43. Kapitel

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Mittlerweile blieb meine Finger an dem Ring hängen. Plötzlich realisierte ich was ich anstellte. Wenn ich jetzt den Ring raus hole, würde alles beenden? Würde er mich für ewig stehen lassen? Der Ring stand inzwischen an meinem Fingermitteglied, mehr konnte ich ihn nicht raus ziehen. Meine Feigheit hielt mich davon ab. Dennoch  widersprach mein Verstand dagegen. Die Entscheidung musste ich jetzt treffen. Entweder für immer oder für nie hieß es. Dabei tröpfelten ein paar Tränen aus meinem Augen. Ich wollte den Ring raus ziehen aber meine Finger waren wie versteinert. Letztendlich gab ich auf und ließ den Ring an  meiner Finger stehen und lief schnell in meinem Zimmer. Dabei sagte ich ihn die letzten Worte. "Ich kann das nicht machen, zwing mich nicht dafür. "

....

Alles war für mich zu viel. Seit Tagen sind wir wie Fremde geworden. Wir sehen uns nur beim Essen und beim Beten. Dabei tauschten wir kein einziges Mal Blicke aus. Zwar trugen wir immer noch die Ringe, aber handelten ganz anders. Die Konsequenzen bereiteten mir Tag täglich große Ängste. Entweder standen wir wackelig am Abgrund oder mit "wir" ist längst vorbei. Jedenfalls benimmt er sich so, als geschieht nichts und alles wäre in Ordnung. Als würde ich nicht existieren. Als gäbe kein "uns". Er führt ganz gelassen sein Leben weiter, in  dem ich jede Nacht schlaflos meine ganzen Gedanken an ihm vergeude und an uns, an unsere gemeinsame Zukunft blicke. Den Kopf darüber zerbreche, wie es weiter mit uns gehen soll. Hoffnungsvoll eine Lösung an unserem Problem suche. Klar belastet mich das. Aber ich will ihn nicht aufgeben. Denn ich liebe ihn für Allah. Am Anfang habe ich ihm versprochen den Weg mit ihm zu gehen. Jetzt kann ich nicht meine Meinung umändern. Entweder mit ihm für immer oder mit keinem für nie. 
.....
Ein Mädchen ungefähr in Zaras Alter stand den Rücken zu mir gewandt am Abgrund. Ihre Haare gingen ihr bis zum Rücken. Ein weißes langes Kleid betonte ihre schlanke Figur. Langsam näherte ich mich an ihr.
'Zara?' kam aus mir leise raus. Doch sie blieb immer noch wie versteinert stehen. Genau wo ich sie am Schulter anfassen wollte sprang sie von der Abgrund runter.
Erschrocken wachte ich aus dem Traum auf. Daraufhin ging ich schnell mein Gesicht waschen,  setzte mich nachher hin und dachte an dem Traum wieder nach. Was wollte der Traum mir deuten? Oder war das einfach ein sinnloser Traum wegen das Geschehen der letzten Tagen?  Ich glaube, ich musste mich endlich zusammenreißen. Da ich nicht weiter schlafen konnte, ging ich ins Zara's Zimmer, wo auch mein Bruder schlief. Fest aber zart zugleich umarmte ich Zara, welche sie sich in einem Tiefschlaf befand.  Aus dem Traum hatte ich mehr um Zara Angst gehabt. Auch wenn ihr die Fingernägel bricht, so mehr bricht mein Herz. Tief in Gedanken verschwunden schloss ich langsam meine Augen zu und schlief dann irgendwann doch ein.

Ein leichtes Rütteln und meine Augen öffneten sich. Ich sah das lächelnde Gesicht von meinem Bruder. "Wir warten dich zum Frühstück.", sagte er, worauf ich mein Gesicht gegen die Kissen vergrub. "Ich habe keine Hunger.", murmelte ich von mir.
Anschließend legte er seine Hand auf meinem Rücken:
"Hast du schlecht geschlafen?"
"Und schlecht geträumt." Daraufhin erzählte ich ihm meinen Traum.
"In scha Allah wird daraus nichts werden. Komm trotzdem zum Frühstück."
"Ich will wirklich nicht."
"Du willst ihn nicht sehen?"
"Das auch."
Er zeigte Verständnis und bohrte glücklicherweise nicht weiter.
Da wir Wochenende hatten, ging ich aus meinem Zimmer nicht heraus, worauf ich die Ausrede hatte, dass ich viel zu lernen hatte. Dafür betete ich auch seit Tagen alleine in meinem Zimmer.

