Kapitel 32

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Unterwegs packte Samuel eine kleine Schachtel aus und zündete sich eine Zigarette an. Wegen dem ungünstigen Wind bließ er mir dabei den Rauch mitten ins Gesicht. Hustend wechselte ich die Seite und lief nichtsahnend neben ihm her.

Ob das wirklich eine gute Idee war, mit einem meiner Hauptverdächtigen zum anderen zu gehen?

Chris würde sich bestimmt überhaupt nicht freuen, wenn er mich vor seiner Haustür stehen sieht. Ich könnte wetten, dass er sofort anfangen würde zu heulen.

Allerdings schienen wir nicht auf direktem Weg zu ihm zu gehen, da wir nach rechts abbogen, obwohl Chris in der entgegengesetzten Richtung wohnte. Samuel hatte sowieso erwähnt, dass wir uns noch zwei Stunden lang irgendwie anders beschäftigen mussten.

Wahrscheinlich war Chris noch gar nicht zuhause.

Dann fiel mir auf, wohin wir gingen.

Das Café, in das er mich unbedingt ausführen wollte, als wir uns an demselben Tag erst kennengelernt haben. Ich erkannte es schon von Weitem und seufzte.

"Was ist los?", fragte er und zog noch ein letztes Mal an seiner Zigarette, bevor er sie auf den Asphalt fallen ließ und dann zertrat.

"Glaubst du nicht, dass uns Shawn sehen könnte?" Das würde an öffentlichen Orten sicher der Fall sein.

"Und?"

"Und?", äffte ich ihn gereizt nach und rollte mit den Augen. "Er will dich vielleicht umbringen?"

Samuel lachte verbittert.

"Ihr seid doch nicht mehr zusammen. Du kannst tun und lassen, was du willst", meinte er schultertuckend und sah geradeaus.

"Was?" Engeistert starrte ich ihn von der Seite an. "Ob er Schluss gemacht hat, weißt du doch gar nicht!"

Vielleicht hatte er auch nicht Schluss gemacht, sondern wollte bloß eine Pause einlegen. Das würde ich auch bald herausfinden.

"Nun ja, ich habe die Collage aus Bildern auf Facebook gesehen. Er scheint dich ganz schön fertig gemacht zu haben."

Das hätte ich mir denken können. Trotzdem machte er mich irgendwie sauer.

Schnaubend baute ich mich vor ihm auf, auch wenn ich ihm noch lange nicht das Wasser reichen konnte.

"Wir haben gerade vielleicht Streit, aber das heißt nicht, dass du ihn mir schlecht reden musst! Er hat keinen einzigen Fehler gemacht", fuhr ich ihn wütend an. "Shawn hat alles richtig gemacht!"

Wie immer.

Der Junge machte immer alles richtig und ich war das dumme Mädchen, die einen Fehler nach den anderen machte.

"Dein toller Freund hat dir nicht zugehört", sagte Samuel trocken und schlenderte gelassen an mir vorbei. "Du hast deine Zeit mit ihm verschwendet."

Das würde ich nicht auf mir sitzen lassen. Ich musste Shawn rechtfertigen.

"Hey!", schrie ich ihm hinterher und beschleunigte meine Schritte, um ihn schnell wieder einzuholen. "Wenn du die Collage gesehen hast, muss dir auch ganz sicher das Video von uns beiden aufgefallen sein! Was sagst du dazu? Er hat es auch gesehen! Wie würdest du an seiner Stelle reagieren?"

Er blieb stehen und holte tief Luft.

"Ja, ich habe es auch gesehen und ich habe keine Ahnung, wie es zustande gekommen sein soll. Ich bereue es wirklich, was ich dir getan habe, Ashley. Du musst außerdem wissen, dass vor und nach diesem Video nichts weiter passiert ist. Ich habe nicht mit dir geschlafen, während du weggepennt bist. Das wäre... seltsam."

PUSSYCAT ✓Where stories live. Discover now