29# - Drunk

14K 819 253
                                    

Ich sitze in einer Bar und lasse mich volllaufen. Jap, ich trinke Alkohol. Wie es dazu kam? Nun ja, Caitlyn hat mich angerufen und gesagt, dass sie und Aiden sich verloben wollen. Natürlich bin ich herzlich eingeladen, pah!

Die können das ja ruhig machen, mir egal. Was mich daran stört ist, dass diese Schnäpfe tatsächlich glaubt ihr Glück gefunden zu haben und damit bei mir angeben will! Ich meine, ich mache hier so viel durch und die haben nicht mal eine Ahnung, ist das zu fassen?! Anscheinend gehöre ich gar nicht zu dieser Famile. Habe ich wohl nie! Und ich habe mich wie eine Idiotin gefreut, als sie mich angerufen hat. Ich dachte 'vielleicht hat sie mich ja vermisst', aber falscher Alarm Kumpel! Die hätte nicht mal meine Nummer wenn ich sie ihr nicht geschickt hätte! Und sowas nennt sich Familie... ich gebe einen F**k auf so eine Familie!
,,Noch einen kurzen", sage ich zum Barkeeper. Das Zeug brennt wie die Hölle auf meiner Kehle. Der Barkeeper füllt nach. Ich erinnere mich an Caitlyns Worte.

,Aiden und ich wollen uns am Samstag verloben Jazz. Wir würden uns freuen wenn du auch kommst.' - pah!

Ich bin deine ältere Schwester du dumme Kuh! Ich wette Mum und Dad waren dagegen, dass ich eingeladen bin! Bin ich adoptiert oder was?! Wenn ja, wieso adoptieren die mich dann überhaupt? Was ist deren Problem?

Ich trinke den kurzen.

,,Gib mir irgendwas starkes", sage ich und lehne meinen Kopf auf einem Arm ab.
,,An deiner Stelle würde ich es nicht übertreiben", sagt der Barkeeper.
,,Bist du Pädagoge oder was? Kümmer dich um deinen eigenen Kram", motze ich den Kerl besoffen an. Mein Kopf tut weh. Er sagt nichts und stellt mir nach wenigen Handgriffen ein Glas vor die Nase.
,,Ein Wodka Redbull für die unhöfliche Dame."
,,Danke!", sage ich grimmig und trinke einen Schluck.

Jeder ist glücklich außer ich und die Menschen die mich schätzen! Was ist das für eine ungerechte Welt? Wieso lebe ich überhaupt huh? Ich wurde mit neunzehn schon quer durch die Welt hin und her geschubst! Mal soll ich zu einem Mann den ich nicht liebe, mal soll ich mich unter Prostituierte mischen ...! Und genau wenn ich glaube, dass alles in Ordnung ist und ich einen Heiratsantrag kriege, wird mein Freund verhaftet und meine beste Freundin angefahren. Als würde das mein Stolz nicht schon genug verletzten, wurde ich von dieser Schlange entführt und bedroht, weil die mir meinen Freund ausspannen will! Ich bin doch nur verliebt?! Lasst mich doch verliebt sein!

Ich trinke weitere Schlücke.

Und jetzt sitze ich hier wie eine Alkoholikerin, obwohl ich nie in meinem Leben Alkohol angerührt habe. Wow, ein Applaus bitte!
Ich weiß schon gar nicht mehr wie viel Uhr es ist. Vielleicht Mitternacht? Keine Ahnung...

,,Alleine hier?", spricht mich jemand an. Ich ignoriere die Person und trinke schlecht gelaunt weiter. ,,Du solltest es vielleicht langsamer angehen."

,,Was geht dich das an, huh? Ich mache was ich will!", zische ich jetzt und drehe mich zu der Person. Alles ist verschwommen, deswegen erkenne ich die Person neben mir nicht wirklich. Ich weiß nur, dass ich ihn nicht kenne. Ich wische mir über die Augen um eine klarere Sicht zu bekommen. Mein Handrücken ist etwas nass. Ich habe geweint? Das habe ich gar nicht gemerkt.

Alles dreht sich, ich merke schon gar nicht mehr wie ich langsam zur Seite kippe. Mir ist so heiß...

