Dd

7.1K 278 6
                                    

"Hey North", grinste ich sie von meinem Bett aus an. Sie schmiss ihre Jacke über den Stuhl von mir und grinste auch mich zurück an.
"Achhhh Rachel, ich habe dich so vermissssst", sie kam auf mich zu uns umarmte mich stürmisch. Ihre blonden Haare schienen ein wenig länger geworden zu sein.
"Wie geht es dir?", lächelte ich und zog sie zu mir aufs Bett.
Sie setzte sich gegenüber von mir und nickte.
"Gut gut, aber was viel wichtiger ist. Es scheint dir wirklich besser zu gehen oder täusche ich mich?", fragte sie mich neugierig. North hatte wirklich ein gutes Auge. Sie erkannte immer schnell die Situation und ich hatte das Gefühl, auch wenn sie vielleicht ab und zu ein wenig aufgedreht wirkt, dass sie wirklich viel mitbekommt und auch versteht, wenn Menschen sie anlügen. Ihre Menschenkenntnis war wirklich ab und zu sehr beeindruckend. Ich hatte sie lange nicht mehr so vor mir sitzen gesehen. Die braunen Augen von ihr starrten mich neugierig an, als wüssten sie, dass sich bei mir irgendetwas verändert hat. Ich wollte sie noch so vieles fragen- Wie es Lenn ging, der nachher dazukommt, wie es mit Lenn läuft, ob sie am Valentinstag etwas geplant hatten- so als fast ein Jähriges. Ich frage mich wie es aussah, als Lenn ihr die Liebe gestanden hatte. Ob ich sie mal fragen sollte?
"North es hat sich sovieles verändert", murmelte ich mit einem Grinsen.
"Aber bevor wir über meine Bekanntschaften reden, die Lenn bestimmt auch erklärt haben möchte, weshalb wir damit warten, würde ich zuerst gerne über dich reden North", erklärte ich ihr und setzte ein spitzbübisches Grinsen auf.
"Ich habe dich echt vermisst, North", murmelte ich und sie nickte nur.

________________________

"Du willst das wissen? Oh man, dass ist ein Jahr her", sie tippte sich mit dem Zeigefinger an die Unterlippe.
"Bitte- du musst dich da hinein versetzen. Zuerst die Augen zu und dann-"

