16.

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Chloe

Mit tausend Fragen im Kopf stand ich immernoch eingeschlossen in der Toiletten Kabine, und muss mir die Demütigenden Wörter beziehungsweise Sätze von Lia anhören. Ich kann mir einfach im besten Willen nicht ausmalen, was ich falsch in der Freundschaft gemacht habe? Und wenn ich was getan hätte, würde ich ihr vor die Füße fallen und betteln, das es mir leid tut und sie mir diesen Schmerz nicht mehr jeden Tag zu werfen soll.

Doch ich brauche einen Grund. Einen Grund damit ich mich entschuldigen kann. Doch den habe ich nicht. Ich habe einfach keine Ahnung.

,,Vor allem, ich war nur mit ihr befreundet da ihre Eltern sowas von stinkreich waren, das sie mir alles kaufte was ich wollte, als ich Mal vergessen hatte Geld mitzubringen.", doch jetzt fiel sie in Schallendes Gelächter und ihre Freundin gleich mit.

Und das machte mich zum Teil wütend.

Denn sie hatte keinen Grund mich zu hassen. Keinen Grund. Denn sie war doch nur meine Freundin, da meine Eltern reich waren. Was heißt waren, sind sie immernoch, nur nicht so ganz wie vorher. Also muss ich mich gar nicht bei ihr entschuldigen - oder doch? Sie hat kein Grund mich zu hassen, weil ich ihr nichts getan habe, weil ich ihr nicht wichtig war.

Ich hatte wirklich gehofft. Tief im Inneren, das ich endlich eine wahre Freundschaft fand. Eine Freundin, die für einen da ist, wenn es um Liebeskummer geht. Doch wenn ich sie Mal in den alten Zeiten darauf aufmerksam machen wollte, blockte sie ab und meinte so oft wie es ging - das sie keine Zeit hätte.

Wir waren zwar damals beste Freunde, doch ins Kino weder in den Freizeitparken sind wir nie gegangen. Sie wollte immer nur shoppen. Aber da es mich glücklich machte sie glücklich zusehen, willigte ich jedesmal aufs neue ein. Ohne einen Hintergedanken zuhaben. Und sie hatte Recht, ich hatte ihr immer Geld geliehen, ich weiß es nicht. Ich sah es als selbstverständlich, bei so solch einer Freundschaft.

Meine Hand presste ich schnell vor meinem Mund da ein schluchtzer entkommen wollte. Die tränen liefen, ohne das ich sie davon abhalten konnte.

~

Mittlerweile sitze ich im Bus nach Hause. Meine Eltern müssten heute eventuell kommen, wenn Mal wieder einmal nichts dazwischen kommt. Aus der Toiletten Kabine habe ich es dann nur geschafft, als Lia und ihre Freundin gegangen waren. Sie redete, beziehungsweise machte sich danach nicht mehr über mich lustig, als sie sagte warum sie mit mir befreundet war. Sie hatte lediglich über Jungs gesprochen und ist anschließend aus der Toilette gegangen.

Mit dem Kopf an der Fenster Scheibe gelehnt ließ ich die Gegend an mir vorbeiziehen und hoffte, die Fahrt würde ewig dauern. Ich hatte keine Lust auf Zuhause. Damon war nicht da, er kam einfach nicht in die Schule. Dabei hatte ich mich gefreut ihn wieder zusehen.

Zugegeben, ich wollte heute ausnahmsweise meine Eltern nicht Mal sehen. Ich hatte keinen Schimmer, ein Gefühl sagte mir alles stehen und liegen lassen und weg rennen. Einfach vor alles und jeden davon laufen.

Wenn's so einfach wäre.

~

Zuhause. Ich nahm meine Eltern nicht fündig. Noch nicht. Im Zimmer erledigte ich erst meine ganzen Hausaufgaben, um danach nach meinem Handy zu schauen.

Zwei anrufe meiner Mutter. Vier Nachrichten meiner Mutter. Doch kein einziges von Damon. Von der Person, bei der ich es am meisten erhofft hatte.
D

Wish i neverWhere stories live. Discover now