√ 7.Kapitel

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Ich schloss für einen Augenblick meine Augen. Als ich sie wieder öffnete stand wirklich vor mir Ali und neben ihm Ahmed amca. Aber wieso? Haben sie etwa aus der Türkei Besuch ? Sie kamen mit schnellen Schritten auf mich zu. Ali sah mich nicht an aber Ahmet amca lächelte mich sehr barmherzig an. "Hoşgeldin (Willkommen) kızım" und schon umarmte er mich ganz fest. Fassungslos erwiderte ich seine Umarmung. Dabei schaute ich Ali an wobei er mich leicht anlächelte. In diesem Moment checkte ich nichts. Was ging hier vor?
"Komm kızım wir gehen!" sagte Ahmet amca mit einem ruhigen Ton. Ich warf ihm einen fragenden Blick. Doch er zog mich am Arm und Ali nahm mir meinen Koffer ab.
"Ab heute bis du auch meine Tochter" sagte Ahmed amca während er davon fuhr.
"Aber wieso, das war doch nicht nötig ich könnte auch in diesem Heim bleiben."
"Du weißt nicht was da alles abläuft, ich kenne diesen Drecksloch sehr gut, denn ich war selber nach meiner Mutters Tod dort. Es ist nicht wie du dir es vorstellst. Doch mein Onkel hat mich von dort rausgeholt und zu sich aufgenommen, danach bin ich halt älter geworden und habe Nergiz kennengelernt dann sind wir gemeinsam nach Hamburg umgezogen und unsere eigene Familie gegründet, dank deinem Vater. Jetzt bin ich dran und hole dich aus dem Loch raus meine Tochter!" erzählte er mir alles in einem ernsten Ton, doch dann am Schluss lächelte wieder. Das stimmte was er da erzählt hatte meine Tante starb vor Jahren als Ahmet amca erst noch 17 war seine anderen Geschwister waren damals noch nicht in Deutschland, nur er seine Mutter und sein Vater. Jedoch nach dem Tod verließ sein Vater Ahmet amca und heiratete mit einem anderen Frau. So ein herzloser Mann! Ich werde ihm nie verzeihen! Was Ahmet amca alles aushalten musste. Nach ungefähr einer Stunde kamen wir endlich nach Hause. Ich hatte ein komisches Gefühl. Mein neues Zuhause bei den Jungen, denn ich liebte. Wie sollte es mir dabei gehen? Komisch. Verwirrt. und Leblos. Genau so war es. Ich war leblos, was würde mir jetzt das Ganze nützen. Ein Mädchen das ihre Eltern verloren hat und von ihrer eigener Brüder abgestoßen wurde. Ich frage mir was soll ich machen? Ohne Familie. Allah ist groß er wird mir eine Tür öffnen das weiß ich. Ich muss nur gedulden und warten. "Kızım , geht es dir gut?" wurde ich von Nergiz teyze aus meinen Gedanken aufgeweckt. Nur ein 'Ja' konnte ich rausbringen und schaute dabei auf den Boden. Wir waren alle nämlich am Esstisch und aßen unser Essen, es war mittlerweile Abend geworden.
Ahmet amca: "Wir haben dich in die Realschule angemeldet auf der Ali auch hin geht. Vielleicht habt ihr ja auch Glück und seid in der selben Klasse. " und lächelte mich wie immer freundlich an. Ich nickte nur leicht lächelnd und versuchte was zu essen. Seitdem Vorfall hab ich nichts Gescheites im Mund genommen, wie auch? Nachdem essen gingen die Männer ins Wohnzimmer und ich half Sultan abla und Nergiz teyze beim Aufräumen. Danach gingen wir auch ins Wohnzimmer und sahen uns Fern an. Am nächsten Tag nach dem Mittaggebet gingen Nergiz teyze, Sultan abla zur. Melek teyze, jedoch überredete ich sie und blieb mit den Jungs zu Hause. Ahmet amca war arbeiten und Hasan abi ging mit Freunden aus. Daher waren nur Ali und ich zuhause. Ich war am Balkon und sah mir den Himmel an. Heute war es etwa kühl draußen jedoch war das mir egal. Der Schmerz in mir und das Feuer in meinem Herz war schon genügend also der Kälte da draußen würde mir nicht schaden. Plötzlich erinnerte ich mich an meine Vergangenheit mit meiner Familie. Familie.. Glückliche Familie...Ich werde sie nie wieder haben. NIEE.. Die Tränen floßen durch meine Wangen auf meinem Mund sodass ich den salzigen Geschmack der Träne schmeckte. ICH WERDE NIE WIEDER EINE GLÜCKLICHE FAMILIE HABEN. NIEE!! schrie ich schon fast aus meiner Seele. Das tat gut, wirklich. Somit ging es mir ein wenig besser. Ich hatte einen Wut in mir, sodass ich mich an den Balkonbrett nah war. Was würde jetzt passieren wenn ich mich von fünften Stockwerk runterwerfe? Würde der Wut in mir verschwinden? oder würde überhaupt es meinen Schmerz lindern? Wenn ja dann sollte ich es doch machen? Auf was warte ich? Nur ein Schritt dann bin ich bei meinem Eltern?! Genau als ich mit einem Bein an der Leere war, wurde ich ganz heftig von jemanden zurückgezogen, sodass ich mir wehtat. Ich drehte mich um und sah in Ali's wütenden Augen hinein. "Bist du komplett durchgedreht Mädchen?" Fatima: "Lass mich !" Eine Minute lang herrschte Stille. Das erste Mal sahen wir uns richtig an. Jedoch begann er zu sprechen wobei ich den Augenkontakt abbrach. 'Sag mir nur wie konntest du dir sowas ausdenken und dein eigenes Leben was dir Allah gegeben hat wegnehmen? Hast du daran gedacht wie du das Allah sagen wirst? Hä hast du darüber Gedanken gemacht? " Verdammt er hatte recht! Wieso konnte ich daran nicht denken? Wie naiv konnte ich nur sein? O Allah verzeih mir, der Teufel hat mich zum Spiel gebracht. Ich konnte nichts antworten, denn ich warf mich auf den Boden und begann einfach schluchzend zu weinen. Er umarmte mich plötzlich wobei ich einerseits schockiert war und andererseits noch mehr weinen musste. Nach einer Zeit konnte ich mich endlich beruhigen ich wischte meine Tränen mit meinem Ärmel und sprach ohne ihn anzusehen; " Bitte sag zu Ahmet amca nichts." Er nickte nur. Ich stand auf um zugehen bis er hinter mir rief:
" Du bist in unserer Familie, doch irgendwann wirst du inşallah Mitglied der Familie werden!" Hab ich richtig gehört was er gerade gesagt hat?! Was meinte er damit ?? ....

√ Liebe für ALLAH Where stories live. Discover now