Kapitel 74 - Ein letzter Wunsch?

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Die Tage vergingen, Blair und Melissa kamen kein einziges Mal vorbei und riefen auch kein einziges Mal an. Mittlerweile waren es schon 5 Tage und mir ging es immer nur schlimmer und schlimmer. Ich war froh, dass meine Eltern und Ryder stets an meine Seite waren. Carrie und Jake kamen auch schon mehrmals vorbei und auch Jake wollte mir sein Herz schenken, was ein völliger Quatsch ist. Ich könnte nicht damit leben, dass jemand sich das Leben nimmt nur wegen mir. 

“Ich habe dir Essen gebracht, magst du heute lieber Chinesisch oder Thai?“ Ryder hielt 2 Tüten hoch und lächelte mich an, nachdem er ins Zimmer getreten ist. Er verdrängte das Gespräch, welches wir unbedingt führen mussten.“Du wählst.“ antwortete ich nur schlicht und setzte sich zu mir.“Dann Thai.“ ich wollte wieder ein echtes Lächeln von ihm sehen oder sein berühmtes Black-Grinsen, aber auch wenn ich wusste, dass er sich bemühte für mich glücklich zu wirken, wusste ich auch, dass das nur gespielt ist. Ich wünschte er würde mich wieder babyface nennen…

“Ryder. Wir müssen reden.“ 

“Zuerst essen, später reden.“ er übergab mir eine Box und 2 Stäbchen, aber ich legte sie wieder auf den Tisch.“Nein, nicht später, sondern jetzt. Ryder, ich werde sterben.“

“Sag das nicht! Hör auf sowas zu sagen, du wirst nicht sterben.“ 

“Ryder, hör mir zu-“ er nahm mein Gesicht in seine Hände und unterbrach mich somit.“Nein du hörst mir jetzt zu. Du wirst nicht, ich wiederhole nicht vor mir von dieser beschissenen Welt gehen! Du bist alles was ich habe. Wenn du gehst, gehe ich mit dir. Hast du verstanden? Aber du wirst nicht gehen. Du hast noch mindestens 80 wunderschöne Jahre vor dir, mit mir an deiner Seite. Wenn du hier raus kommst, dann“ seine Tränen unterbrachen ihn kurz, was mich dazu brachte mein Schmerz freien Lauf zu lassen. Ich heulte mit ihm. Ich hatte Angst. Angst vor dem Tod, Angst dass ich von ihm gehen könnte.“Wenn du hier raus kommst dann werden wir zusammen glücklich. Paar Jahre später ziehen wir zusammen und irgendwann heiraten wir. Dann kriegen wir Kinder, die einfach perfekt ausschauen werden, denn ich mein du bist wunderschön und ich der Hammer.“ während dem Weinen mussten wir beiden lachen über sein großes Ego, aber er war mein Mann und ich liebte ihn. Ich liebte sein Ego und wie er von sich selber redete, als wäre er der 8.Weltwunder.“Und dann, wenn unsere Hosenscheißer erwachsen sind…dann gehen wir zusammen in Pension und beschweren uns immer über junge Leute gemeinsam. Wir streiten uns darum, welches Hemd ich anziehen soll und du sagst mir, dass ich nicht mit den Weibern aus der Nebenzimmer flirten soll, dabei wirst du ganz genau wissen, dass ich nur Augen für dich habe. Und dann…irgendwann…gehen wir beide gemeinsam von dieser verschissenen Welt. Wir schlafen gemeinsam ein und im nächsten Leben treffen wir uns dann wieder. Also. So wird das für dich aussehen und nicht mit 18 sterben in irgendeinem Zimmer in irgendeinem verschissenen Krankenhaus. Hast du das verstanden?“ er nahm mich fest in den Arm und ich heulte alles aus. Meine Angst, mein Schmerz und meine Sorge. Ich wollte weder Sterben, noch von seiner Seite weichen. Auch wenn alles was er sagte mein größter Wunsch ist, musste ich realistisch denken. Es ist höchstwahrscheinlich, dass ich sterben werde. Ich fühlte mich schwach und überhaupt nicht im Stande dazu irgendwas zu machen, aber eines wollte ich machen. Für den 95% Chance, dass ich sterbe.

“Ich habe einen Wunsch.“ er ließ von mir ab und sah mir tief in die Augen.“Alles.“ er wischte mir meine Tränen weg und ich ihm seine.

“Schlaf mit mir.“ 

Shut up Badboy.Where stories live. Discover now