17# - Crossed Line

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Nachdem Celeste eingeschlafen ist bin ich raus gegangen um mit dem Arzt zu reden. Wir sitzen in einem Sprechzimmer. Ich habe ihm deutlich gemacht dass sie ihr keine Beruhigungsmittel mehr spritzen sollen. Sie ist nicht jemand, den man einfach wie eine verrückte behandeln kann.
,,Natürlich Mr. Harsen. Unser Team wird dafür sorgen, dass Miss Welson und unsere Patientin ins Privatkrankenhaus gebracht werden.", sagt der Doktor.
,,Und wie sieht es mit der OP aus? Hat sie es überstanden?", frage ich ernst.
,,Die Patientin hat die OP überstanden, was aber nicht heißt, dass sie jetzt außer Gefahr ist. Sobald die Patientin zu sich kommt werden wir einige Tests mit ihr durchführen müssen."
,,Tests? Wieso?", frage ich unruhig. Der Doktor räuspert sich kurz und umklammert sein Klemmbrett. Er blickt mich betrübt an.
,,Es ist möglich, dass Miss Thompson nie wieder gehen kann. Sie erleidet schwere Knochenbrüche im Hüft- und Brustbereich. Wir vermuten, dass der harte Aufprall mit dem Boden eine Knochenmarkquetschung im unteren Bereich der Wirbelsäule ausgelöst hat. Glücklicherweise sind die Nervenstränge nicht komplett durchtrennt, sodass noch eine geringe Chance besteht dass Miss Thompson sich davon erholt. Aber bevor wir das alles erst mal untersuchen können, müssen wir abwarten dass Miss Thompson aufwacht. Ihr Zustand ist noch immer sehr instabil.", erklärt er. Nachdenklich starre ich auf den Schreibtisch. Celeste darf das auf keinen Fall erfahren.
,,Ich möchte, dass Miss Welson nichts davon erfährt Dr. Adams, sie würde das nicht verkraften.", sage ich.
Er nickt verstehend.
,,Außerdem will ich nur die besten Doktoren um Miss Thompson haben. Ihr Leben soll Priorität haben, das heißt sie werden keine weiteren Patienten betreuen."
Erneut nickt er.
,,Mr. Jones hat uns dies bezüglich klare Anweisungen gegeben. Machen Sie sich keine Sorgen."
Ich nicke, die Stirn runzelnd. Ich finde es etwas fragwürdig, dass Liam vor mir hier war. Irgendwie ist er immer sofort an Ort und Stelle, wenn es um Celeste geht...

*

Ich gehe gerade, gefolgt von den zwei Polizeibeamten zurück zu Celestes Zimmer, als ich sehe wie Liam gerade die Tür schließt und in den Flur tritt. Ich gehe zu ihm. Die Beamten bleiben weiter hinten stehen.
,,Was machst du hier?", frage ich ihn direkt. Mir gefällt es ganz und gar nicht wie er hier herumschleicht. Und dann kommt er auch noch aus ihrem Zimmer.
,,Ich wollte sehen wie es ihr geht. Sie schläft noch.", antwortet er. Ich sehe ihn, ohne etwas zu sagen, prüfend an.
,,Was?", fragt er.
,,Was machst du hier im Krankenhaus?", verdeutliche ich meine Frage. Er runzelt die Stirn und scheint zu verstehen.
,,Du klingst nicht gerade erfreut mich zu sehen.", antwortet er.
,,Ich habe davon gehört und bin hergekommen.", fügt Liam hinzu.
,,Soweit ich weiß hat dir Sebastian nichts davon gesagt.", sage ich genervt. Lässt der Celeste etwa beobachten oder was?
,,Jeder hat seine eigenen Quellen.", sagt er jetzt angepisst. Ich sehe ihn misstrauisch an. Er seufzt, seine Laune scheint im Keller zu sein.
,,Wenn du es wirklich wissen willst - ich werfe ein genaueres Auge auf Celestes kleine Freundin.", sagt er jetzt niedergeschlagen. Ich verziehe fragend das Gesicht. Er hat es auf Celestes Freundin abgesehen? Wieso erfahre ich das erst jetzt? Jetzt ergibt es auch Sinn.
,,Oh, ach so... Tut mir leid Kumpel.", sage ich jetzt mit etwas schlechtem Gewissen. Natürlich steht er nicht auf Precious, er ist mein bester Freund. Ich bin dank der ganzen Situation völlig angespannt.
,,Hast du schon mit den Ärzten gesprochen?", frage ich. Er nickt.
,,Ihr geht es überhaupt nicht gut.", sagt Liam. Ich nicke zögernd. Ich weiß gar nicht was ich sagen soll. Ich hatte keine Ahnung davon, dass er auf die kleine steht.
Er sieht mich an.
,,Du solltest zu ihr rein. Ich glaube sie ist aufgewacht. Sie hat sich unruhig gewälzt und sie sollte nicht alleine sein, wenn sie aufwacht.", sagt er ruhig. So habe ich ihn noch nie gesehen. Er sieht echt fertig aus.
,,Sag mir wenn du etwas brauchst.", sage ich und klopfe ihm auf die Schulter. Er nickt dankend. Ich gehe an ihm vorbei und öffne die Tür zu ihrem Krankenzimmer. Ich schließe die Tür hinter mir und trete an ihr Bett. Sie sieht so elendig aus, als hätte sie eine Woche lang nicht geschlafen. Ich setze mich an ihr Bett.

