Kapitel 36

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Bewaffnet mit zwei Einkaufswägen standen Jasper, Shawn und ich in der Getränkeabteilung. Einer von ihnen war bereits randvoll mit Snacks und anderen Kleinigkeiten, wie Luftschlangen, Luftballons und anderem Dekozeug gefüllt. Für den anderen suchten wir gerade Getränke heraus - vor allem Alkohol.

Außerdem musste ich noch die restlichen Accessoires für mein Halloweenkostüm besorgen. Ansonsten hatte ich das Outfit schon komplett, jedoch fehlte noch das gewisse Etwas.

Für Jasper haben wir billige Klamotten gekauft und würden sie später zerschneiden und zerreißen. Als hungriger Zombie wird er sich verkleiden. Was Shawn machte, wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Er wollte einfach nicht mit der Sprache rausrücken.

Ich starrte das breite Regal an und stützte mich auf dem Wagen ab.

"Ich habe keine Ahnung von Partys", murmelte ich und schaute zu den beiden Jungs. "Was brauchen wir noch?"

Shawn musterte ebenfalls das Regal und zuckte leicht mit den Schultern. Auch Jasper schien ratlos zu sein.

Normalerweise sind wir bloß zu Partys eingeladen worden und haben keine eigenen gefeiert. Da habe ich sogar nie auf die Dekoration geachtet. Hoffentlich scherte sich keiner meiner Gäste darum.

Die Einladungskarten haben wir auf der Hinfahrt zum Einkaufszentrum in die Briefkästen geworfen. Und es kam, wie es kommen musste. Kaum haben wir auf dem Parkplatz Shawns Wagen abgestellt, hat die Pussycat die Einladung auf Facebook gepostet.

Dadurch würden noch mehr unbekannte Leute bei mir zuhause aufkreuzen. Aber irgendwie gab mir das die Bestätigung, dass er auch da sein wird.

"Alkohol haben wir jetzt mehr als genug", meinte Shawn mit einem Blick auf den knapp bis zur Hälfte gefüllten Einkaufswagen. "Außerdem gibt es immer Leute, die welchen mitbringen. Über Essen solltest du dir auch keine Sorgen machen. Hast du auf einer Party jemals Hunger bekommen?"

Fragend sah er zu mir.

Ich fing ernsthaft damit an, über seine Worte nachzudenken. Um ehrlich zu sein, habe ich auf Partys nie Hunger gehabt.

"Ich suche trotzdem noch ein paar coole Snacks!", meldete sich Jasper und schnappte sich den einen Wagen. "Umso mehr wir einkaufen, desto mehr bleibt später für mich übrig."

Er kämpfte sich durch die ganzen Menschen.

Kaum zu glauben, dass Samuel meinte, meinen Bruder beschuldigen zu müssen. Dabei würde er gar nicht in das Gesamtkonzept passen.

Samuel wollte mich völlig irre machen! Ich hatte sowieso keine Ahnung mehr, wo mir gerade der Kopf stand, geschweige denn wo oben oder unten war. Alles, was er mir als Wahrheit versprach, klang verwirrend und falsch.

Und dann tat er auf unschuldig und verängstigt, damit wir ihn ins Krankenhaus gebracht haben. Die gebrochene Nase hat der Arzt gestern wieder gerichtet und hat ihn zur Sicherheit für eine Nacht im Krankenhaus behalten.

Ich habe nur die Bestätigung einer leichten Prellung an der Hüfte erhalten und sollte mich letztendlich einfach schonen.

Das bedeutete: Kein Rennen - kein Wegrennen von der Pussycat. Ich war jetzt sogar noch wehrloser als ohnehin schon. Erbärmlich. Ich war erbärmlich.

"Wir gehen schon mal zur Kasse!", rief ich meinem Bruder hinterher und sah Shawn an. "Ich komme mir vor wie seine Mutter."

Auf seinen Lippen bildete sich ein belustigtes Grinsen. "Irgendwann wirst du auch die Mutter von süßen kleinen Kindern sein."

"Und du der Vater?", lachte ich, als er vielsagend mit einer Augenbraue zuckte. Über unsere Zukunft habe ich ehrlich gesagt noch nie nachgedacht. Ich war auch erst sechszehn!

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