Mittlerweile vergingen wieder unzählige Tage hintereinander. Langsam begann ich mich nicht von ihm zu verstecken. Ich sah ihn mir zwar nicht an aber immer wieder rutschten meine Blicke zu ihm. Nach unserem gemeinsamen Frühstück nahm ich vor mit Zara etwa Gemeinsames zu unternehmen. Wir beschlossen  in die Stadt einkaufen zu gehen. Mit ihr vergaß ich die Zeit, was ein Vorteil war. Nachdem wir vom shoppen genug hatten, setzten wir uns in einem Restaurant und sagten unsere Bestellungen auf. Während wir auf unsere Bestellungen warteten, wollte Zara sich die Kinderecke anschauen. Weil die Kinderecke noch halbwegs sichtbar war, erlaubte ich ihr für fünf Minuten hinzugehen. Inzwischen beschäftigte ich mich am Handy. 

'Darf ich mich hinsetzen?' ohne hinzuschauen wusste ich, dass es seine Stimme war. Da mein Herz plötzlich anfing, schneller zu schlagen konnte ich nur nicken. Dabei sah ich ihn mir immer noch nicht an. 

'Wo ist Zara?'

'In der Kinderecke.'

Schweigeminute. (Unsere Bestellungen kamen inzwischen.)

'Ich will jetzt alles abklären.' kam nach einer Stille von ihm, wodurch ich jetzt ihn mir ansah. Seine Augenringe fielen wir als erstes auf. Und von seinem Glanz konnte man nicht erkennen. Sein Zustand brach mir irgendwie mein Herz. 

'Ich glaube.... Ich weiß...ich habe bisschen übertrieben. Also ich habe meine Kontrolle verloren als du meine Frage abgelehnt hast. Fatima ich habe ein sehr großes Verbrechen begangen!' ...

Er holte tiefe Luft und ich wartete schon ungeduldig, was aus seine Lippen herauskommen würde. 

'Ich habe das gemacht, was der Teufel von mir wollte.... Das mit dem Jasmin... Am Anfang war das wirklich nur eine Freundschaft in der Schule. Außerhalb hatten wir keinen Kontakt, wie bei jedem Mädchen eigentlich. Aber dann kam unsere Streite. Ich habe mein Verstand verloren. Ich war auch naiv, denn ich habe sie dann irgendwie an mich zugelassen. Wir haben dann angefangen vieles gemeinsam zu unternehmen aber natürlich im Rahmen der Schule. Dann hat sich das überschritten. An dem Tag wo du mich abholen gekommen bist, war es so weit, wo wir dann gemeinsam zum Kino gehen wollten. Aber du hast alles 'ruiniert', was ich dir dankbar bin. Denn seitdem habe ich einen klaren Kopf, seitdem denke ich an das ganze nach. Und ich habe seitdem kein Kontakt mit ihr. Obwohl sie versucht mit mir Kontakt aufzubauen. Ich... Ich weiß wirklich nicht, warum ich so ein Mist gebaut habe. Vielleicht weil ich Angst hatte dich für immer zu verlieren oder einfach deine Annäherung mir fehlte und ich von jemand anderen sie genötigt hatte. Also .. Es tut mir einfach leid...Eins will ich noch sagen; Ich liebe dich immer noch, nicht das du denkst, dass meine Gefühle für dich gestorben sind. Ich habe ja am Anfang was versprochen. Du weißt mein Versprechen ist meine Ehre und Stolz. Daher bist du mein Stolz. Aber die Entscheidung liegt an dir, ob du mich trotz allem noch lieben wirst oder lieben kannst.'

Er sah mich nicht mehr an. Seine Verlegenheit und Reue konnte man erkennen. Ich öffnete meinen Mund um was zu sagen, in dem Augenblick ein Schrei eines Mädchens das verhinderte. Wir liefen schnell zur Kinderecke, wo sich alle versammelt hatten. Da lag Zara bewusstlos. 

√ Liebe für ALLAH Where stories live. Discover now