46. Kapitel

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Durch die lange Fahrt übergab ich mich seitdem unserer Ankunft. Ein Nachteil der Schwangerschaft war dieses eine Problem. Ansonsten war das Gefühl ein Lebewesen in sich zu tragen und dafür die Zeit zu genießen, das wertvollste Geschenk von Allah. Hoffentlich erlebt jede Frau diesen Moment. Mittlerweile war es Mitternacht, letztendlich ließ meine Übelkeit nach und ich konnte endlich in Frieden einschlafen.

Dieser Morgen fing für mich friedlich an. Normalerweise sollte ich Angst haben, da ich in Gefahr bin aber ehrlich gesagt das beeinflusst mich nicht, ich habe was ich brauche bei mir - Ömer. Mit ihm kann ich all die Probleme lösen. Mithilfe von Allah. Wir waren in München letzte Nacht angekommen und wohnten für kurzfristige Zeit bei meiner Tante. Als erstes wollte ich mit Ömer Fatima besuchen, sie weiß nicht, dass ich hier bin. Unser erster Plan war daher gleich nach dem Frühstück zu ihr zu fahren.

Mittlerweile stand ich vor dem Spiegel und betrachtete mich letztes Mal. Die Aufregung stieg hoch. Es war mal wieder lange her, unseres Treffen. Noch dazu war das ein verunglücktes Treffen. Aber jetzt, ich kann für alles wetten, dass sie alle schockiert sein werden, natürlich aber auch glücklich. Übrigens konnte man mit Anstrengung ein kleines bisschen die Wölbung an meinem Bauch erkennen. Obwohl ich mich erst noch in der achtzehnter Schwangerschaftswoche befand. Erst kurzem bemerkte ich, dass Ömer mich an der Tür angelehnt, mich mit zauberhaften Blicken anstarrte. Daraus wurde mir peinlich, wo sich meine Wangen schnell erröteten. Er lächelte mich daraufhin liebevoll an und ich zurück.

**Fatimas Sicht**

Ali, Nergiz teyze, Sultan abla und ich saßen im Wohnzimmer und notierten uns all die wichtigen Dinge für die Hochzeit. Parallel besprachen wir auch die Dinge. Zum Gegenteil zu Sultan abla meinte Nergiz teyze, dass die Hochzeit im Grünen stattfinden soll. Sie verteidigte sich, indem sie das Argument; Wenn man die Hochzeit im Freien veranstaltet wäre das viel schöner, als tausend Leute sich im engen Raum versammeln müssten! Außerdem atmet jeder die frische Luft ein und keiner klagt sich dann über den Luftmangel. Sultan dagegen; ein riesengroßer Raum mit wundervollem Schmuck und schlichtem Details wäre viel fabelhafter, übrigens wir können nie wissen wie das Wetter so mitspielt!! Diese Diskussion ging minutenlang so bis Ali bedürftig war sich einzumischen. ''Am besten machen wir zwei Hochzeiten eine im Freien und eine im sehr großen Raum und kaufen anschließend noch zwei Brautkleider und ihr könnt gleich mit euren Männern eure Ehe auffrischen''
Durch Alis Argumentation musste ich lautlos kichern. ‚''Sehr witzig Brüderchen'' dabei strich sie in seinen lockigen Haaren, worauf er gleich aufbrausend wurde. Sultan abla wusste genau, es verärgerte ihm, wenn jemand mit seinen Haaren spielte! ''Sag doch wie ihr es gerne hättet? '' sagte sie dann. Ali überlegte kurz. ‚''Naja das würde ich auch gerne Fatima fragen.'' Ich schwieg für eine Sekunde, versuchte einen gescheiten Satz aufzubauen. ‚''Ich würde es gerne schlicht halten wollen, zum Beispiel im Freien wäre es ganz schön zum Frühling.'' Nergiz teyze lächelte zuckersüß an, schaute aber zur Sultan abla mit ‚''Na schau was habe ich gesagt? '' Blicken an. Sultan abla nahm das halb Spaß beleidigend an. Das Klingeln der Tür war meine beziehungsweise unserer Rettung. Schnell ging Sultan abla die Tür aufmachen und Nergiz teyze ging kurz zur Küche.

