XI

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× 23 Days ×
× Aya ×

Was ist demotivierender als ein Partner, der das Hirn eines Genies besitzt? Korrekt, so gut wie nichts

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Was ist demotivierender als ein Partner, der das Hirn eines Genies besitzt? Korrekt, so gut wie nichts.

In den letzten 7 Tagen haben Kian und ich sagenhafte 5 weitere Fälle gelöst. Unter anderem ging es um Diebstähle. Auch wenn ich 2 von diesen 5 gelöst hatte, kam ich nicht wirklich darauf klar, wie logisch und rational Kian denken konnte. Um ehrlich zu sein, empfand ich gewissen Neid. Meine Güte, warum hatte sich Gott nicht mehr Mühe bei der Kreation meines Gehirns gegeben? An dem Kians musste er wohl mehrere Tage gesessen haben.

Ich muss aber erwähnen, dass ich den letzten Tagen vieles gelernt habe. Sei es von Kian oder allgemein. Es fällt mir einfacher, Muster zu erkennen. Mit Mustern meine ich gewisse Hinweise auf Täter und Opfer. Dieses neue Wissen würde aber niemals genug sein für dieses Monster, das in den letzten 7 Tagen alles zwischen seinen Klauen zerrissen hat. Der Serienmörder, laut Recherchen kein Amerikaner und definitiv psychisch erkrankt, hat die zwölf Leben von anderen Beamten beendet. Zwölf Leben in nur einigen Tagen.

Es juckte mir ziemlich in den Fingern. Wie gerne wollte ich doch bei diesem Fall mithelfen. Das konnte wahrscheinlich niemand nachvollziehen. Ich hatte diesen Wunsch gegenüber Kian erwähnt und der meinte, dass er auch liebend gerne an diesem Fall arbeiten würde. Und seien wir mal ehrlich, er wäre der perfekte Kandidat dafür. Wenn es jemand schaffen würde, dieses Monster ausfindig zu machen, dann am ehesten er.

Wir chillten gerade an unseren Schreibtischen und warteten auf Haze, die uns gleich unseren neuen Fall überreichen würde. Und scheiße, ich hoffte so sehr auf diesen Serienmörder-Fall. Valeria und Morris bekamen es nämlich einfach nicht auf die Reihe. Auch Profis, die schon seit längerer Zeit hier arbeiten, kamen nicht weiter und es deutet alles darauf hin, dass wir in näherer Zukunft hier alle zusammen an dem Fall arbeiten müssen.

«Also» Haze trat an unsere Tische und mir fiel auf, dass sie keine Akte bei sich trug. «Es kann so nicht weitergehen. Laut den Berichten anderer Polizei-Stationen steuert dieser Typ auf unsere zu und wir können nichts mehr riskieren. Alle Teams, also auch ihr zwei, werden sich nun vollkommen auf diesen Fall konzentrieren. Jeder Kopf zählt.» Auch, wenn ich mir das gewünscht hatte, formte sich ein Kloß in meinem Hals und mit Anstrengung schluckte ich diesen herunter. «Bitte wendet euch an Valeria und Morris. Diese können euch in den Fall einführen und wichtige Akten und Hinweise zukommen lassen. Wenn ihr etwas herausfindet, leitet ihr es sofort an mich oder McCloud weiter.» Sie ließ uns gar nicht zu Wort kommen und verschwand mit großen Schritten in ihrem Büro.

Kians Seufzen holte mich zurück in die Realität und ich konnte zusehen, wie er sich aus seinem Stuhl drückte. «Na endlich. Jetzt haben wir den Fall, der nur darauf wartet von uns gelöst zu werden.» Ich erinnerte mich daran, dass er es gezielt auf diesen Mörder abgesehen hatte, und machte mir eine mentale Notiz.

Ich musste dafür sorgen, dass Kian nicht zu weit gehen würde. Man wird ihn immer wieder daran erinnert müssen, dass er diesen Job nicht zu persönlich nehmen soll. Das war nun meine Aufgabe, denn ich war wohl eine der wenigen, die überhaupt wusste, was mit seiner Familie passiert war.

BETRAYALWo Geschichten leben. Entdecke jetzt