XIX

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× 19 Days ×
× Aya ×

«Nur fürs Protokoll», flüsterte ich, als ich neben Morris in die Knie ging und mich hinter der Parkbank versteckte

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«Nur fürs Protokoll», flüsterte ich, als ich neben Morris in die Knie ging und mich hinter der Parkbank versteckte. «Ich komme mir gerade verdammt blöd vor.» Mein Partner lachte leise auf, verlor das Ziel jedoch nicht aus den Augen. Unser Ziel? Maximilian George.

Vor knapp einer halben Stunde war Feierabend gewesen und alle, uns mit inbegriffen, hatten das Abteil verlassen, um den angenehm warmen Abend zu genießen. Das wollte ich auch, den Abend genießen, aber stattdessen folge ich diesem Idioten und frage mich, wann er endlich mal stoppen würde. Es schien so, als würde er merken, dass er nicht allein war, denn er blieb nie länger 1-3 Minuten an einem Ort stehen.

«Irgendetwas sagt mir, dass du es interessanter finden würdest, wäre Kian an meiner Stelle, huh?» Daraufhin schüttelte ich meinen Kopf und versuchte zu verbergen, dass Morris teilweise recht hatte.

Kian war mit Valeria hinter Fynn her und wir tauschten uns per WhatsApp laufend aus. Laut Kian saß Fynn schon seit 10 Minuten in einem Café am Times Square und beobachtet dort Leute. Creepy, wenn man mich fragt. Aber das wäre mir um einiges lieber als ein Idiot, der abends noch einen Marathon durch halb New Yorks lief.

«Geht schon», gab ich leise von mir und hielt mir kurz meine Stirn, weil sich mittlerweile ein großer Schlafmangel bemerkbar machte. «Wenigstens kann ich mich mit dir besser auf die Arbeit konzentrieren.»

Man konnte Morris nichts mehr vorspielen. Er hat verstanden, dass Kian und ich uns mehr mögen, als es normale Arbeitskollegen normalerweise tun würden. Da konnte ich auch gleich ehrlich sein und zugeben, dass Kian mir das Arbeiten und konzentriert Sein erschwerte und mich mit Blicken auf meine Lippen verrückt machte. Ich weiß nicht, wie lange ich das noch aushalten kann, bis ich ihn bespringe und für mich beanspruchen werde.

Morris und ich verfielen ins Schweigen und fixierten Maximilian an. Dieser stand endlich mal still und zündete sich eine Zigarette an. Er rauchte? Na ja... Viele Leute rauchen, also sollte mich das nicht überraschen. Auch ich habe es mal für eine kurze Zeit getan. Ihr wisst schon, wenn man sich in der rebellischen Phase befindet und alles ausprobieren will, kann es oft passieren, dass man an gewissen Dingen hängen bleibt. Bei mir waren es Zigaretten.

Ich war damals knappe 17 Jahre alt. Jedoch habe ich zum Glück wieder schnell aufgehört. Gerade noch rechtzeitig, dass meine Eltern keinen Wind davon bekamen. Schlussendlich rauchte ich nur wenige Monate und ich kann sagen, dass das Leben viel besser ohne Zigaretten ist. Und um hier mal ganz ehrlich zu sein: Auch um einiges billiger. Soll einfach mal gesagt sein.

«Aya?» Ich drehte meinen Kopf zu Morris. «Hm?» Maximilian setzte sich wieder in Bewegung und vorsichtig, aber nicht so übertrieben, wie in den etlichen Spionfilmen, folgten wir ihm. Wir liefen ganz normal, hielten aber einen großen Abstand zu ihm. «Kann ich dich mal was fragen? Etwas Persönliches.» «Wie persönlich?», grinste ich schelmisch und meine linke Augenbraue sprang energisch in die Höhe.

BETRAYALWhere stories live. Discover now