| 40 |

4K 237 7
                                    

Jamie-Cormac MacKinley

Als wir das Standesamt betraten, sah ich als erstes einen nervösen Nathan, welcher in einem schwarzen Anzug, mit rosa Krawatte und Einstecktuch, wartete.

Ich lächelte ihn an und setzte mich dann neben Anya, welche bei Izzy saß. Neben mir Charlie. "Hey ihr beiden." "Wo bleibt denn Luke? Nathan hat Angst, er kommt nicht." "Keine Sorge. Es gab nur ein Problem mit der Visagistin. Er steht draußen."

Anya trug ein rotes Kleid, während Izzy ein schwarzes trug. Die Musik fing an zu spielen, also erhoben wir uns alle. Dann, einige Sekunden später, betrat Luke im Arm seines Vaters den Raum. Zufrieden lächelte ich. "Er sieht klasse aus!", flüsterte Anya begeistert.

Und als ich Luke da vorne sah, neben Nathan, löste es etwas in mir aus. Ich wollte auch einmal heiraten! Ich fing an, schwerer zu atmen, was mir in der Lunge weh tat, und erneut spürte ich den Geschmack von Eisen in meinem Mund. Doch diesmal war es mehr.

Ich schluckte es runter, doch immer mehr kam, und ich wusste nicht, was ich tun sollte.

"Ist Alles okay?", fragte Charlie leise, als wir uns gesetzt hatten. Stumm legte ich meinen Kopf auf seine Schulter und nahm seine Hand. Hoffentlich würde ich diese Minuten überstehen, ohne aufzufallen!

Dem Typen vom Amt hörte ich gar nicht richtig zu. Ich achtete nur auf Luke und Nathan, versuchte mich abzulenken.

Beide sahen sich glücklich an und man merkte, dass Nathan Luke wunderschön fand.

"Jamie?", fragte Charlie wieder leiser. Leicht drückte ich seine Hand. Ich nickte nur leise und zwang mir ein leises "psht", über die Lippen.

Wieder schluckte ich das Blut und ich hätte mich am liebsten übergeben. Doch ich blieb ruhig.

"Und nun frage ich Sie, Nathan Díaz, möchten Sie den hier anwesenden Lucas Harvey zu Ihrem rechtmäßigen Ehemann nehmen? Ihn Lieben und Ehren, in Guten und in schlechten Zeiten, bis das der Tod euch scheidet?" "Ja, ich will."

"Hiermit erkläre ich Sie zu Familie Harvey. Sie dürfen sich nun küssen." Luke blinzelte ein paar mal. "Überraschung", grinste Nathan, Luke blinzelte noch immer ungläubig. Es sah einfach zu niedlich aus!

Dann, als er realisiert hatte, dass Nathan nun auch Harvey hieß, quiekte er erfreut und die beiden küssten sich endlich.

Man sah den beiden einfach an, wie sehr sie sich liebten. Ob mich Charlie auch jemals so sehr lieben würde? Immerhin hatte ich ein zweites Ich und ich wusste nicht, wie er zu so etwas stand.

Als alle klatschten, bemerkte ich, dass das Blut in meinem Mund verschwunden war, ich nur noch den Geschmack wahr nahm.

Ich sah zu Charlie hoch, welcher mich ebenfalls ansah. "Schön, oder?", fragte er und ich nickte. "Wie stehst du eigentlich zu Make Up bei Männern?", fragte ich leise, damit James nichts mit bekam. Doch dieser war beschäftigt damit, mit Diego zu diskutieren.

Charlie zuckte mit den Schultern. "Mich geht das Leben anderer nichts an. Sollen sie sich so kleiden, wie sie sich wohl fühlen." Seufzend sah ich zu Boden. "Im Prinzip habe ich nichts dagegen, wenn es dich beruhigt."

Wir standen auf, doch trotzdem hatte ich Charlies Hand nicht los gelassen. Zu sehr genoss ich dieses Gefühl. Bei ihm fühlte ich mich sicher. Sicher und geborgen.

"Na los, lass uns gratulieren gehen." Ich nickte und folgte meinen Freunden. "Ob ich meine eigene Hochzeit auch mal erleben werde?", fragte ich Charlie Nachdenklich. "Ach klar. Es sei denn du machst so rücksichtslos weiter, wie bisher."