,,Hey, langsam!"
Ich werde mit einem Arm gestützt. Ich glaube ich kotze gleich...
,,Lass mich ...!", sage ich und setze mich ungeschickt zurück auf den Barhocker.
,,Hat dich dein Freund etwa verlassen?", fragt dieser fremde mich.
,,Das würde er nie tun!", sage ich laut und haue auf die Theke vor mir.
,,Hey, ganz ruhig." Ich höre wie er lacht. ,,Ich mache doch nur Spaß."
Während ich mit meiner Hitzewelle zu kämpfen habe, spüre ich gar nicht wie er seine Hand auf mein Oberschenkel legt und auf und ab streicht.
,,Erzähl mir mal, wieso hast du so schlechte Laune, hm?", fragt er mich. Ich zucke mit den Schultern.
,,Lass mich in Ruhe", murmle ich müde.
,,Sei mal etwas locker, ich will nur plaudern", sagt dieser nervige Kerl.
,,Ich aber nicht! Ich will nach Hause",
,,Du siehst wirklich nicht gut aus. Ich könnte dich ja nach Hause bringen?"
Ohne auf mein Einverständnis zu warten, werde ich auf die Beine gezogen und an der Taille festgehalten. Hier sind so viele Menschen und das Licht ist zu grell. Die Musik hallt laut in meinen Ohren, während ich in Richtung Ausgang gebracht werde.
,,Wer bist du?", murmle ich mit halb geschlossenen Augen.
,,Ein guter Freund."
Wir bleiben plötzlich stehen und ich höre wie etwas geöffnet wird. Ein Auto?
,,Vorsichtig...", murmelt er als mir die Autotür geöffnet wird.
,,Ich will nicht...!", sage ich benommen.
,,Na los, steig ein!", drängt er mich als ich versuche ihn von mir wegzudrücken.
,,Nein!", wehre ich mich. Dann werde ich tatsächlich losgelassen.

,,Hey!", höre ich den Kerl nur überrascht rufen bevor er gegen die Autohaube gedrückt und verprügelt wird. Mit halb offenen Augen sehe ich stumm dabei zu.

,,Komm her!", sagt eine mir bekannte Stimme aufgebracht und zieht mich grob mit sich. Das ist doch Ethan? Als meine Sicht sich etwas verschärft, erkenne ich dass er es tatsächlich ist. Als ich stolpere, fängt er mich auf und hebt mich mit genervtem Blick hoch.
,,Lass mich runter...!", sage ich mürrisch und drücke sein Gesicht weg.
,,Hör auf damit! Wie viel hast du getrunken?!", meckert er sauer und versucht meine Hand abzuschütteln.
,,Ganz viel!", antworte ich im selben Ton und strample sauer mit den Beinen damit er mich loslässt. ,,Bring mich zu Darrow!", befehle ich ihm stur.
,,Nein!", weigert er sich mich zu meinem Traummann zu bringen. Ich warte einen Moment, dann brülle ich.

,,DRUNK IN LOOVE! WE BE ALL NIGHT - LOOVVE", singe ich laut fühle es.

,,Sei still!", verlangt Ethan.

,,LOOVE!", brülle ich in sein Ohr.

,,Benimm dich gefälligst! Ich habe dich gerade davor bewahrt misshandelt zu werden du undankbare Göre!", sagt er wütend und bleibt vor seinen Wagen stehen. Wütend drängt er mich rein, schnallt mich an und knallt die Autotür zu. Er steigt in den Wagen und fährt aufgebracht los.

*****

Ich liege in einem Bett während Ethan mir die Schuhe auszieht. Ich singe müde vor mich hin.
,,We be all night... looove", gähne ich leise.
,,Halt endlich die Klappe", sagt er gestresst und zieht mir meine Lederjacke aus.
,,Mir ist so warm...", beschwere ich mich und will mich von diesem engen Oberteil befreien, als ich aufgehalten werde. ,,Warte."
Ethan geht zu einem Schrank und holt mir ein T-Shirt von ihm raus. Er wirft es mir auf den Schoß und geht aus der Tür. Quälend befreie ich mich aus meinem Oberteil und zwänge mich aus meiner Jeans. Ich ziehe das gemütliche T-Shirt an, welches mir bis knapp über sie Knie geht. Ich versuche meine Klamotten zu falten, aber irgendwie ist alles so durcheinander...

,,Ich mache das schon. Leg dich hin", sagt Ethan und nimmt mir die Klamotten aus den Händen. Ich sage nichts und reibe mir über die Augen. ,,Hinlegen", sagt er genervt und drückt mich sanft ins Bett.

,,Darrow?", murmle ich erschöpft. Ist er endlich raus aus dem Gefängnis? Ist es endlich vorbei? Ich kriege keine Antwort.
Erleichtert falle ich ihm um den Hals. ,,Ich hab dich so sehr vermisst...", flüstere ich traurig.
,,Ja, ja... leg dich hin", sagt er abweisend und drückt mich wieder ins Bett. Er deckt mich zu. Ich halte seine Hand und sehe ihm flehend in die Augen.
,,Geh nie wieder weg, ja?"
Ein leises Seufzen ist zu hören.

,,Keine Sorge. Ich bin hier."

Prisoner - Behind BarsWhere stories live. Discover now