siebzehn

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Ich verbrachte eine geraume Zeit damit, mir ein passendes Outfit für den heutigen Abend zusammen zu suchen. Da ich nicht sonderlich viele Kleidungsstücke mitgebracht hatte, entschied ich mich schlussendlich für eine schlichte schwarze Jeans und einen schwarzen Hoodie. Mit Schwarz konnte man schließlich nie etwas falsch machen.

Jetzt stand ich vor dem Spiegel im Badezimmer und kämpfte mit meinen Haaren. Den ursprünglichen Plan, meine Haare hochzustecken, hatte ich schnell wieder verworfen, nachdem mehrere Versuche kläglich gescheitert waren.

Ich entschied mich, meine Haare mit meinem Glätteisen in sanfte Locken zu verwandelt, doch auch das wollte mir nicht gelingen. Seit dem meine Haare nicht mehr die gewohnte Länge hatten, wusste ich nicht wie ich damit umgehen sollte.

„Lin beeil dich. Wir müssen los.", rief Henrik mir ungeduldig von der anderen Seite der Tür zu.

„Ja ja ich kommt gleich.", frustrierend lies ich das Glätteisen sinken. Es konnte doch nicht so schwer sein, ein paar einfache Locken in die Haare zu bekommen.

„Lin! Wir sind jetzt schon spät dran. Und du weißt wie .."

„Wie wenig du Verspätungen leiden kannst.", beendete ich seinen Satz und öffnete die Tür.

Henrik stand, mit dem Rücken an der Wand gelehnt, im Flur und sah mich erwartungsvoll an. Er hatte sich für ein schickes, eng geschnittenes weißes Hemd entschieden.

„Schick siehst du aus."

„Danke du auch."

„Nein", kopfschüttelnd warf ich einen erneuten Blick in den Spiegel. „Mein Haare machen mich wahnsinnig. Seit dem ich sie abgeschnitten habe kann ich nichts mehr damit anfangen."

„Deine Haare sehen gut aus, Lin.", Henrik löste sich von der Wand und kam auf mich zu.

„Sie sehen so viel besser aus als deine blonde Haare. Und das sage ich nicht nur, weil ich dein Bruder bin."

„Hm.", ich zuckte mit den Schultern.

„Ehrlich. Du siehst gut aus. Und jetzt komm. Wir sind schon zu spät und wenn wir uns noch mehr Zeit lassen, gibt es nichts mehr zu Essen für uns."

„Kann ich denn so gehen?", fragend deutete ich auf mein Outfit.

„Denk nicht mal dran! Du ziehst dich jetzt nicht mehr um.", Henrik packte mich am Arm und zog mich hinter sich her, in Richtung der Treppe.

♦♦♦

Mein Bruder parkte sein Auto an der Straßenseite vor einem weiß gekachelten Reihenhaus. Luca wohnte in einer schicken, behüteten Gegend. Ein guter Ort, um Kinder groß zuziehen.

„Das Auto lassen wir nachher hier stehen. Johannes würde uns wohl abholen oder wir laufen. Es ist ja nicht so weit." Wir stiegen aus und mein Bruder lief auf die Haustür zu.
Nervosität sammelte sich in meinem Bauch. 

Ehe wir klingeln konnten, wurde uns die Tür von einer wunderschönen Frau mit langen dunklen Haaren geöffnet. Ihre caramelfarbende Haut leuchtet und sie hatte eine so herzliche Ausstrahlung, dass ich mich direkt willkommen fühlte.

„Kommt rein kommt rein. Die Jungs warten schon auf euch.", sagte sie mit einem fröhlichen Lachen. Henrik trat ein und nahm sie fest in den Arm.

„Alles liebe zum Geburtstag Alina.", er gab ihr einen schnellen Kuss auf die Wange.. Als mein Bruder sich von ihr löste deutete er auf mich. „Darf ich vorstellen? Das ist meine kleine Schwester Lin."

„Hallo", ich hielt ihr meine Hand entgegen. „Ich hoffe es ist ok für dich, dass dein Mann mich eingeladen hat?" Sie ignorierte meine Hand und nahm mich stattdessen ebenfalls in den Arm.

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