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Brendan Murray - Dying to try (live at Eurovision Song Contest Kyiv 2017, he represented Ireland)

Jamie-Cormac MacKinley

"Ich muss zu ihm, Anya", seufzte ich. "Seit dem Gespräch am Montag ist er scheiße drauf. Und das ist meine Schuld. Und Leo und Amy fahren über das Wochenende nach Perth, da kann ich mit fahren und komme Sonntag wieder."

In meinen Koffer packte ich zum Schluss noch Gleitgel und Kondome ein. "Denk an deine Gesundheit! Du hast mir erzählt, dass dir deine Lunge weh getan hat. Und jetzt willst du wieder mit ihm schlafen?"

"Ich will ein halbwegs normales Leben führen!" "Jai! Leon und Amy sind da!" Ich nahm meine Tasche und meinen Koffer.

Im Flur hörte ich schon die Kinder der beiden. "Onkel Jai!" Victoria und Alexander kamen zu mir und umarmten mich. "Hallo, ihr zwei hübschen! Seid ihr bereit für das coolste Wochenende aller Zeiten? Mit den coolsten Großeltern der Welt?" Aufgeregt nickten beide.

"Wir dürfen sogar zu den Pferden!" Victoria strahlte.

Dann ging ich zu den Zwillingen, begrüßte die zwei Monate alten Racker Ben und Blue. Beide schliefen friedlich.

"Passt gut auf unsere Vier auf!" Leo seufzte und sah seine Zwillinge an. "Uns haben sie doch auch groß gezogen. Also kommt jetzt."

Irgendwann, nach gefühlten 50 Stunden, saßen wir nun zu dritt im Auto auf den Weg nach Perth. Amy fuhr, Leo saß daneben, ich hinter Amy und neben mir Leos Prothese- kein geiler Anblick.

"Wie macht ihr das eigentlich beim Sex?", fragte ich interessiert. "Jamie!" Leo sah mich empört an. "Was denn? Liegst du denn dann nur unten?" Interessiert beugte ich mich zu den beiden vor.

"Ich hatte zwei Jahre Sex mit einer Frau. Also verstehe ich was davon, auch wenn der Sex nicht gerade geil war."

Amy grinste. "Dein Bruder ist sehr aktiv, wenn du verstehst, was ich meine." Wissend grinste und nickte ich.

"Wieso willst du eigentlich unbedingt zu Charlie?" "Er fehlt mir. Und ich habe eventuell scheiße gebaut." Nachdenklich sah ich aus dem Fenster.

Seit fünf Tagen war er so abweisend zu mir. Und es war meine Schuld.

***

Im Hotel angekommen checkten Amy und Leo ein- gleiche Etage wie Charlie. Und als ich die Putzfrau sah, jubelte ich den beiden meinen Koffer unter.

"Entschuldigen Sie!" Schnell lief ich zu der Putzfrau. "Könnten Sie mir eventuell mein Zimmer aufschließen? Ich habe meine Key-Card vergessen", lächelte ich. Skeptisch sah mich die Frau an. "Zimmer?" "1305."

Sie nahm den Schlüssel und lief zur Tür- auch noch genau das neben Amy und Leo! Hatten sie das extra so gelegt?!

"Vielen Dank, gute Frau", lächelte ich und trat ein. Ein schlichtes Zimmer, so wie ich es Sonntag schon über FaceTime gesehen hatte.

Kurz wartete ich, dass die Frau in einem der Zimmer verschwand und holte dann meinen Koffer. "Du bist ein Fuchs. Hätte nicht gedacht, dass es funktioniert." Grinsend sah ich Leo an.

"Also bis später, ich habe nur noch zwei Stunden, bis Charlie kommt." Mit meinem Koffer lief ich ins Zimmer und schloss die Tür.

Als erstes suchte ich das Telefon, rief unten in der Lobby an und fragte, wie schnell sie 100 rote Rosen besorgen könnten. Die Antwort der Frau war: eine Stunde, wenn ich die Besten im Viertel haben wollte. Und ich sagte zu.

Dann bestellte ich das beste Essen, was Sie zu bieten hatten.

Aus meinem Koffer holte ich mein neu gekauftes Outfit, mein Make-Up, ging damit ins Badezimmer und zog mich aus, ging duschen.

Nach dem duschen zog ich mir meine dunkelblauen Panties an, lackierte mir Finger- und Fußnägel ebenfalls in diesem Blauton. Als der Lack vollständig getrocknet war, zog ich mir eine schwarze Skinny Jeans an, dazu ein enges blaues Hemd, knöpfte es zu und steckte es in meine Hose.