''Wir haben uns nie über unsere Zukunft unterhalten, fällt mir grad auf.'' sagte er direkt.

''Stimmt... Aber jetzt können wir über unsere Zukunft allzu viel reden J ''

''Faaattiiiiiimmmaaa schau mal wer da ist!!!!!'' rief Sultan abla mit einer fröhlichen Stimme. Skeptisch sah ich mir Ali an und stand mit vorsichtigen Schritten auf. Vor mir stand Kübra und Ömer?!! Ich konnte in dem Moment nichts erfassen! Träumte ich etwa? Kübra und Ömer - Hand in Hand - lächelnd! ''Sind wir etwa in einem falschen Moment aufgetaucht?'' fragte sie immer noch lächelnd. ''Nein, nein! Kommt nur herein!'' kam schließlich aus mir raus. Jeder setzte sich im Wohnzimmer aufs Sofa. Wieder herrschte absolute Stille. Nur aber für einige Sekunden. ‚''Kizim, Kübra wie geht es dir, MasaAllah ich sehe dich sehr gut.'' sprach Nergiz teyze sehr liebevoll zur Kübra. ‚''Mir geht es Elhamdulillah sehr gut, Ömer und ich haben beschlossen hier nach München umzuziehen, wir möchten nämlich für alles neuanfangen.'' Warum weiß ich nicht, aber die Worte erleichterten mein Herz und beeindruckten mich zu sehr. Wir unterhielten uns über etliche Themen, lachten über viel Lustiges, erinnerten uns an die Vergangenheit. Schließlich kamen noch Ahmed amca, und Yusuf abi mit Esma abla dazu und natürlich durfte die kleine Ayse Baby nicht fehlen. Lange Zeit konnte ich sie nicht sehen, mittlerweile war sie in ihrem siebten Monat. Den ganzen Abend lang war die ganze Aufmerksamkeit auf sie gerichtet. Vorallem konnte man die strahlenden Augen von Kübra und Ömer nicht übersehen. Inzwischen war sie ja in ihrem vierten Monat schwanger. Wie gut sich das wohl anfühlte. Plötzlich fiel mir Ali auf, die Art wie er mit Ayse spielte, man spürte leicht, dass er mit Kindern gut umgehen könnte aber mit einem Kleinkind habe ich mir nie vorgestellt. Dabei sah er so niedlich aus das musste ich mir unbedingt zugeben! Irgendwann müsste er mich bei meiner Beobachtung mich erwischt haben, denn er lächelte mich sehr bedeutungsvoll. Natürlich lächelte ich zurück. Dabei fiel mir unsere näherrückende Hochzeit ein, wie gut könnte sich sowas anhören - unsere Hochzeit, unsere gemeinsame Zukunft, dann unsere Kinder, anschließend nach Jahren unsere Enkelkinder, immer und nur unsere. Der Gedanke muss mir gefallen haben, sodass ich breit und fett vor mich gegrinst haben muss. Und wahrscheinlich muss das Ali gesehen haben, er verabreichte Ayse zu mir. Ich lächelte sie sehr liebevoll und versuchte ihre Aufmerksamkeit von Ali zu mir abzulenken. Leider erging mir das nicht, ich verabreichte sie zurück zu Ali, wo sie wieder gleich bei Ali aufgehört hatte zu schreien. Verlegendlich schaute ich Ali an, der mich nur ironisch anlächelte.

**Ahmed amcas Sicht**

Das Gespräch am Telefon mit Herr Sevket (Rechtsanwalt) verlief nicht so gut als gedacht. Morgen müsste ich persönlich das Vermächtnis abholen. Also musste ich zuerst einmal erfahren, was ich alles veerbt bekomme. Dazu haben wir uns einen Termin ausgemacht, weil ich nichts von ihm erben möchte. Übrigens wusste von dem Vorfall mit meinem Halbbruder nur Nergiz Bescheid. Anderen wollte ich damit keine Umstände bereiten. Vor allem noch in dieser Zeit, wo jeder mit den Vorbereitungen beschäftigt ist.

√ Liebe für ALLAH Where stories live. Discover now