17. Kapitel

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......

Stille. Könnte die Stille einen so sehr quälen? Mich schon. Seit schon zehn Minuten konnte man nur die Uhr hören, mehr nicht. Es sollte endlich wer was sagen und nicht schweigend hier sitzen. So schlimm könnte auch die Nachrichten nicht sein, oder doch? Ich sah Herr Şevket erwartungsvoll an, der endlich sprechen begann. " Ich habe gestern einen Besuch in meinem Büro bekommen. Und zwar wurde ich eindeutig bedroht, dass ich das Vermächtnis an den Namen Cemal Soylu umschreibe." Fatima: " Waaaaas? Sind Sie sicher? Mein Bruder kann sowas nicht machen?! Er konnte sowas einfach nicht machen! " Er selber war es nicht. Es waren zwei Männer. Sie meinten Herr Soylu habe sie geschickt um es rasch wie möglich umzuändern aber natürlich habe ich es nicht gemacht es ist gesetzlich verboten und strafbar. " "Ich glaube trotzdem nicht, dass es Cemal machen gelassen hat." sprach Ahmed amca wie immer ruhig. "Herr Şevket: "Deswegen bin ich auch hierher gekommen. Nachdem die Männer gegangen sind, habe ich Herr Soylu angerufen, was er damit erreichen will. Er meinte er wusste davon nichts, also das heißt jemand anderer hat es gemacht. Jemand aus euer Nähe" ...

"Jemand aus euer Nähe" wiederholte ich es in meinem Kopf. Wer ? Wer nur, wer traut sich für so etwas? Und das noch jemand aus meiner Nähe. Ich brach mir mein Kopf darüber. Mehr sollte ich darüber nicht nachdenken. Besser sollte ich mich an meine Schule konzentrieren ich habe nähmlich jetzt gleich Schularbeit. Daher muss ich mich konzentrieren und mein Kopf von unnötigen Gedanken leeren....

Tage vergingen hintereinander. "Jemand aus euer Nähe" Wer.. Wer.. Wer.. ?! Heute ist Beginn der Ferien. Ahmed amca hat vorgeschlagen, dass wir mal nach München zu meinem Bruder hinfahren. Somit könnten wir auch erfahren wer es ist. Oder wenigstens einen Verdacht haben. Einerseits wollte ich nicht hinfahren, was wenn meine Brüder mich nicht wollen? Sie haben sich bis dahin nicht ein einziges Mal gemeldet. Aber einerseits freu ich mich rießig, weil ich Kübra und Merve wiedersehen kann. So oder so beschlossen wir uns am Ende doch nach München hinzufahren. ...

"Wir sind gleich da." flüsterte Ali in meinem Ohr. Irgendwie waren wir früh angekommen. Vielleicht kam es mir nur so vor weil ich die ganze Fahrt nur geschlafen habe. Wir stiegen aus dem Auto, ich musste mich kurz ausstrecken um munter zu werden. Die frische Luft tat mir gut. Es war ein unbeschreiblicher Gefühl nach Monaten wieder in dem Stadt zu sein, wo man aufgewachsen ist und wo viele Erinnerungen gaben. Gute und schlechte Erinnerungen. Ich stand da. Vor meinem damaligen Haus. Was jetzt nicht bewohnbar ist. Plötzlich kamen all die Erinnerungen hoch. Was ich alles da erlebt habe. Ich war mal glücklich, und zwar richtig glücklich wenn ich lachte kam das aus der Seele heraus und ich hatte auch damals keine richtigen Probleme. Ich hatte meine Familie bei mir, das war nur das wichtigste in meinem Lebensabschnitt. Jetzt habe ich sie nicht, denn ab jetzt beginnt für mich richtige Probleme in meinem Leben. Ohne meine Familie könnte ich das nicht ganz alleine schaffen. Allah soll mir Kraft und Geduld geben. Erst jetzt bemerkte ich, dass meine Wangen nass wurden. Wir waren schon in der Wohnung drinnen. Unser Haus war klein aber trotzdem kuschelig und warm. Es gab immer Ruhe hier, egal was ist, immer! Ach die schönen Zeiten wenn man die wieder zurück holen könnte. Aber nein, ich darf nicht so denken. Allah wollte es so, er weiß was besser für mich ist - Punkt. Mehr brauche ich darüber keine Gedanken machen. Nergiz teyze und ich hatten vor, Essen zu vorbereiten, doch plötzlich klingelte es an der Tür. Ich ging die Tür aufmachen. Als ich sie geöffnet hatte, wurde ein Kübel Wasser von meinem Kopf geleert. Vor mir standen lächelnde Kübra und Merve. Sie wussten schon, dass ich kommen würde. Jedoch hatten wir ein Treffpunkt und eine Zeit ausgemacht. Ohne zu überlegen sprang ich den beiden um den Hals und umarmte sie mit meiner ganzen Kraft. " Was macht ihr da ?" kreischte ich vor Freude. Kübra: " Wir wollten unseren kleinen Fatima überraschen." Ich lachte innerlich. Ja innerlich. Mit wahren Freunden kann man auch sehr glücklich sein. Das habe ich in diesem Moment bemerkt. Wir luden sie hinein und bereiteten dann gemeinsam das Essen. Es machte großen Spaß und breitete mir Freude. Jedoch es fehlte was, was auch für ewig mir fehlen wird... Nach dem Essen gingen wir schlafen. Merve und Kübra werden heute bei mir übernachten. Wir unterhielten uns in meinem Zimmer. Ich erzählte ihnen alles was bis jetzt passiert ist. Sie waren schockiert und gleichfalls hatten sie Hass auf Semih entwickelt. Später erfuhr ich, dass Kübra sich verlobt hat! Meine Kübra hatte sich in diesem Alter verlobt. Sie war erst noch 18. Trotzdem ist es irgendwie früh. Doch sie meinte, dass sie erst in ein paar Jahren heiraten werden, damit beruhigte sie mich. Der Junge war jemand aus ihrem Familienkreis und er ist auch selber sehr religiös. Somit schliefen wir auch dann ein. Ich schlief mit dem Foto von meiner Eltern ein, wobei da drauf beim Schlaf die Tränen tropften. Am nächsten Tag hatten wir vor zu meinen Bruder zu gehen, um die Sache klar zu stellen.

Als wir da waren, klopfte ich an der Tür. Nach einige Sekunden öffnete sie mir meine Schwägerin Gül. Sie sah mich wie immer an. Leer. ohne Gefühle und kalt. "Ehh... Selamun Aleykum ist mein Bruder zu Hause?" fragte ich sie ziemlich höflich. "Nein" antwortete sie klar und kurz. Dabei schloss sie mir die Tür ins Gesicht, sodass mein Mund offen blieb. Geht es noch?! Ich klopfte wieder an der Tür aber diesmal häftig und stärker. Sie öffnete sie wütend und sprach

" Was willst du ?! "

Ich: " Gehts dir gut? "

Gül: " Verschwinde!" und schon wieder schloss sie die Tür heftig zu. Ruhe bewahren. Ruhig. Nicht die Kontrolle verlieren. Nur nicht los heulen vor Wut. Ruhig. Ruhig. nur Ruhiiiig..

√ Liebe für ALLAH Where stories live. Discover now