XXXVIII

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Normalerweise, wenn ich an einem mir unbekannten Ort aufwache, öffne ich direkt meine Augen

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Normalerweise, wenn ich an einem mir unbekannten Ort aufwache, öffne ich direkt meine Augen. Doch hier tat ich es nicht. Ich konnte Schritte hören. Manche von weiter weg, leiser als andere, die sich anhörten, als wären sie nur einige Meter von mir entfernt.

Ab und zu ertönten dumpfe Stimmen, sonst war es schlimm. Die Stille war für mich am wenigsten auszuhalten. Zugedeckt lag ich in einem Bett, auf mir mindestens zwei Decken. Ich regte mich kurz und spürte sofort die Nadel in meiner Armbeuge.

Ohne Zweifel, ich lag in einem Krankenhaus, doch ich hatte keine Ahnung, wie ich es hierhergeschafft hatte. Hatte ich alles nur geträumt? War ich gar nicht schwanger? Schwanger von einem Serienmörder? Hoffnung schwoll in mir an.

Langsam, wissend, dass das Zimmer hell sein würde, öffnete ich meine Augen und rieb mir sanft mit meinen Fingerspitzen die Augenlider. Das Licht war nicht so grell wie erwartet, was auch daran lag, dass es draußen bereits wieder dämmerte.

Wie lange hatte ich geschlafen? Hatte ich einen Unfall? Vielleicht würde Kian gleich in mein Zimmer kommen und mir alles erklären. Auf dem Beistelltisch meines Bettes war ein Glas gefüllt mit Wasser und ich griff danach. Mein Hals fühlte sich so trocken an, als hätte ich seit Monaten keine Flüssigkeit mehr zu mir genommen. Es wäre keine Überraschung gewesen, wäre mein Rachen mit Sand gefüllt.

Das Glas schwankte kritisch an der Kante des Tisches, da ich es aus Schock, weil die Türe zu meinem Zimmer aufgegangen war, nur halbherzig zurück an seinen Platz gestellt hatte.

Hastig, definitiv etwas zu schnell, wandte ich mich an die Person und ich hoffte auf Kian, denn ich brauchte eine Bestätigung. Jemand musste mir versichern, dass ich das alles nur geträumt hatte.

Die Person, die mein Zimmer betreten hatte, entpuppte sich jedoch als Morris. Dieser begann zu strahlen, als er mit seinen Augen auf meinen müden Blick traf. «Gott sei Dank, du bist wach. Du warst fast einen ganzen Tag weg vom Fenster.»

Ich konnte anhand seiner Laptoptasche erkennen, dass er gerade von der Arbeit kam und ich hoffte noch immer, dass Kian ebenfalls das Zimmer betreten würde. Doch die Türe blieb geschlossen. «Warum bin ich hier?», krächzte ich und ließ meine Finger zwischen diejenigen von Morris schlüpfen.

«Ist Kian auch hier?» Mein Kumpel schüttelte seinen Kopf und irgendwie sah er mich besorgt an. Was ist passiert? «Nachdem du bei ihm warst, bist du in meine Wohnung gestürmt. Ich habe dich noch nie so erlebt. Du konntest kaum reden. Du hast geweint und geschluchzt. Ich konnte nichts von deinem Gemurmel entziffern und dann plötzlich bist du in Ohnmacht gefallen.»

Ich schluckte. Kein Traum? «Da ich nicht wusste, was ich tun soll, habe ich nach einem Krankenwagen gerufen. Vor allem auch, weil du schwanger bist. Das wurde hier nochmals bestätigt.» Also hatte ich wirklich nicht geträumt?

BETRAYALWhere stories live. Discover now