Ich starre gedankenverloren an die Decke, als ich Schritte höre. Sein männlicher Duft verleiht dem Raum etwas Leben und bringt mich zurück in die Realität.
,,Ist meine Königin etwa aufgewacht?", sagt er sanft und legt seine Hand an meine Wange.
,,Gibt es etwas neues?", frage ich ihn.
,,Sie hat die OP überstanden.", antwortet er lächelnd. Mein Herz scheint aufzublühen.
,,Wirklich?", frage ich mit Freudentränen in den Augen. Er nickt.
,,Kann ich sie sehen?", frage ich Darrow.
,,Noch ist es zu früh Precious. Deine Freundin braucht jetzt sehr viel Ruhe, deshalb lassen die Ärzte niemanden zu ihr.", erklärt er.
,,Das verstehst du doch, oder?", fragt er mich mit seiner liebevollen Stimme. Ich nicke weinend. Ich bin so froh, dass es ihr gut geht!
,,Ich dache ich werde sie für immer verlieren...", murmle ich weinend während er mich an sich drückt.
,,Shh... Ich weiß meine Schöne.", sagt er nur leise und schenkt mir seine Wärme. Es ist verrückt wie geborgen ich mich fühle wenn er seine starken Arme um nich legt.
,,Komm Celeste, wir ziehen dich um und gehen spazieren. Dieser Raum tut dir nicht gut.", sagt er und sieht mich abwartend an. Ich nicke zögernd und stehe auf.

*

Sebastian fährt uns in ein Waldgebiet wo Darrow und ich unsere Ruhe vor Fans und Paparazzi haben. Sebastian und Darrow haben lange mit den Polizeibeamten diskutiert, damit Darrow nicht bei ihnen mitfahren muss. Stattdessen fahren sie unserem Wagen hinterher. Als wir endlich ankommen, steigen wir aus. Darrow nimmt mich an der Hand und führt mich den Waldweg entlang. Sebastian und die Polizisten halten sicheren Abstand von uns und reden smalltalk.

,,Du hattest recht, ich habe wirklich frische Luft gebraucht.", sage ich und beobachte ein Eichhörnchen an einen Baumstamm hoch klettern. Er nimmt meine Hand die er hält und küsst sie. Eine kurze Zeit lang ist es still, er scheint nachzudenken.
,,Ich möchte dich etwas fragen Precious.", fängt Darrow ernst an. Ich sehe ihn fragend an.
,,Wovor hattest du so Angst? Du hast gesagt dass... 'sie' dasselbe mit mir machen würden. Wen meinst du damit?", fragt er mich. Ich weiß nicht, was ich antworten soll. Wenn ich es ihm sagen würde... seine Hände sind doch gebunden? Er steht unter Beobachtung, er kann nichts gegen Ryan ausrichten.
,,Du brauchst vor niemandem Angst zu haben Precious, das weißt du. Niemand kann dir schanden, nicht wenn ich da bin.", sagt er etwas zornig, versucht seine Wut aber zu zügeln. Er hasst es, wenn ich nicht mit ihm spreche.
,,Ich... hatte nur Panik. Ich dachte hinter der Fahrerflucht steckt jemand, aber das ist nur Einbildung gewesen, nichts weiter.", gebe ich ruhig zurück. Ich wünsche mir Ryans Tod aus ganzem Herzen, aber das muss ich schon selbst anstellen. Ohne Darrow in Schwierigkeiten zu bringen.

Unbeschreiblich tiefer Hass qualmt in mir auf. Er hat versucht mir eines der wichtigsten Personen in meinem Leben zu nehmen. Er ist viel zu weit gegangen. Ich weiß zwar nicht wie ich es anstelle, aber er wird dafür bezahlen.

Dafür sorge ich.








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Es tut mir wirklich leid, dass es so lange gedauert hat, aber zeitlich war es nur so machbar 😣
Ich bemühe mich stehts die Kapitel so früh wie möglich zu posten. Ich hoffe ich habe nicht allzu viele Leser verloren😥

Die nächsten Kapitel werden etwas aufregender, denn jetzt gibt es eine sehr sehr wütende Jazz...😈😋

Ansonsten vielen Dank für die Kommis und Votes💕

Prisoner - Behind BarsWhere stories live. Discover now