Kapitel 40 - Spanisch.

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Eine Woche ist seitdem Vorfall im Krankenhaus vergangen und von Ryder hatte ich auch nichts mehr gehört, seit er wütend aus dem Raum lief. Die paar Tage die wir in der Schule frei hatten, waren nun auch seit vorgestern vorbei und heute ist etwas sehr merkwürdiges in der Schule passiert. Ich hatte etwas vergessen. Sogar mehrere Dinge. Ihr müsst wissen, dass ich kein Mensch bin der schulisch oder beruflich etwas vergisst, nie. Zumindest ist es bis jetzt noch nie vorgekommen. Gestern Abend hatte ich noch für ein Mathetest gelernt und mein Buch in mein Zimmer liegen lassen. Meine Theaterskripten waren unter meiner Bettdecke da ich sie mir noch durchgelesen hatte am Abend und wo mein Chemie Buch steckt, weiß ich bis jetzt nicht. Ich vermute das liegt daran, dass meine Gedanken sich ständig um Ryder und das Mädchen Lora dreht. Wahrscheinlich besucht er sie regelmäßig und schwänzt deshalb auch die Schule, aber er hätte sich wenigstens melden können. Nur eine kleine Nachricht, dass er lebt und das es ihm gut geht. Mehr hätte ich nicht gebraucht, aber was auch immer. Außerdem, hatte ich auch noch vergessen das ab heute eine Projektwoche anfängt -eigentlich ab morgen, aber heute besprechen wir die Details-. In dieser Projektwoche müssen wir uns eine Aushilfsarbeit irgendwo suchen, etwas gutes für die Menschen tun. Vor ungefähr 2 Monaten hatte ich mich für den Bereich ‚Alte und behinderte Menschen‘ entschieden, da ich finde das sie unsere Hilfe genau so benötig, wie die anderen. Blair und Melissa machten in letzter Zeit viel zur Zweit, da ich ja ständig mit Ryder beschäftigt war, aber in den letzten paar Tagen hatten wir uns wieder ausgesprochen. Blair hatte sich für den Bereich ‚Gefängnisleute‘ entschieden und Melissa für die ‚Armen und Obdachlosen‘. Eigentlich freute ich mich darauf helfen zu können, denn früher als mir neben der ständigen Lernerei noch Zeit blieb, verteilte ich essen an Heimlose und verarztete Kinder die auf der Straße lebten. Vor ungefähr einem Jahr war ich auch für 2 Monate als Arzt-Assistent für die Soldaten eingetreten. Es war erstaunlich wie viele Verletzte es gab die stets für unser Land kämpften, deshalb erfüllt es mich immer mit Freude solchen Menschen helfen zu können. 

“Hey Süße. Worüber denkst du nach?“ Blair erschien neben mir, während ich meine Bücher in den Spind einräumte und ich schüttelte lächelnd mein Kopf. Sie war wie ein Spion, du hörst sie nicht kommen und doch ist sie plötzlich da.

“Nur an unsere Projektwoche. Ich freue mich schon darauf.“ meinte ich und wir begangen zu gehen. Blair hatte Latein und ich hatte Spanisch, irgendwie fand ich Latein immer viel zu schwierig für mich, aber Blair möchte Arzt werden und deshalb find ich, ist es auch gut, dass sie Latein gewählt hatte.

“Das war ja klar. Also ich freue mich nur darauf echte Verbrecher kennen zu lernen. Das ich denen helfen muss, ist nur so ´ne Nebensache.“ ja, Blair war nicht grade die hilfsbereiteste, aber zu den Menschen die sie mochte, war sie der warmherzigste Mensch, den ich kenne. 

“Ach sei doch nicht so. Wo ist eigentlich Melissa?“ fragte ich und versuchte mich einmal nicht auf Ryder zu konzentrieren, sondern einfach auf das Thema.“Ich weiß nicht, sie wollte vor einer halben Stunde anrufen, da ihre letzte Stunde entfallen ist, aber bis jetzt hatte ich noch kein Anruf bekommen.“ sie sagte es so, als wäre das ganz normal für Melissa und das war es auch. Während ich nie etwas vergas, tat Melissa genau das Gegenteil. Du sagst ihr was, sie hört es, sie nickt und vergisst. Aber Blair und ich hatten uns schon daran gewöhnt sie immer wieder erinnern zu müssen. An alles. 

“Wir sehen uns dann nach der Schule.“ sagte sie, doch ich hob mein Finger um zu protestieren.“Geht nicht tut mir Leid. Meine Mom macht für uns alle Essen, da die Freundin von meinem Bruder vorbei kommt.“ sie nickte in Verständnis, wir umarmten uns und ich ging in meiner Klasse. Mrs. Montez saß schon auf ihrem Platz und blätterte wie immer ihre spanischen Magazine durch. Sie kam tatsächlich aus Spanien und hatte auch ein Sohn, Juan mit dem ich mich eigentlich gut verstand. Er verbrachte dieses Jahr in Spanien um besser die Sprache lernen zu können, denn das ist für Mrs. Montez sehr wichtig. 

Als alle an ihrem Platz saßen -mit mir eingeschlossen- stand Mrs. Montez auf und setzte sich auf die Tischkante eines Schülers. Wenn man eins sagen kann, dann dass Mrs. Montez nicht grade ein Zeichen von Schönheit ist. Sie hat eine kleine Warze in der Nähe ihres Lippens und so eine komische Lücke bei ihrem Kopfscheitel. Außerdem war sie ein wenig übergewichtig, aber da sie immer kurze Röcke trug, schien sie das nicht sehr zu kümmern.

“So meine kleinen Gören,“ fing sie in ihrem spanischen Akzent an.“heute muss ich mit euch leider besprechen wie die Projektwoche ablaufen wird. Also. Ihr Loser werdet Menschen die nicht alles in den Arsch geschoben bekommen -so wie ihr- helfen und sie gut behandeln durch diese Woche. Für euch alle gibt es einen Aufpasser von dieser Arbeit, der dann berichtet wie ihr wart. Der Bericht macht ein Großteil eurer Note aus. Also Adios ihr Teufelskinder und wir sehen uns in einer Woche.“ ja. Mrs.Montez mochte uns nie richtig, da—ach, aus welchem Grund auch immer. Aber es war gut das sie uns so früh entlassen hatte, so konnte ich gleich Nachhause gehen und noch eine Runde schlafen, bevor ich meiner Mutter beim kochen helfen müsste. Hat die Freundin schon einen Bauch? Wie hieß sie noch gleich? C..Carrie. Ach ja, richtig. Ich weiß nicht einmal in welchem Monat sie ist, aber ich hoffe man kann schon was sehen. Jetzt erstmal ab nach Hause und dann für ein paar Stunden ins Bett. 

Shut up Badboy.Where stories live. Discover now