41. Kapitel

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Nach langer Zeit.....


Sie schlugen mich. Fest. Ganz fest. Und noch fester. Jedoch spürte ich nichts. Kein Schmerz. Mein Körper hatte sich gewöhnt. Nach dem sie endlich aufgehört hatten, strich ich mit meiner Hand durch meiner Stirn. Verschwommen erkannte ich Blut. Mir machte das natürlich nichts aus. Ich musste so wieso keinem den Grund erzählen. Denn ich hatte keinen. Niemand war mit mir. Meine Mutter verließ mich und mein .. mein Vaaa--ter war bei einer anderen Frau. Die Frau wollte mich nicht. Daraufhin brachte mich mein Vater hierhin. Mein leiblicher Vater tat mir das an. Stunden lang saß ich auf dem kalten Boden. In tiefen Gedanken versunken, stellte ich mir die Dinge vor, was die Frau und mein Vater mir alles angetan haben. Schreckliche Sachen. Plötzlich riss jemand die Tür auf. Mein Onkel rannte mit besorgten Blicken zu mir und umarmte mich ganz liebevoll. Hinter ihm konnte ich sie sehen. Die mich davor grausam schlug. Jetzt lächelte sie mich an. Falsche Ratte. Nach der Umarmung ging mein Onkel auf sie los. Sie versuchte sich zu verteidigen. Jedoch glaubte mein Onkel ihr kein einziges Wort. Dann nahm er mich an meiner Hand und lief mit mir gemeinsam raus aus dieser Hölle. Er setzte mich in sein Auto und fuhr los. Er rettete mich. Nicht mein Vater sondern mein ONKEL rettete mich aus dieser Hölle! Einerseits war ich ganz glücklich andererseits war ich enttäuscht. Jeden Tag habe ich gewartet, dass mein Vater kommen und mich hier rausholen wird. Aber er, er, er ist NIE gekommen. Nie. Als mein Onkel geparkt hatte, gingen wir in sein Haus hinein. Lächelnd erwartete mich ihre Frau an der Tür. Sie umarmte mich. Dank ihnen verbesserte sich meine Situation von Tag zu Tag und dank ihnen habe ich heute mein Leben verschönert. Dank meinem Onkel................


Alles ging durch meinem Kopf, wie ich im Heim geschlagen wurde, wie ich auf meinem Vater gewartet habe und er nie gekommen ist, wie mein liebster Onkel mich aus der Hölle raus gerettet hat. Meine Jugendheit war grausam. Nie würde ich die Zeit zurück haben wollen. Jedoch musste ich in diese Augen blicken und mich an die Zeit erinnern. Als machte er das mit Absicht, was er damals immer  gemacht hat. Er wusste alles, er wusste genau was seine Frau mir alles antat, er wusste ganz genau wie ich gelitten habe. Aber er hat nie was unternommen. Er hat sich von mir entfernt. Ich habe innerlich vor seinen Augen geschrien, jedoch hat er mich jedes Mal überhört. Nur hat er sich mit diesen ahnungslos blickenden Augen angestarrt - was er jetzt auch macht. 
Endlich brach er den Augenkontakt ab. Jedoch musste ich ihn weiter anstarren. Mich interessierte in dem Moment, was er da zu suchen hatte. Wollte er etwa mich besichtigen wie es mir nach dem Tag ging, wie er mich verlassen hat. Oder wollte er meine Ordnung ruinieren? 
"Ich... ich..." Er stotterte. Was wohl aus seine Lippen rausspruddeln würde. 
"Ich ...ich....... Ich möchte um Verzeihung bitten." 
Stille herrschte im Raum. Seitlich konnte ich die fragenden Blicke von Nergiz, Ali und Fatima beobachten. 
"Von welcher Verzeihung? Die Verzeihung , in dem du meine Mutter umgebracht hast? Die Verzeihung, in dem du deine ach so schönen Frau mit mir alles machen gelassen hast und du nur zugeschaut hast oder die Verzeihung, in dem du mich in einem Heim abgegeben hast, in dem du genau wusstest was dort alles ablief!!??!!" fielen nach langer Stille diese Worte aus meinem Mund. Es waren heftige Worte, vielleicht auch herzbrechend aber irgendwie musste ich alles aus mir rauslassen. Und dies war der richtige Moment. Er schwieg - eigentlich ganz normal. Doch dann sprach er wodurch mein Mund offen blieb.
"Du hast Recht mein Sohn, mit allem was du sagst und was du noch sagen wirst hast du absolut Recht! Ich kann dafür was ich gemacht habe kein Grund nennen, aber glaub mir mein Sohn ich bereue alles, ALLES!  Mein einziger Wunsch ist, dass du mir verzeihst dann werde ich in Frieden wieder gehen und das für immer." 
"Denkst du so einfach geht das? Glaubst du wirklich ich kann die Vergangenheit so einfach löschen und dir jetzt hier verzeihen? Vor allem da du der Grund von dem Tod meiner Mutter bist." 
"Ich bin für alles bereit, ich kann alles machen, damit du mir dein Recht Halal gibst."
"Geh!"
"Bitte verzeih mir."
"Geh aus meinem Haus!!"
Ohne weiteres verließ er dann die Wohnung. So einfach war die Verzeihung nicht. So leicht könnte ich ihm nie verzeihen. Denn nie würde ich den Tod meiner Mutter vergessen....

"Mein Sohn, ab jetzt musst du auf dich aufpassen und auf deine Geschwister. Du musst stark bleiben. Auf deinen eigenen Beine stark stehen. Du sollst für deine Geschwister ein Vorbild sein. Verliere auch nie deine Hoffnung, egal wie schlecht du dich fühlst. Verlasse dich auf Allah. Er weiß was für dich das Beste ist. Sei vorsichtig und sehr geduldig mein Sohn." Dann verschloss sie auch langsam ihre Augen. Tränen kullerten auf meinen Wangen. Nie würde ich meinem Vater verzeihen! Wegen ihm ist meine Mutter gestorben, nur weil er das Geld für die Operation nicht bezahlen wollte. Nur wegen ihm musste meine arme Mutter wegen Brustkrebs sterben. 
Zehn Tage waren nach meiner Mutters Tod vergangen. Täglich ging ich sie besuchen. Was machte derweil mein Vater? Er heiratete morgen. Nochmal wurde es mir klar, dass ich ihn nie verzeihen werde....

**Fatima's Sicht**
Ahmed amcas Situation brach mein Herz. Mein so genannter 'Onkel' tauchte nach Jahren wieder auf. Wirklich wie alt war ich denn, als ich ihn das letzte Mal sah? Sicher noch ein kleines Kind. Ich verstand Ahmed amca sehr gut. Denn er befand sich jetzt genau in meiner Situation, damals mit meinem Bruder. Nur war seins ernster und schwieriger, Ich glaube ich hätte es nie verzeihen können. Aber InsaAllah trifft er die richtige Entscheidung, damit er es auch am Ende nicht bereut. Kommen wir dann mal zu mir. Tage sind vergangen, nachdem Ali und ich uns gestritten haben. Seitdem redet er kaum mit mir, wie oft ich es auch versucht habe. Aber was noch gut ist, wir sind immernoch verlobt. Trotzdem habe ich Angst, dass er sie abbricht. Wenn er die Verlobung abbricht und mich verlässt, würde ich das nie aushalten können. Ich hoffe nur, dass es nicht passiert. Übrigens ist Kübra im Krankenhaus. Ömer liegt  seit Monaten im Koma. Man weiß bis heute nicht, wer ihn zusammengeschlagen und erstochen hat. Nur er kann es wissen. Die Ärzte meinen, wenn er nicht in kürzester Zeit aufwacht, wird der Gehirntod stattfinden. Alles ist seiner Ausdauer überlassen und natürlich Allah. 
.....
"Er wird mit dir schon reden, lass ihm Zeit damit er nachdenkt." sprach Merve's Stimme aus dem Hörer. 
"Worüber soll er nachdenken. Er- er liebt mich doch."
"Sei nicht skeptisch. Natürlich liebt er dich!"
"Ich hoffe es nur. Weiß du was jetzt mit Ömer ist?"
"Er liegt immernoch im Koma."
"Langsam wird es gefährlich. InsaAllah wacht er bald auf. Kübra gehts seither auch ganz mies. Sie läuft wie eine Leiche herum."

"Hoffentlich kann sie am Ende wieder lachen."

√ Liebe für ALLAH Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt