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"Hey Fettarsch, hast du es schon gehört?", ich sah von meinem Buch hoch in seine Augen.

"Was?", hakte ich hinterher, doch er sah nur verschmilzt grinsend von seinem Handy hoch.

"Dann sag ich es dir nicht", grinste er und beschäftigte sich weiter mit seinem Handy. Will der mich verarschen?
Langsam und mit fragendem Blick richtete ich meine Aufmerksamkeit auf das Buch. Doch er kannte mich. Er wusste, dass ich neugierig hoch 100 war. Ich nahm einen Fineliner aus meinem Etui und tat so, als ob ich konzentriert damit herumspielte. Doch als ich dies einige Sekunden gemacht hatte, drehte ich meinen Kopf zu ihm und schmiss den Stift in seine Richtung.

"Hör auf das immer zu machen", sagte ich genervt, als ich ihn getroffen hatte. Er fühlte sich an seine Schläfe und zischte kurz, bevor er mich mit einem angepissten Blick ansah. Er hob den Stift vom Boden auf und schraubte ihn auf. Derweil kam er böse grinsend auf mich zu.

"Geh weg, Warzenschwein", ich ging mit meinem Stuhl immer weiter zurück.

"Wie steht dir wohl ein-", er sah zum Stiftdeckel,
"pinker Schnurrbart?", böse sah ich ihn an und als er sich gerade meinem Gesicht näherte, hielt ich ihn mit meinen Händen auf.

"Geh, geh, geh!", meckerte ich und versuchte seinen Arm wegzudrücken, doch ohne Erfolg.

"Du hättest mir einfach sagen sollen, was du weißt", meckerte ich weiter und versuchte nun, ihn mit meinen Füßen wegzudrücken.

"Du Arsch! Treten gilt nicht", murmelte er konzentriert und versuchte sich mit dem Stift nicht selber anzumalen.
Ich streckte ihm derweil die Zunge heraus, doch er packte sich plötzlich meine Beine und zog mich mit einem Ruck weiter runter vom Stuhl. Geschockt und erschrocken hing mein halber Hinter vom Stuhl. Ich hielt mich an meinen Lehnen fest und sah verzweifelt zu ihm hin.

"Nick", murmelte ich angestrengt, weil ich mich solangsam nicht mehr halten konnte.

"Ich höre?", grinste er siegessicher, ich schluckte und krallte mich dabei noch mehr in die Armlehnen. Ich werd hier nichts sagen! Seufzend war ich bereit meinen Rücken zu brechen. Ich strampelte ruckartig mit meinen Füßen, was Nick nicht gedacht hatte und sich somit schnell vor meinen Tritten in Sicherheit brachte. Mit meinen beiden Füßen kam ich auf den Boden und merkte wie meine roten Haare mir die Sicht namen. Langsam ließ ich die Lehnen los und richtete mich auf, wobei meine Haare runterfielen.
Sauer sah ich meinen besten Freund an, der sich inzwischen wieder auf mein Bett hingesetzt hatte und wieder mit seinem Handy spielte. Als ob nichts passiert sei. Das macht der extra! Er weiß, dass ich immer noch wissen will, was er sagen wollte. Wir hatten des öfteren, so welche kämpferischen Auseinandersetzungen.

"Nicki", grinste ich, er sah sofort hoch und schaute mich böse an. Er hasste den Spitznamen von seiner Mutter, auch wenn er sie über alles liebte.

"Hör auf", knurrte er und ich bewegte nur meine Lippen.
Lautlos sagte ich Nicki und er schnaufte kurz. 'Lass dich bloß nicht provozieren', dachte er sich bestimmt.

"Bald sind auch die Winter-Semesterferien vorbei"
"-, Nicki", ich versuchte ein Thema zu finden, nur um ihn am Ende, Nicki zu nennen. Man hörte ihn ausatmen, während ich mich wieder auf den Stuhl setzte.

"Sag es mir doch einfach"
"-, Nick-", plötzlich sah er mich an und brachte mich somit zum Stoppen.

"Wir fahren mit unseren Familien zu einem Ferienhaus in den Bergen, wo Schnee liegt undso", ergab er sich und gab die Information preis. Ich drehte mich gelangweilt mit dem Stuhl im Kreis. Ich machte unterschiedliche Geräusche. Soetwas wie; Ah. Oh. So. Hm.
So ist das also.

"Ich kriegs immer wieder von dir heraus-"

"Klappe, Fettarsch", ich fing an zu kichern.

"Jaja Kondomgeplatzter", plötzlich bewegte sich sein Kopf so schnell zu mir und ich sah geschockt zu ihm hin. Er stand in Sekunden auf, doch ich nahm die Initative und rannte an mein Ende des Zimmers.

"Kondomgeplatzter? Du verwechselt was, ich war gewollt, im Gegensatz zu dir", grinste er und ich fasste mir theatralisch ans Herz.

"Nick wird erwachsen. Er kann schon richtige Sätze bilden!", ich wischte mir eine imaginäre Träne weg.

"Sie werden so schnell groß!", ärgerte ich ihn weiter und er sah einfach nur auf sein Handy und nahm dann sein Rucksack neben meinem Bett.

"Der erwachsene Nick muss jetzt in die große weite Welt hinaus", ich sah zu ihm hin.

"Wohi-"

"Geheimnis", lachte er mich aus und ich zuckte mit den Schultern. Vielleicht traf er sich mit einen seiner Freunde, oder Freundinnen. So beliebt wie der Typ ist.

"Pass auf dich auf", sagte ich noch, bevor er die Tür von meiner Einzimmerwohnung zu schloss. Derweil ging ich seufzend, da es jetzt wieder langweilig werden würde, zum Schreibtisch. Ich setzte mich wieder auf meinen Stuhl und fokussierte meinen Blick auf die Buchseite, wo ich angefangen hatte zu lesen.
Ich seufzte kurz, bevor ich mich wieder konzentriert ans lesen machte.

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