurück zu der Badewanne und drehte den Hahn auf. Warmes Wasser rann nun in das Marmorbecken.Schließlich zog er sich seine Kleider aus und lies sie auf den Boden fallen. Er schüttete etwas von dem Duschgel, das nach Pfirsich roch, hinein, und stellte die Flasche dann wieder an den Rand. Schon wenig später, roch es im ganzen Badezimmer nach Pfirsich.
Er schaltete den Wasserhahn wieder ab und ließ sich in das warme Wasser gleiten. Das Wasser war wirklich angenehm. Genüsslich schloss er seine Augen und ließ sich noch etwas tiefer hinein sinken, bis nur noch sein Kopf aus dem Wasser ragte.
,,Murtagh? Kann ich kurz rein? Ich brauche meinen Nike-Pullover!", fragte Val und klopfte kurz an die Badezimmertür. Genervt verdrehte der jüngere die Augen. ,,Ich hab dir doch gesagt, dass du dann nicht hinein darfst! Jetzt musst du warten!"
,,Ich schau auch nirgendwo hin, versprochen."
,,Von mir aus. Aber nicht gucken."
,,Nein tu ich nicht.", versicherte Val seinem Freund und öffnete langsam die Türe. Murtagh hatte seine Beine angezogen, sodass seine Wirbelsäule ganz besonders hervorragte. Val hatte nur eine Krücke und kein Oberteil an. Er hatte wirklich einen Waschbrettbauch und war auch sonst wirklich muskulös. Das krasse Gegenteil von ihm selbst. Murtaghs schaffte es einfach nicht den Blick abzuwenden, was auch Valentin nicht entging. Dieser grinste sexy und ging vor der Marmorbadewanne in die Hocke, spreizte aber den angebrochenen Fuß zur Seite. Vorsichtig fuhr er die hervorstehenden Knochen der Wirbelsäule mit seinem Finger nach und beobachtete, wie sich der Junge vor ihm anspannte.
,,W..wolltest du nicht deinen Pullover holen?", stotterte der Junge leise und sah zu Val. Oder, eher rauf dessen Muskeln. ,,Doch.", meinte Val nur und stand wieder auf, ehe er sich einen Pullover von einem Haufen holte und ihn über zog. ,,Ich mach uns etwas zu essen. Lass dir ruhig Zeit."
Val verließ das Badezimmer wieder und ging nach unten. Murtagh hatte sich währenddessen wieder etwas entspannt und ließ sich zurück sinken. Das Wasser wurde ein wenig zu schnell kalt. Müde stieg er aus dem Wasser, ließ dieses aus der Badewanne hinaus und trocknete sich mit einem großen Handtuch ab, ehe er wieder in Kleidung schlüpfte. Vals Sachen waren wirklich deutlich zu groß, aber weich und angenehm. Nicht so anliegend. Barfuß tappte Murtagh schließlich wieder aus dem Bad, schnappte sich sein Handy und ging nach unten. Es roch schon nach Essen. Grinsend steckte er seinen Kopf in die Küche und beobachtete Val, der mit seinen Krücken eben so schnell wie möglich durch die Küche huschte. Grinsend ging er schließlich zu seinem Freund und schlang von hinten die Arme um dessen Taille. Leise lachend, drehte Val sich kurz zu ihr um und kochte dann weiter.
,,Was machst du für uns?"
,,Nur eine Suppe. Ich bin müde und will schnell ins Bett. Magst du Gemüse-Suppe?"
Der jüngere nickte nur und ließ Valentin los, ehe er sich auf einen Stuhl setzte. Val warf anschließend alles in einen Topf und setzte sich samt Murtagh dann ins Wohnzimmer auf die Couch. Der ältere von beiden, hatte seine beiden Beine auf der Couch aus gestreckt, während es sich der Jüngere auf seinem Freund gemütlich gemacht hatte. Bäuchlings lag Murtagh auf Vals und schrieb mit seinem Dad. Dieser hatte heute wohl wirklich einen schönen Tag gehabt. Er hatte erst mit Aria in der Pizzeria gegessen, danach, sind sie in den Parks spazieren gegangen, haben sich die Stadt angesehen und sind letztendlich eben zu dem Football Spiel gefahren, wo sie dann Val und Murtagh getroffen hatten.

Nach dem Essen, lagen sie beide schließlich in Vals Bett. Die Nachttischlampe war noch angeschaltet und Val blätterte in einem Buch. Murtagh schrieb seinem Dad noch kurz und legte sein Handy dass auf das Nachtkästchen, neben dem Doppelbett. Auch Val legte sein Buch nun weg, das nebenbei sowieso langweilig war, und schaltete die kleine Lampe aus. Beide versuchten eine angenehmen Schlafposition zu finden, und kuschelten sich dann unter die Bettdecke. Val hatte wie immer einen Arm um Murtagh gelegt, welcher sich mit dem Gesicht zu ihm gewandt an seine Brust geschmiegt hatte, und drückte den Jungen vorsichtig an sich. Dieser trug wie immer seine Mütze, die wohl sein Heiligtum sein musste, denn Val hatte den schwarzhaarigen Jungen, noch nie ohne diese gesehen.  

Love Till To Your BonesWhere stories live. Discover now