-North Pov.-

Die Augen schließen? Ich tat, was mir Rachel sagte und legte mich auf den Rücken. Langsam dachte ich an unseren ersten Valentinstag. Ich unterdrückte die kommende Röte die mir ins Gesicht kam. Wie das war?
Ich erinnere mich eigentlich noch ganz genau daran- schließlich war das das erste wirkliche Liebesgeständnis, welches ich bekommen habe. Lenn hatte mich einen Tag vorher gefragt, ob ich an diesem Tag etwas vor hätte. Natürlich hatte ich nichts vor, schließlich war ich seid Jahren Single. Ich weiß nicht wieso, aber als ich zustimmte, hatte ich das Gefühl die Aufregung bei ihm war geschwunden, während ich diese bekam. Wobei das am Morgen des nächsten Tages egal war, da wir beide nicht ganz mit der Situation klar kamen. Wenn ich daran zurückdenke, haben wir uns wirklich wie kleine Kinder verhalten. Als wir uns dann mittags im Park getroffen hatten, gingen wir dort erstmal ein wenig spazieren. Es war aufjedenfall besser als alleine Zuhause zu versauern. Je länger wir an diesem Tag zusammen waren, desto mehr verließ uns die Anspannung. Ich hatte das Gefühl, dass mir diese Spaziergänge wirklich gefehlt hatten. Ich hatte an diesem Tag mal wieder meine Umwelt ein wenig mehr wahrgenommen. Die ganzen Vögel, die man auf den Weg zur Uni immer überhört, weil man entweder Musik hört oder anderen Kram im Kopf hat. Es war als hätte ich diesen frei bekommen können und die kältere Luft hat zusätzlich dabei geholfen. Ich weiß noch genau wie wir auf einer kleinen Brücke anhielten und uns den kleinen Fluss angeschaut hatten. Auch erinnere ich mich noch genau daran, wie ich mich erwischt hatte beim leichten Gaffen bei Lenn. Ich war verwundert gewesen, warum so ein gutaussehender Junge mit mir an Valentinstag zusammen sein wollte. Trotzdessen das diese Frage in meinem Kopf war und mich auch zu Anfang beschäftigte, rückte sie in den Hintergrund, weil Lenn und ich einfach weiter natürlich und ohne wirklich Gedanken daran zu verschwenden was ich jetzt als nächstes sagen soll, miteinander reden konnten. Als er mich dann abends in ein Restaurant schleppte, war ich zwar etwas verwundert und verklemmt, löste mich aber dann wieder, weil er es als vollkommen normal vertrat mich in so ein Laden zu bringen. Bis dahin war es auch ein schöner Tag und mein bester Valentinstag, doch dann kam es das er mich noch Nachhause begleitete. Ich merkte sofort, dass je näher wir da waren, desto nervöser wurde er. Ich fragte ihn zwar ob alles in Ordnung sei, doch er mit einem Lacher immer darauf verwies, dass es ihm gut ginge. Ich schob es einfach auf das Essen, dass er es vielleicht nicht vertrug und einfach schnell pupsen wollte oder auf Klo, weshalb ich mich unbewusst ein wenig beeilte. Dadurch verschlimmerte ich nur alles, da er immer nervöser wurde und ich mit dem schnellen Gehen ihn warscheinlich viel schlimmere Gedanken brachte. Wie, warum ich so schnell Nachhause wollte, ob ich den Tag schnell beenden will? Wieder grinste ich innerlich leicht. Als wir dann vor meiner Tür standen, bedankte ich mich schnell für den Abend und nachdem ich ihn umarmt hatte, wollte ich in mein Apartment gehen, doch er fasste mich an meinem Handgelenk an. Wir beide hatte uns umgezogen und er stand somit im Anzug vor mir, während ich ein schwarzes Kleid anhatte. Beiden war uns in diesem Moment nicht ganz bewusst, wie die Kälte durch unsere Kleidung den Weg fand. Ich starrte nur ihm in die Augen und er mir. Bis er dann seinen Kopf in den Nacken legte und kurz ausatmete.
"Vielleicht hätte ich davor doch eine rauchen sollen", hatte er gemurmelt, wo ich zuerst es nicht verstand.
"Alles in Ord-", als ich ihn das fragen wollte, hatte er schon wieder seine Augen auf mich gerichtet.
"Ich bin in dich verliebt", kam es aus seinem Mund und ich stockte. Ich bemerkte wie langsam ich reagierte, aber ich hatte das Gefühl als hallten diese Wörter noch in meinem Kopf nach.
"Ich bin in dich verliebt, North", wiederholte er es leiser nach ein paar Minuten und lockerte sein Griff.
"Ich- ehm-", stotterte ich und war vollkommen mit der Situation überfordert. Ich bemerkte erst dann, dass mir die Röte ins Gesicht lief.
"D-das ist schön", hatte ich- dumm wie ich war- geantwortet.
"Ab-ber ich glaube, dass ich es nicht bin- al-lso in dich verliebt-", ich hörte auch mitten im Satz auf, weil ich überfordert war. Er sah zuerst auf den Boden, ließ dann meine Hand komplett los. Dann schaute er mich an und nickte.
"Das war zu erwarten, tut mir leid... aber danke North für den schönen Tag und die Möglichkeit, dass ich es dir sagen konnte", er lächelte mich sanft an, als würde er sagen, es ist nicht deine Schuld. Dann drehte er sich weg und ging die Treppen runter. Ich blieb alleine zurück und das Erste was ich getan hatte, war in die Hocke zu gehen und mir die Haare zu raufen. Was hatte ich bloß gemacht. Ich grinste leicht, während ich die Augen immernoch zu hatte. Das war ein Tag. Ein sehr verrückter Tag. Und warscheinlich habe ich Lenn zutiefst verletzt, was ich auch bis heute immernoch ein wenig bereue, aber am Ende haben wir uns dann doch noch gefunden...

Ich machte meine Augen auf und sah nach rechts, dort wo Rachels Gesicht war und mich verwirrt anstarrte.
"Du grinst, dann wieder nicht, dann wieder, dann wirst du rot, aber gesagt hast du keinen Ton-", sagte sie und ich setzte mich auf.
"Das bleibt Lenn und mein Geheimnis", grinste ich schelmisch und sie zog eine Schmollmund.
"Das ist unfair!", protestierte sie. Ich lachte einfach nur.
"Vielleicht ein anderes Mal Rachel"

-North Pov. Ende-

Just FriendsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt