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Charlie Spencer

Ich fühlte mich total unwohl. Jamie sah immer und immer wieder zu mir. "Schmeckt's dir?" Leicht nickte ich. "Ich weiß doch, dass du grillen kannst", antwortete ich Jayden. Seine Hähnchenspieße waren wirklich köstlich!

Sophia hingegen aß gegrilltes Gemüse, denn sie war Vegetarierin. Lächerlich, wenn man mich fragt. "Wann kommt James?" Jamie sah seine Eltern an. "Morgen. Er übernachtet bei seinem Kumpel, da sie morgen früh um Fünf Uhr joggen gehen wollen, damit sie fit bleiben." Gabriela verdrehte ihre Augen. Niemand in dieser Familie war mit dieser Karriere einverstanden, das wusste ich mittlerweile.

"Was... für eine Karriere macht euer Sohn?", traute ich mich schließlich zu fragen. "Fußball. Wir sind im Abschlussjahr und er will unbedingt dieses Stipendium." Jamie sah nachdenklich auf seinen Teller. "Seit dem er erfahren hat, dass er einer der Kandidaten für das Ding ist, sind wir ihm egal und stehen ihm ja nur im Weg herum." Jayden schüttelte seinen Kopf. "Aber wir unterstützen ihn."

"Auch wenn es ziemlich idiotisch ist." Ich äußerte mich zu dieser Aussage lieber nicht. "Dürfte ich eure Toilette mal benutzen?", fragte ich höflich. "Klar. Jai, kannst du sie ihm zeigen?" Na super...

Wir beide standen auf und liefen nach drinnen. Leise räusperte ich mich. "Hast du etwas gegen mich?", fragte ich schließlich. "Wie kommst du darauf?" Jamie führte mich zu einer Tür. "Du starrst die ganze Zeit. Ist es, weil ich Schwul bin?"

"Du... bist Schwul? So richtig?", fragte er mit großen Augen. "Ja? Was soll das alles?" "Ach nichts. Wusste ich bloß nicht."

Stumm öffnete ich die Tür und schloss sie hinter mir, ging zur Toilette und erledigte mein Geschäft.

Als ich mit allem fertig war, und die Tür öffnete, erschrak ich, denn Jamie stand immer noch da und sah mich an. "Ist es schlimm, seine Sexualität offen auszuleben? Man hört ja immer wieder böse Sachen." Verwirrt runzelte ich meine Stirn. "Also ich bin hier in sehr guten Händen. Niemand hat was gegen mich. Alle stehen hinter mir."

Jamie nickte nachdenklich. "Gut. Danke." Zügig lief er wieder zurück in den Garten und ließ mich verwirrt zurück. Dieser Kerl war komisch...!

Nach einigen Sekunden setzte ich mich auch in Bewegung und ging wieder zu den anderen. "Ich hab dir mal ein neues Bier hin gestellt." Jayden grinste mich an. "Danke."

"Ich muss leider nach Hause." Sophia stand auf. "Danke fürs Essen." "Immer gern, Kleine." "Ich bringe dich noch zur Tür." Jamie stand erneut auf und legte einen Arm um Sophia, beide verschwanden nach drinnen.

"Sie tut mir ja schon irgendwie leid." Gabriela sah zu ihrem Mann. "Ja... aber warum trennt er sich nicht von ihr? Jeder sieht, dass er nichts mehr von ihr will." Ich zog eine Augenbraue hoch.

Hatte es etwas zu tun, dass er mich zu meiner Sexualität gefragt hatte? War er etwa- Nein.... wahrscheinlich nicht. Selbst wenn, es ging mich nichts an...!

Als Jamie wieder zurück kam, sah ich ihn gleich mit ganz anderen Augen. "Sie hat schon lange nicht mehr hier übernachtet." Jayden sah seinen Sohn an. "Hm. Ist halt so. So langsam nervt sie mit ihrer neuen Lebenseinstellung, Vegetarierin zu sein." Jamie verdrehte seine Augen.

Es war schon etwas süß, wie er sich leicht aufregte.

Doch ein Donner ließ uns aufhorchen. "Na da hat der Wetterbericht ja mal recht!" Jayden und Gabriela standen auf. "Lasst uns alles nach drinnen räumen." Ich stand ebenfalls auf, half mit beim rein tragen des restlichen Essens und der Getränke.

Recht schnell wurde der Donner immer lauter, Jamie lief einer Wendeltreppe hoch. "Und weg ist er." "Du kannst ihm gerne Gesellschaft leisten. Jai hat ziemlich große Angst bei Gewitter." "Ich sollte vielleicht gehen." Jayden schüttelte seinen Kopf. "Wenn es nachlässt, fahre ich dich nach Hause aber jetzt fängt alles erst mal an."

Gabriela sah mich an. "Bitte. Er hat nicht viel Gesellschaft." Unschlüssig sah ich die beiden an. "So lange er mich nicht anfasst..", brummte ich und lief der Wendeltreppe nach oben.

Wieso tat ich das eigentlich? War doch nicht mein Problem, dass der Junge angst hatte...

Als ich oben stand, sah ich mehrere verschlossene Türen. "Jamie?", fragte ich leise und nahm einfach die erste Tür rechts, klopfte und öffnete die Tür. Ich war sogar gleich richtig, denn ich fand Jamie in einer Hängematte, welche an der Decke befestigt war. Zusammengekauert mit zwei Decken lag er in ihr.

"So kalt ist es nun auch nicht", meinte ich und schloss die Tür hinter mir. "Was willst du hier?" Jamie sprach leise. "Deine Eltern meinten, ich soll mit hoch."

"Wir kennen uns doch gar nicht." Als es blitzte, zuckte der Teenager schrecklich doll zusammen. Er tat mir leid...

"Gewitter sind gar nicht so schlimm." Ich stellte mich zum Fenster und sah hinaus, der Donner ertönte. "Warst du schon mal zu Hause, als der Blitz bei dir eingeschlagen hat?" Leicht schüttelte ich meinen Kopf. "Nein." "Dann kannst du es auch nicht nachvollziehen."

"Ich bin auf einer Farm aufgewachsen. Für mich ist es normal, dass es Blitzt und Gewittert. Ich habe davor keine Angst. Natürlich ist es gefährlich... aber.." Ich verstummte. Was redete ich hier eigentlich für einen Schwachsinn?!

"Es ergibt keinen Sinn... was du da von dir gibst." Gut, dann waren wir schon mal zwei, die das wussten.

"Hast du Hobbys?", fragte ich schließlich. "Was soll das? Smalltalk?" Schmunzelnd drehte ich mich um. "Nein. Ablenkung."

Einige Zeit war es still. "Ich bin YouTube-Star", kam es dann von ihm. "Ich liebe es zu Singen." Kurz lächelte ich. "Ich schwimme gerne, wenn es meine Freizeit zulässt." Jamie drehte den Kopf zu mir. "Mit Delfinen?" "Habe ich noch nie gemacht."

"Ich... helfe in der Auffangstation für verletzte Meerestiere aus. Wir haben auch Delfine. Möchtest du eventuell mit kommen? Delfine sind die liebsten Wesen auf der Welt." Ich lächelte. "Das fände ich schön."

Es geht los! Coming soon ist abgeschafft!😏🥂🥂

heavy past | boyxman ✔️Where stories live. Discover now