Dann klopfte es. Schnell lief ich zur Tür und nahm dankend die 100 Rosen an. Diese verteilte ich auf dem Bett, auf dem Nachttisch und auf dem Boden- sah viel cooler aus, als nur Rosenblätter! Zum Schluss zündete ich noch die herumstehenden Kerzen an, lief dann zurück ins Badezimmer, da Charlie bald kommen würde.

Wie immer schminkte ich mich dezent. Nur der Lidschatten war etwas auffälliger, denn dieser war ebenfalls dunkelblau. Als ich fertig war, sah ich mich zufrieden im Spiegel an, schoss ein Bild und schickte es in die WhatsApp Gruppe mit Luke, Nate, Anya und Izzy.

Natürlich bekam ich nur tolle Komplimente- vor allem von Luke.

Ich verließ das Badezimmer und packte noch kurz ein paar Sachen aus meinem Koffer, als ich die Tür hörte.

"Was ist denn das?" Ich lief aus meiner Ecke zu Charlie. "Hey." Überrascht sah Charlie mich an. "Jamie?" Ich nickte. "Es tut mir leid", erwiderte ich und kickte die Tür hinter Charlie zu. "Was tust du hier?" "Ich wollte dich sehen, mich entschuldigen und wenn du magst, das Wochenende mit dir verbringen."

"Ehrlich gesagt, hatten mich deine Worte etwas verletzt." Ich nickte. "Ich weiß", erwiderte ich und nahm seine Hände. "Und es tut mir echt leid. Ich habe nur so Angst, dass ich dir irgendwann zu Jung bin, oder zu Tuntig oder sonst was. Das du etwas besseres als mich findest. Ich will dich einfach nicht verlieren."

Charlie seufzte. "Das hatten wir schon. Nimm keine Drogen, gehe nicht fremd und habe keine Geheimnisse vor mir. Genau so wenig wie ich gegenüber von dir. Dann kann uns nichts trennen, Kleiner." "Versprichst du es?" Mein Freund nickte. "Versprochen."

Vorsichtig gab ich Charlie einen Kuss. "Du siehst erschöpft aus. Ich habe uns Essen bestellt, das müsste auch bald da sein." Doch Charlie gab mir nur einen weiteren Kuss. "Du siehst gut aus", flüsterte er. "Danke." Leicht lächelte ich und gab ihm einen Kuss.

"Also wann kommt das Essen?" "In einer halben Stunde, ungefähr", lächelte ich. "Du kannst also noch Duschen gehen." Leicht nickte er. "Wir könnten uns die Zeit aber auch anderweitig vertreiben."

Charlie kniff mir in meinem Hintern. "Glaub mir, das kommt später. Umsonst habe ich nämlich keine Panties an." "Welche?" "Die enge, fast durchsichtige, mit dem dünnen Stoff", flüsterte ich und gab ihm einen Kuss. "Ich werde hier warten."

Mein Freund schluckte. "Geh jetzt", grinste ich und schubste ihn leicht.

Als Charlie verschwunden war, holte ich mir eine kleine Cola-Flasche, trank diese und nahm seinen Laptop, suchte etwas Musik heraus.

Dann klopfte es- endlich! Ich hatte Hunger! Also öffnete ich die Tür und ließ den Zimmerservice hinein, gab ihm anschließend ein paar Dollar.

Ich stellte alles auf den Tisch und wartete auf Charlie, welcher ebenfalls nach ein paar Minuten erschien. "Gibt es eigentlich sonst etwas Neues?" Stolz nickte ich. "Ich habe Dienstag einen Auftritt im Fernsehen. Erst ein Interview, dann darf ich meinen neuen Song singen."

Während des Essen erzählte ich ihm die Einzelheiten, versprach, auf mich aufzupassen. Dann erzählte ich ihm von Diegos und James' Streit, denn Diego verstand nicht, wieso James sein Baby nicht anerkennen wollte. Sophia war nämlich schon fett geworden. In der Schule, so erzählte Anya, war sie als größte Hure abgestempelt und alle empfanden mir gegenüber Mitleid. Das ich sowieso schwul war, interessierte da keinen.

Charlie stand auf und hielt mir seine Hand hin. "Was wird das?" "Tanzen, so nennt man das." Ich lächelte und nahm seine Hand, stand auf und fing an mit ihm zu tanzen.

"Jamie?" Verträumt sah ich zu Charlie auf. "Ich liebe dich."

heavy past | boyxman ✔️Where stories live. Discover now