XXIV

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«Was zur Hölle sollen wir jetzt tun?!», warf Morris verzweifelt in den Raum und starrte weiter fassungslos auf das Szenario vor ihm

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«Was zur Hölle sollen wir jetzt tun?!», warf Morris verzweifelt in den Raum und starrte weiter fassungslos auf das Szenario vor ihm. Ich hätte ihm gerne geantwortet, aber es gelang mir nicht, mich von Kian zu lösen. Ich wollte es keine weitere Sekunde sehen, noch daran denken.

Die Tür wurde rasch aufgeschoben und eine verwirrte und ebenso verängstigte Haze trat herein. «Ich habe einen Schrei gehört. Seid ihr alle okay?» Ich schüttelte meinen Kopf, aber das konnte sie sicherlich nicht sehen, so fest, wie ich mich an Kian drückte. "Ach du Scheiße", entfloh es unserer Vorgesetzten, die Val nun wohl auch entdeckt hatte.

«Was-» Sie wusste nicht, was sie tun sollte, und da war sie definitiv nicht die Einzige. «Ist sie in- Also- Wo ist der Auslöser zur Falle?» Kian regte sich, was dazu führte, dass mich diese schreckliche Kälte umhüllte und beinahe verschlang.

Aus Angst, doch noch verschlungen zu werden, rückte ich erneut nah an ihn heran und zeigte ihm somit, dass ich gerade nicht ohne seine Nähe sein konnte. Ich war jetzt nicht dazu imstande, meine tote Teamkollegin, meine Freundin, von ihrer Todesursache zu befreien. Das konnte Haze nicht von mir erwarten.

«Du musst das jetzt nicht tun, aber lass mich wenigstens helfen, okay?» Seine große, warme Hand strich fürsorglich und federleicht, so als könnte ich unter seinen Fingerspitzen zerbrechen, über meine Wange, und er zwang mich dazu, zu ihm aufzuschauen. Ich nickte.

Im Hintergrund erkannte ich, wie Morris seine Lippen fest aufeinanderpresste und Tränen unterdrückte. Man konnte unschwer erkennen, wie sehr ihn dieser Anblick quälte. «Aber du musst mich dafür schon loslassen, Aya. Setz dich vielleicht in dein Büro. Ich komme gleich wieder.» Es fiel mir schwer, meine Arme von Kians Körper zu lösen, aber es blieb mir keine andere Wahl.

Ich torkelte zurück in mein Büro und ließ mich in meinen Stuhl fallen. Ich fühlte mich wie ein Sack voller Kartoffeln. Schwer und beinahe untragbar. «Das hier war der Auslöser der Falle. Sie wollte ihre Jacke von dem Haken nehmen und dabei hat sich besagter Haken gelöst, und das Ziehen hat den Fall des Schranks verursacht», stellte Haze fest, die sich wohl wieder gefasst hatte, denn ihre Stimme klang nun um einiges fester als noch vor ein paar Minuten.

«Das muss alles genauestens verbunden gewesen sein.» Morris' Stimme brach, als er dies beitrug und es begann sich ein unerträglicher Druck in meiner Brust auszubreiten. War es schlechtes Gewissen?

Ich sollte ihnen helfen. Schließlich gehörte ich zum Team dazu, was Val vor ihrem schrecklichen Tod auch erwähnt hatte. Wir sind ein Team und arbeiten zusammen. Wir unterstützen einander. Sei es beim Einkaufen für die Abteilung oder beim Untersuchen und Aufräumen eines Tatorts.

Langsam erhob ich mich aus meinem Stuhl, jedoch musste ich mich an meinem Schreibtisch abstützen, als mich ein plötzlicher Schwindel überkam. Ich hatte mich zusammenzureißen. Es war selbstsüchtig, jetzt wie ein Mäuschen im Loch zu verschwinden.

BETRAYALWhere stories live. Discover now