Prisoner - Behind Bars

25# - Taking Action

Ich kontrolliere im Spiegel, ob mein Plan auch wirklich klappen wird. Wenn ich Darrow verklickern will, was hier abgeht, dann darf man mich nicht erwischen. Ich greife erneut zu meinem Make-up.

Sebastian hat absichtlich den Spitzel gehen lassen. Ich habe ihm bereits gesagt, wen ich dahinter vermute. Sobald wir uns sicher sind, dass Jenna Ryans Spitzel ist, werden wir es uns zum Vorteil machen. Wir werden Ryan zeigen, was er sehen will - mich - ängstlich und verzweifelt. Er soll ruhig glauben, dass ich glaube das alles wäre aussichtslos.

Das Auto, das mich zu Darrow bringen soll, steht schon bereit. Ich kontrolliere mich erneut im Spiegel und gehe dann raus.

Ich habe wieder Besuch. Ich sitze in der Kabine im Besuchsraum und warte auf Sebastian. Ich hoffe er hat gute Nachrichten für mich. Meine Geduld geht nämlich langsam flöten. Nach einer Weile sitzt dann auch jemand vor mir.

Aber statt Sebastian, setzt sich Celeste vor mich. Sie sieht mich mit ihrem üblich besorgten Blick an. Vorerst kriege ich kein Wort über meine Lippen.

Ich habe sie zu lange nicht mehr gesehen. Mich haut es immer wieder um, wie atemberaubend sie ist - was mich wiederum dazu bringt sie verträumt anzustarren.

,,Was... was ist passiert?!", unterbricht sie meine Gedanken wie ich von diesen vollen Lippen koste.

Sie reagiert auf meine Verletzungen, die mir Bob liebevoll verpasst hat.
,,Wo warst du?", frage ich monoton und sehe von ihren Lippen zu ihren Augen. Mein Blick ist ernst. Sie sieht mich fragend an.
,,Gestern. Du solltest doch nicht ohne Begleitung rumlaufen.", füge ich hinzu.
Sie sieht mich mit einem Blick an, als würde sie es gar nicht wundern, dass ich davon weiß. Ihre Besorgnis ist trotzdem kaum zu übersehen.
,,Ich weiß nicht wovon du sprichst.", gibt sie stumpf zurück. Irgendwas stimmt nicht mit ihr. Sie verhält sich anders als sonst.

Plötzlich fängt sie an, an der Seite ihres Zeigefingers zu reiben. Als ich genauer hinsehe merke ich, dass sie eine deckende Schicht Make-up wegwischt. Sie legt ihre Hand flach auf die kurze Tischplatte vor sich und Hebt den Finger an. Sie hat etwas auf ihren Finger geschrieben.

>>Werden von R. beobachtet<<

Ich verstehe sofort, was sie meint.
So, so, meine Königin weiß also, dass hier einiges falsch läuft. Ich verkneife mir ein stolzes schmunzeln.

Weder der Werter, noch die Kameras können erkennen, dass etwas auf ihrem Finger steht. Verdammt clever meine Schöne. Ich nicke kurz um ihr verstehen zu geben, dass ich kapiert hab.
,,Na schön, wie du meinst", antworte ich gespielt angepisst. Sie hebt den nächsten Finger an.

>>Lass uns streiten<<

,,Ich verstehe nicht, wieso du jetzt so kalt zu mir bist Darrow", leitet sie gespielt enttäuscht ein. Ich gehe darauf ein.

Das wir so tun als würden wir uns streiten, kommt mir nur gelegen. Vor allem wenn Rose davon erfährt, wird sie glauben sie könnte ihre Chance ergreifen. Ich bin mir sicher, meine kleine hat dasselbe im Sinn.

Ich unterdrücke ein seufzen. Am liebsten würde ich sie jetzt packen, mit ihr zurück zur Waldhütte gehen und sie Tag und Nacht-

,,Sag doch was!", drängt sie gespielt sauer. Ich reiße mich zusammen.
,,Du nennst mich kalt? Du hast mich nicht ein einziges mal besucht seitdem ich wieder hier festsitze Celeste", antworte ich, natürlich nur vorgespielt. Gespielt verständnislos sieht sie mich an. Einen kurzen Blick wirft sie zum Wärter. Ich wette er hört gut zu.
,,Ich dachte ich sollte nicht herkommen, weil es dich sonst traurig macht? Mir geht es auch nicht wirklich blendend Darrow.", kontert sie.
,,Ich will mich nicht mit dir streiten", fügt sie hinzu.
,,Sag mir doch einfach was du besseres zutun hattest? Statt dass du dich draußen mit irgendwelchen Typen herumtreibst, wäre es mir natürlich lieber wenn du zu mir - zu deinem Freund - kommen würdest. Aber anscheinend glaubst du tun zu können was du willst, nur weil ich hier festsitze"
,,Ich dachte wir hätten diese Diskussion schon längst hinter uns Darrow", sagt sie sauer.
,,Und ich dachte du hättest daraus gelernt", antworte ich abwertend. Ruckartig steht sie auf und nimmt ihre Tasche.
,,Das hat keinen Sinn...", murmelt sie und verschwindet mit schnellen Schritten.