Kapitel 29 - Zuerst Ryder. Dann John. Dann meine Eltern.

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''John. Was machst du hier?'' fragte ich und bemerkte den großen, blutigen Fleck auf der Seite seiner Stirn.''Oh mein Gott.'' sagte ich und zog ihn mit mir rein.''Was ist passiert?''

''Ich weiß es nicht. Ich habe dich sooo vermisst und es tut...es tut...es tut mir unglaublich Leid wwas passiert ist. Wirklich. Unglaublich. Leid.''seine Stimme bebte und zerbrach ab und zu, während ich versuchte den ekligen Gestank zu ignorieren. Endlich schaffte ich es, ihn auf die Couch zu setzen und ihn davon zu überzeugen, dass ich ihm verziehen hatte und das er ruhig sein sollte. Es stimmte zwar nicht, dass ich ihm verziehen hatte, aber er war betrunken und nur so hatte er Ruhe gegeben. Zuerst nahm ich die Erste-Hilfe Box und säuberte seine Wunde, die aber ziemlich tief war und ehrlich gesagt konnte er damit viel besser umgehen, als Ryder damals. 

Ryder...

''Besser?'' fragte ich nach beinahe 2 Liter Wasser und er legte das Glas hin, bevor er mich ansah und nickte.''Ja tut mir Leid für die Umstände.'' er klang so nett und genau wie der John den ich kannte. Aber wenn ich an diesen Abend denke..

''Du solltest mit deiner Wunde zum Krankenhaus. Ich kann dich hinfahren.'' meinte ich, doch er schüttelte nur sein Kopf und stand auf.''Nein, aber vielen Dank. Ich weiß, dass was ich getan hatte nicht wieder gut zu machen ist, deshalb werde ich gehen und nie wieder kommen. Noch mal danke für das.'' er zeigte auf das große Pflaster bei seiner Stirn und ich nickte lächelnd.''Wie ist das eigentlich passiert?'' wollte ich wissen, doch er sah mich mit einem Blick an das mir sagen sollte, dass ich es gar nicht wissen möchte. Also nickte ich um ihn verstehen zu geben, dass ich verstanden hatte. Wir gingen beide zur Tür, er sah mich noch ein letztes Mal an und ging dann mit einem Schwung raus aus meinem Haus. Vielleicht ist er ja doch nicht so schlimm, wie gedacht..

Kurzer Zeit später kamen auch schon meine Eltern, aber leider nicht so, wie ich es erwartet hätte. Für gewöhnlich hätte ich erwartet, dass sie wütend und schreiend zur Tür herein spazieren, meine Mutter rauf ins Zimmer geht und mein Paps unten auf der Couch schlafen muss. 

Nun.

Stattdessen kamen sie aneinander geklebt und knutschend die Tür herein, während mein Paps versuchte ihr Kleid von ihr runter zu zerren. Das war ein Anblick, welches mein nicht so stabiles Verstand nur noch mehr verstört hatte. 

''Uh, würg, würg, würg!'' quitschte ich und rannte mit schnellen Sprüngen die Treppen rauf. Ihr denkt vielleicht, dass das kindisch ist, aber wenn ihr mal euere Eltern knutschend sieht, wie wilde Teenager auf extra Hormonen denkt ihr auch nur mehr an einem Unfall der euch alle Erinnerungen vergessen lässt.

Es hat nicht lange gedauert, da klopfte meine Mom schon an der Tür, doch ich kriegte dieses Bild nicht mehr aus meinem Kopf, also ignorierte ich sie. Es war nicht grade einfach für mich meine Eltern, die sonst sich nur näher gekommen waren, wenn sie einen Streit hatten, plötzlich so waren wie Löwen in der Paarungszeit. 

''Schatz. Jetzt lass mich doch rein.'' ugh, auf keinen Fall.''Komm schon. Du hast uns ja nicht beim Sex erwischt.''

''Mom! Hör auf Sex zu sagen! Ich will von meiner Mom nicht das Wort Sex hören!'' brüllte ich sie an und verzog mein Gesicht durch das ständige Kopfkino, welches ich wegen diesem Wort jetzt hatte. 

''Jetzt sei doch nicht so kindisch Katherine.'' 

''Du warst du doch die jenige, die vergessen hatte, dass sie Kinder hat.'' meinte ich und legte die Hände auf meiner Stirn.

''In Ordnung, in Ordnung. Wir reden einfach morgen.'' ich hörte sie die Treppen runterlartschen und ich hüpfte erschöpft auf meinen Bett. Das war ein sehr langer Tag und auch irgendwie ein komischer. Nachdem ich mich geduscht hatte, legte ich mich ins Bett und guckte noch ein letztes Mal auf mein Handy in der Hoffnung, Ryder hätte mir eine Nachricht hinterlassen. Doch das war natürlich nicht so, also schlief ich mit einem mulmigem Gefühl im Bauch ein.

Shut up Badboy.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt