Kapitel 37

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Sobald ich Shawn die Tür öffnete, hob ich eine Augenbraue an und schürzte die Lippen. Das Gesicht in schwarz-weißen Farben unterteilt, wie der Kopf eines Skeletts. Selbst auf seiner Brust, die man durch das zur Hälfte aufgeknöpfte Hemd sehen konnte, waren diese knochigen Konturen zu sehen.

"Hey, Kätzchen", raunte er mir ins Ohr und hätte mich beinahe geküsst, wenn ich nicht zurückgewichen wäre. Enttäuscht brummend rollte er mit den Augen.

"Ich stand stundenlang in meinem Zimmer, bis das wenigstens annäherend in Ordnung aussah. Du machst mir das nicht wieder kaputt, Mr. Skeletton!", beschwerte ich mich lachend und warf ihm dafür einen Handkuss zu. Trotzdem spielte er weiterhin den beleidigten Jungen und verschränkte die Arme.

"Liegt das an mir oder bist du heute gut drauf?", fragte er schmunzelnd und schloss die Haustür hinter sich, um sich dann dagegen zu lehnen.

"Unserer Pussycat werden wir heute einen wunderschönen Abend bereiten." Ich griff lächelnd nach seiner Hand und zog ihn hinter mir in die Küche. "Wir müssen die Glasvitrine in die Abstellkammer sperren, denn falls die kaputt geht -" Ich machte eine Handbewegung, als würde ich mir dadurch den Hals abschneiden.

Darin befanden sich einerseits Dads gewonnene Pokale, als er noch damals mit zwanzig Jahren unzählige Tennisturniere gewonnen hat. Kaum zu glauben, aber damals ist er wirklich ein sportlicher Mann gewesen. Und andererseits standen da einige Flaschen aus Auslandsurlauben, die er als Souvenier mitgenommen hat. Merkwürdiges Hobby, falls man das als eins bezeichnen konnte.

"Jasper? Kannst du kurz helfen?", rief ich die Treppe hoch, worauf mein Bruder murrend die Stufen hinunter stieg. Immerhin trug er bereits die durchlöcherten Klamotten, aber von einem Zombie war noch nichts zu erkennen.

Dann hoben die beiden Jungs die Glasvitrine von ihrem Platz, die durch meine Anweisungen ihren neuen Platz in der Abstellkammer unter der Treppe fand.

"Und Madame West will sich nicht die Hände schmutzig machen?", wollte Shawn wissen und trat hinter Jasper aus der dunklen Kammer. Ich zeigte ihm meine langen, aufgeklebten Fingernägel, die als Krallen dienten.

Er warf mir einen vielsagenden Blick zu.

"Ey, ne", beschwerte sich Jasper neben uns und verzog angewidert das Gesicht.

"Du brauchst dringend mal eine Freundin." Shawn verstrubbelte seine Haare. Dagegen wollte sich mein Bruder wehren, was dazu führte, dass sie vor mir anfingen zu rangeln.

"Okay, wie alt seid ihr nochmal? Zehn?", fragte ich sie belustigt und wandte mich lachend von ihnen ab.

Bereits auf der Terrasse im Garten, die als Tanzfläche diente, war mit bunten Lichtern und Kürbissen geschmückt. Künstliche Spinnenweben hingen an den Regalen und Wänden herab, einige Plastikspinnen suchten sich ihr nächstes Opfer und an der ein oder anderen Stelle haben wir Luftballons angebracht.

Luftschlangen verzierten zusätzlich die Wände, sowie Konfetti auf dem Boden verteilt lag - das würde ich spätestens morgen bereuen, wenn ich den Mist wieder aufräumen musste.

Sah alles so dämlich aus wie auf einem Kindergeburtstag. Konnte mir egal sein, schließlich ging es mir nicht darum, dass ich die Party des Jahrtausends feierte.

Zwei Arme schlangen sich um meinen Körper, seufzend lehnte ich mich an Shawns Brust.

"Über was denkst du nach?", flüsterte er mir ins Ohr und zwang mich dazu, zu ihm umzudrehen. Unsere Finger verhakten sich ineinander und ich schloss für einen Moment die Augen.

"Ich weiß nicht. Das wird heute sicher anstrengend", gab ich ehrlich zu und senkte den Kopf. Außerdem hatte ich Angst. Nicht nur um mich, sondern auch um Jasper und Shawn, schließlich könnte auch ihnen etwas zustoßen.

PUSSYCAT ✓Opowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz