Prisoner - Behind Bars

40# - Escape

Dann beginnt auch schon das Schauspiel.
,,Nein bitte! Wir können das anders klären Mann, ich habe ne Menge Geld!", sage ich flehend während sie mich durch die Gänge zerren und wir Dank der Schlüsselkarte durch alle Sicherheitstüren kommen.
,,Halt die Fresse und beweg dich!", brüllt Paco und drückt drohend mit dem Lauf der Pistole an meinen Kopf.
,,Okay, okay ich bin schon still!", sage ich und lasse mich durch die nächste Sicherheitstür im Flur drängen. Das Fluchtfahrzeug wartet auf dem Vorhof des Gefängnises. Zu dieser Zeit sind die Wachtürme nicht besetzt und ein Wäschetransporter wird uns Dank Sebastian als Fluchtauto dienen. Wir laufen durch die Flure als uns dann zwei Wärter aufhalten wollen.
,,Hände hoch!", brüllt einer der Wärter und richtet seine Waffe nacheinander auf uns.
,,Du willst das nicht Amigo", droht Paco und zielt kurz auf die Wärter, dann wieder auf meinen Kopf. ,,Waffen fallen lassen!", sagt Miguel und zielt auf einen von ihnen während Javier und Raimon auf den anderen zielen
,,Bitte helfen Sie mir!", bitte ich die zwei Kerle panisch. Für sie sehe ich aus wie ein - Dank Nole - vermöbelter reicher Schnösel der als Druckmittel für die Flucht von kriminellen Latinos benutzt wird.
,,Waffen fallen lassen und Hände hoch!", brüllt jetzt der andere Wärter und will zu seinem Funkgerät greifen, als dann plötzlich ein brauner Riese von der Seite erscheint und die Köpfe der Kerle zusammenschlägt. Sie fallen bewusstlos zu Boden. Es ist kurz still.
,,Bob? Bist du uns etwa gefolgt", sagt Miguel verwirrt. Wie ein gigantisches Fleischbällchen steht er im Flur und versperrt uns den Weg.
,,Bobby", brummt er nur dunkel und kommt auf uns zu. Scheiße, was jetzt?!
,,Hey, woah komm nicht näher!", droht Javier nervös. ,,Du sollst stehen bleiben!", droht Paco.
Dann bleibt er dicht vor uns stehen. ,,Bobby mitkommen!"

Heilige Scheiße.

*****

Ich wache auf. Ich liege noch immer im Bett und alles scheint wie vorher zu sein. Ich blicke zu meinem Finger. Die Haarsträhne die ich um meinen Finger gewickelt habe ist gerissen. Um meinen Finger herum ist kein Haar zu erkennen, obwohl ich es ziemlich fest geknotet habe. Es kann also nicht abgerissen worden sein, während ich mich im Schlaf gewälzt habe, denn sonst wäre das Ende ja noch um meinen Finger gewickelt. Es stimmt also. Ich werde absichtlich betäubt und weggeschleppt. Aber wohin?! Und wieso? Was machen die mit mir und wieso bin ich wieder so verwirrt? Ich fühle mich so ausgelaugt und benommen. Es fällt mir schwer klar zu denken. Ich hatte dieses Haar doch um meinen Finger gewickelt, oder? Oder war das nur Einbildung? Wieso ist es jetzt weg ...

Tief atme ich durch um mich zu beruhigen. Ich heiße Celeste Welson ... oder Jazz Welson. Meine Atmung beschleunigt sich. Ruhig ... ganz ruhig. Darrow ist gut, Carter ist böse ... meine Freundin ... Anna, Emma - nein - Ella, verdammt! Ella ist meine beste Freundin!
Ich atme erneut tief durch.

Darrow ist gut... Carter ist... wer war das noch gleich?
Mir kommen die Tränen. Mein Kopf tut so weh. Wieso tut man mir das an? Wieso bin ich überhaupt hier?

Ich darf nichts vergessen! Ich darf es nicht! Darrow wird mich hier rausholen. Ich muss so lange durchhalten.

Ich sehe mich um. Hier gibt es nichts, womit ich mir später selbst auf die Sprünge helfen kann. Hätte ich einen Stift, dann wurde ich mir Dinge notieren um nicht auf diese Leute hier reinzufallen. Ich muss improvisieren!

Ich blicke auf meine Nägel. Ich könnte mir etwas in die Haut ritzen, nur leicht, sodass es lesbar ist. Aber was wenn es abheilt? Ich brauche einen anderen Plan.

Ich raufe mir verzweifelt durch die Haare, als mir dann eine kleine Schraube auf dem Boden neben meinem Bett auffällt. Noch immer liegend, hebe ich sie vom Boden. Meine Hände unter der Decke versteckt, beginne ich mit der Spitze der rostigen Schraube auf meinen Nagel zu ritzen. Dort sollte es nicht sofort verschwinden und auch niemandem sofort auffallen. Ich sorge dafür dass es klein, aber lesbar ist.