Lächelnd umarmte ich Luke. "Herzlichen Glückwunsch! Ihr seht so toll aus!", lächelte ich. "Aber auch nur, weil du die Hochzeit gerettet hast." Auch umarmte ich Nathan. "Danke, dass du ihn für seine Verhältnisse dezent geschminkt hast. Er sieht unglaublich aus", flüsterte Nathan in mein Ohr. "Immer gern. Es war mir eine Ehre."

Lächelnd traten wir beiseite, damit die nächsten gratulieren konnten.

"Bevor wir alle in die Autos steigen und zur Festhalle fahren, möchte Luke noch den Brautstrauß werfen!", rief Nathan und Luke kicherte. "Also alle Homos und nicht Homos bitte aufstellen!", rief Luke. Grinsend zog ich James mit mir. "Ist das dein ernst?", maulte er schlecht gelaunt. "Los, du Miesepeter!", rief ich und wir stellten uns in die Mitte.

Luke drehte sich um und warf den Strauß. Und wie sollte es auch anders sein? Ich fing ihn!

Kreischend umarmte ich James und lachte. "Du wirst doch mein Trauzeuge, oder?" "Dazu brauchst du erst mal einen Kerl", lachte er und wuschelte mir durch die Haare. "Indirekt habe ich einen."

Luke kam zu mir und hob mich hoch. "Herzlichen Glückwunsch, kleiner Bruder." Lachend klopfte ich ihm auf den Rücken.

"Jetzt bin ich schon dein kleiner Bruder?" "Ja. Ich wollte immer einen Bruder. Wir sind zwar nicht Blutsverwandt, aber das macht nichts."

Luke haute mir auf meinen Hintern. "Ey! Du hast jetzt zwei, also lass meinen in Ruhe." "Nein." Luke grinste. "Und jetzt entschuldige mich, ich muss zu Mister Harvey." Luke hüpfte zurück zu Nathan und gab diesem einen Kuss.

"Sind die beiden nicht toll?", fragte ich lächelnd und sah zu meinen Kumpels. "Jap." "Und wenn ich dran denke, was die beiden diese Nacht tun werden, dreht sich der Magen bei mir um." James sah mich angewidert an. "Ich stelle mir Sex mit einem Kerl richtig geil vor. So 'n Schwanz ist was feines."

"Kleiner, das klingt, als hättest du unsere Genitalien zum fressen gern." Charlie legte einen Arm um mich. "Hm, ich freue mich schon, endlich erste Erfahrungen machen zu können."

"Mit Kerlen? Ist ja langweilig." Ich sah zu Anya. "Sorry, bei mir sind es keine Frauen. Und ich habe es zwei Jahre versucht."

Hinter uns räusperte sich plötzlich jemand, weshalb wir alle uns Erschrocken umdrehten. Es war Dr Harvey. "Könntet ihr eure intimen Gespräche bitte zu Hause weiter führen?" Wir alle nickten synchron.

"Dr Harvey-" "Oh bitte, wir sind hier nicht im Krankenhaus." "Gut, Mr Harvey, kann ich Sie mal etwas unter vier Augen fragen?" "Klar. Was gibt es denn?"

"Leute, könnt ihr schon mal fahren? Ich fahre mit Mr Harvey." "Ist denn alles in Ordnung?" Leicht nickte ich. "Nur weiß Dr Harvey mehr über mich, als meine Eltern. Und er hat Schweigepflicht." "Ja aber er ist doch nicht im Dienst", meinte James misstrauisch. "James, ich habe damals einen Eid abgelegt. Also komm Jamie. Erzähl mir, was dir auf dem Herzen liegt."

Gemeinsam mit Dr Harvey lief ich zu seinem Auto. "Ich wollte eigentlich nichts ansprechen, aber mir ist da vorhin etwas klar geworden... als ich Luke und Nathan da so sah, wusste ich, ich muss Sie jetzt informieren, denn ich möchte auch irgendwann mal heiraten."

Nächstes Wochenende kommt wahrscheinlich kein Kapitel, da ich bis 6.7. im Ausland bin und ich nicht weiß, wie dort das Internet ist :D also kommt dann wahrscheinlich nirgendwo ein Kapitel:)

heavy past | boyxman ✔️Where stories live. Discover now