Prisoner - Behind Bars

32# - Forgive me

Ich sitze draußen im Garten des Anwesens und spiele mit Damon. Ethan sagte, dass ich mich unauffällig verhalten soll und er mich kontaktieren würde, sobald alles in die Wege geleitet wird. Ich war vorhin auch im Krankenhaus bei Ella. Ihre Eltern sind verrückt vor Sorge und lassen sie nicht aus den Augen. Ich bin froh, dass sie solch gute Eltern hat die sich um sie kümmern. Meine scheinen nur eine Tochter zu haben und das ist Caitlyn. Heute ist ihre Verlobung, aber ich werde sicher nicht auftauchen. Soll sie ihr Leben doch an diesen Betrüger verschwenden. Ich habe genug andere Probleme, um die ich mich kümmern muss!
Ich kraule Damon hinter die Ohren. Er hat seinen Kopf auf mein Schoß gelegt und sieht mich nur verliebt an. Ein Lächeln legt sich auf meine Lippen.
,,Ich liebe dich auch mein kleines Baby", sage ich und gebe dem Stafford ein Küsschen auf den Kopf. Wir sitzen auf einer Decke und vergammeln gemütlich zusammen unter der Sonne. Heute ist das Wetter wirklich schön, eigentlich perfekt für ein Picknick. Wäre Darrow doch nur hier...

*****

Es ist Nacht. Ich kriege kein Auge zu, weil ich mir ständig Gedanken darüber mache, was ich von meinen neuen Kollegen verlangen kann. Vielleicht sollte ich es nicht sofort verlangen? Ein Ass im Ärmel ist nie verkehrt. Ich sollte wohl lieber abwarten.

Was Precious wohl gerade macht? Wahrscheinlich schläft meine Königin. Ich hoffe sie nimmt sich das alles nicht zu Herzen. Ich seufze.
Was mache ich mir vor? Natürlich geht es ihr mindestens genauso scheiße wie mir. Ich bin wenigstens froh, dass sie gemerkt hat, dass etwas nicht stimmt. Ich muss mich auf Sebastian verlassen. Wenn sie jemals in Carters Hände gerät, würde ich den Verstand verlieren. Dieser Bastard wartet doch nur auf eine passende Gelegenheit, um meine Schöne zu entführen. Selbst in meinem eigenen Anwesen gibt es einen Verräter, aber darum kümmert sich Sebastian. Vorhin war mein Anwalt, Mr. Gyver hier. Unsere Strategie war es bis jetzt, den Gerichtstermin so oft es geht hinauszuzögern. Laut ihm geht das so nicht mehr weiter, deshalb müssen wir schnell handeln. Wir haben nichts in der Hand, das meine Unschuld beweisen könnte. Die Verhandlungen rücken näher und wenn sich nichts ändert lande ich im Knast und Carter schnappt sich Celeste. Das ist keine Option, dazu lasse ich es nicht kommen. Carter sollte sich schon mal einen schönen Platz auf dem Friedhof aussuchen und beginnen sein eigenes zu Grab schaufeln...

*****

zwei Tage später...

Heute ist es soweit. Ich werde Ryan eine Nachricht schicken und ihm um ein Treffen bitten. Natürlich wird er Verdacht schöpfen und zur Sicherheit seine Leute mitnehmen, aber zahlenmäßig sind wir ihnen überlegen.
Ich habe gestern mit Ethan alles abgesprochen. Er hat an dem Treffpunkt bereits Männer positioniert und zur Sicherheit einen Scharfschützen. Er wollte mich von dieser Idee abbringen und versuchen mich überzeugen doch noch seinen Plan durchzuführen, aber ich habe abgelehnt. Ich will nicht, dass das alles vor den Augen der ganzen Welt passiert. Außerdem würde die Polizei uns mit dem Hubschrauber sofort aufspüren und verfolgen.

Ich sehe im Badezimmer in den Spiegel. Sebastian weiß zwar, dass ich mich mit Ethan immer getroffen habe und vor habe uns von Ryan endlich zu befreien, aber er weiß nicht, dass ich so weit gehen werde. Ich glaube eher, dass er mich nicht ernst genommen hat. Umso besser für mich, dann mischt er sich auch nicht ein.

Ich höre ein klopfen, also trete ich aus dem Badezimmer. Sebastian kommt herein.
,,Miss, ist alles in Ordnung bei Ihnen? Sie sind heute so still", sagt er besorgt. Ich schenke ihm ein kleines Lächeln.
,,Alles ist gut, ich bin nur etwas in Gedanken, mehr nicht", antworte ich. Er nickt und holt etwas aus der Innentasche seines Jacketts. Ich blicke ihn fragend an.
,,Das hier, wollte Mr. Harsen Ihnen schenken Miss. Leider kam er aufgrund der Geschehnisse nicht dazu und wollte, dass ich es Ihnen überreiche. Wenn er schon nicht bei Ihnen sein kann, dann sollten Sie wenigstens etwas von ihm bei sich haben. Das ist sein Wunsch." Er öffnet die kleine Kiste. Es ist eine silberne Kette mit einem kleinen Diamant als Anhänger. Ich sehe schnell zur Tür, weil ich befürchte, dass Jenna uns hören könnte und man glaubt, Darrow und ich hätten uns nach unserem kleinen 'fake-Streit' wieder versöhnt.
,,Machen Sie sich keine Gedanken", sagt Sebastian beruhigend. Ich sehe mir die Kette an und kann nicht anders als Sebastian weinend um den Hals zu fallen. Beruhigend streichelt er mir wie ein Vater über die Haare. ,,Jetzt seien Sie nicht so traurig Miss, es wird alles wieder gut."
,,Wann hört das alles endlich auf Sebastian? Wir wollen doch einfach nur glücklich sein!", schluchze ich an seiner Schulter.
,,Vertrauen Sie ihm einfach Miss. Auch er vertraut Ihnen Bedingungslos, wie wir alle es tun", sagt er ruhig mit seiner tiefen väterlichen Stimme. Ich wünschte mein Vater wäre so wie er, das hätte mir im Leben sicherlich oft weitergeholfen.
Ich wische mir die Tränen weg und nicke. Er hat recht. Darrow vertraut mir, also muss ich auch ihm vertrauen. Wenn heute alles gut geht, dann können wir endlich wieder zusammen sein. Es muss einfach klappen!
,,Geht es wieder?", fragt mich Sebastian. Ich nicke.
,,Die Kette ist wunderschön", sage ich schniefend und lasse sie mir von Sebastian um den Hals legen.
,,An Ihrem Hals sieht die Kette noch viel schöner aus Miss", lächelt Sebastian.
,,Danke Sebastian", sage ich und meine nicht nur dieses Kompliment. Er nickt verstehend.
Ich spüre mein Handy in der Hosentasche vibrieren. Eine Nachricht. Sebastian sieht mich fragend an.
,,Das ist bestimmt Liam. Ich wollte heute mit ihm ins Krankenhaus zu Ella", sage ich schnell. Sebastian nickt verstehend.
,,Natürlich. Soll ich Sie begleiten?", fragt er mich. Ich schüttle den Kopf.
,,Nein, ich fahre mit dem Bus. Ich brauche etwas frische Luft."
,,Wie Sie meinen Miss. Dann gehe ich mal wieder an die Arbeit. Rufen Sie mich an, wenn ich Sie abholen soll, ja?"
Ich nicke. ,,Mache ich."
Dann verschwindet er wieder aus der Tür. Ich atme tief durch und sehe auf mein Handy. Ethan hat eine Nachricht geschickt.