28.

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Chloe

Ich war zum Teil sauer. Sauer weil er einfach vorbeikam ohne mir bescheid zu geben, weder zu sagen wie das passiert ist und warum er so aussah, als müsste er sein Leben gerade gerettet haben.

Die Schnittwunde auf seiner Hüfte war nicht all zu tief, sodass ich sie erst säuberte und dieses kribbeln im Magen nicht los wurde.

,,T-tut es w-weh?", fragte ich vorsichtig und hielt kurz inne beim säubern der Wunde, und sah zu ihm rauf. Er sah zu mir runter und zog eine leichte Schnute. ,,Nicht wirklich.", gestand er achselzuckend und ich säuberte dann weiter.

,,Aber j-jetzt k-könnte es w-weh tun.", hauchte ich und bemerkte das mein Atem seine Haut auf der Hüfte berührte, und ich könnte schwören das sich blitzartig Gänsehaut drauf breit machte. Ich holte das kleine Fläschchen an Desinfektionsmittel heraus und sah ihm langsam in die Augen. Er nickte mir zu, sodass ich zwei Mal schnell sprühte, und erstaunt war, dass er nicht Mal mit der Wimpern zuckte.

,,D-du hast g-gar nicht ge-gezuckt.", bemerkte ich und erhob mich von der hocke. ,,Chloe, ich habe eine Wunde. Die definitiv schlimmer ist als dieses Desinfektionsmittel.", er lachte innig und schaute mir schmunzelnd in die Augen.

Wenn ich meinen Blick von ihm nicht sofort anwende, kann ich nicht garantieren das meine Knie nach geben und ich umkippe. Denn seine blicke, seine Art, und dieses himmlische schmunzeln das er immer aufsetzt, wirft mich wortwörtlich aus der Bahn.

Dabei hätte ich wirklich sauer auf ihn sein sollen. Er platzt einfach rein, hat mich zu Tode erschrocken, brüllt mich erstmal an und lacht danach, dabei fängt er an Stimmungsschwankungen zu bekommen, die schlimmer bei einer Frau sind.

Himmel, aus diesem jungen werde ich nicht schlauer.

~

,,Warum bist du eigentlich zu mir gekommen?", fragte ich, nachdem alles beseitigt war, ich ein großes Pflaster auf seine Wunde klebte und mich auf mein Bett setzte, während er es sich bequem auf meinem Sofa machte.

Er sah zu Boden. Dann zu seinen verknoteten Händen, danach zu mir.

,,Ich konnte nicht nach Hause.", sagte er kalt und dieser dunkle und leere Ozean voller strudelnder Emotionen in seinen Augen lässt mich merklich ein zucken.

,,W-..", hatte ich zu fragen begonnen. Doch rasch wurde ich von ihm unterbrochen. ,,Kein wieso.", sagte er. ,,ich hatte es dir schonmal erklärt, frag nichts das was dich nicht angeht und keinen einzigen Teil mit deinen Angelegenheiten zutun haben, okay?", fügte er hinzu, doch der Unterton war viel Warnender und ein Hauch Wut war daraus zu hören.

Ich nickte, und schluckte diese unzähligen fragen herunter die ich hatte. Er hatte bestimmt Freunde, oder Cousins bei denen er abends einfach ankommen könnte, aber warum ist er zu mir gekommen? Nicht das ich mich nicht freute, ich freute mich wirklich total, zudem musste ich zugeben das ich ihn irgendwie vermisst hatte, obwohl unsere letzte Begegnung vor paar Stunden waren. Nur es lässt mich nicht los, warum ausgerechnet ich die jenige bin, die der Auswahl, obwohl diese Situation sehr tief Gründig ist.

,,Damon?", brach ich mit meiner leisen stimme die Stille und traute mich, ihm in die Augen zu schauen. Er sah mich Auffordernd an, trotzdem hatte ich Angst zu fragen, nicht das er wieder Ausrastete oder sogar gewalttätig mir gegenüber wird. ,,D-da du n-nicht n-nach Hause kannst, h-hast du b-bestimmt a-auch keinen Platz u-um zu schlafen, o-oder?", erleichtert atmete ich danach aus. Er stand nicht auf um mir eine zu verpassen, oder brüllte mich zusammen sondern senkte den Kopf und schüttelte ihn schwach.

,,Es ist sch-schon sehr spät u-und wenn du n-nichts dagegen hast, k-kannst du heute bei m-mir übernachten.", schlug ich ihm vor und die Röte stieg mir dermaßen in die Wangen wie noch nie. Zum Glück waren meine Haare offen, sodass ich die Röte mit ihnen davor verstecken konnte und nun peinlich berührt am Ende meines pijamas fummelte.

Ich traute mich rauf zu sehen da von ihm nichts kam, plötzlich kreuzten sich unsere Blicke und ich erwischte ihn wie er grinste. Toll, er macht sich lustig über mich. Eine sehr schlechte Idee gewesen es ihm anzubieten, Chloe.

,,Ich weiß nicht.", sagte er aufeinmal und schaute runter auf seine Hände. ,,Ich will keine Umstände bereiten.", er sah wieder zu mir. Diesmal grinste er nicht, er meinte es ernst.

Ich stand ruckartig auf. ,,Nein nein, überhaupt nicht. I-ich kann Bezüge und all das Zeug holen, dann kannst d-du d-dich auf dem Sofa bequem machen.", fiel ich ihm beinahe ins Wort. Und schonwieder war meine tonlage eine Stufe zu hoch.

,,Okay, danke.", sagte er und lächelte knapp, doch auch wenn es nur ein kleines zucken seiner Mundwinkeln waren, es ließen meine Knie kribbeln.

~

Schweigend lag er auf dem kleinen Sofa während ich auf meinem Bett lag. Vorhin hatte sein Telefon geklingelt, doch er hatte abgelehnt und seitdem war es angespannt zwischen uns.

,,Wie geht's deiner Mutter?", die Frage überrumpelte mich selbst. Ich konnte zwar die Folter spannende Stille nicht ertragen, aber das ich zu so einem Gespräch treffen würde, war mir nicht klar.

Er blieb ruhig. Lediglich verschnellerte sich sein Atem etwas und sofort merkte ich, dass ich wiedereinmal einen wunden Punkt traf.

,,Tut mir leid, i-ich - hast d-du Hunger?", wechselte ich das Thema und war schon aus meinem Bett aufgesprungen. Er zuckte mit den Achseln, stand aber auch auf und das nahm ich zu einem ja.

Morgen schreibe ich einen Vokabel Test, und ich weiß genau das ich 5 Seiten nicht auswendig dafür lernen kann, also bleibt mir keine andere Möglichkeit außer zu spicken. Mammamia.

Hab gerade voll Hunger, aber keine Lust in die Küche zu gehen.

Warum so einen wunden Punkt immer am treffen, wenn Chloe auf seine Mom hinaus will?

Warum kann er nt nach Hause?

Uh, eine Nacht bei Chloe.

Chloe hat schon ihre Gründe gar rechte sauer auf ihn zu sein, nh?

✔️ or ✖️

Fortsetzung folgt...

Wish i neverWo Geschichten leben. Entdecke jetzt