Kapitel 33 - Die Fahrt nach Seattle. (Part II)

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Wir fuhren auf dem Highway und Ryder hatte mir ein Müsliriegel aus dem 18. Jahrhundert angeboten um nicht zu verhungern bis wir bei McDonalds ankommen, aber ganz ehrlich, ich glaube mir ist der Appetit nach diesem Riegel vergangen. Es schmeckte nach Staub und noch irgendwas, dessen Geschmack ich nicht kenne, da die Anleitung auf spanisch war. Ryder und ich unterhielten uns mittlerweile viel, natürlich stritten wir in den letzten 15 Minuten eine Menge, da wir beide nicht aussteigen oder wegrennen konnten, aber dennoch war die Fahrt ziemlich amüsant. 

''Kann ich das Radio einschalten?'' fragte ich schüchternd und hielt mein Finger vor das Radio, doch drückte noch nicht, da ich auf seine Antwort wartete. Ich saß mit hochgezogenen Füßen, ohne Schuhe auf dem Sitz. Meine Haare waren zusammen gehalten in eine unordentliche Dutt und der Regen war auch schon vorrüber, also waren die Fenster runtergekurbelt. 

''Nein.'' gab er dominierend zurück und ich funkelte ihn mit meinen grün-blaulichen Augen an.''Warum nicht?'' motzte ich und er seufzte, aber antwortete nicht.

''Hör auf mich zu ignorieren, als wäre ich ein kleines Kind!'' schrie ich.

''Dann hör auf dich wie ein Kind zu benehmen!'' brüllte er zurück.

''Das tue ich doch gar nicht! Pisser.'' 

''Miststück.'' meine Augen weiteten sich, mein Mund formte sich zu einem 'o' und Ryder funkelte mich böse an. Dieser Bastard.

''Das hast du jetzt nicht gesagt!'' warnte ich ihn mit meinem Finger und er lachte. 

''Und ob ich das habe!'' 

''Nimm es zurück!''

''In deinen Träumen!'' 

''Bastard!''

''Hexe!'' 

''Halt sofort an!'' schrie ich ihn an und wiederholte es immer wieder und wieder, während ich auf's Lenkrad zugriff.

''Das ist der verfickte Highway! Willst du sterben!?'' brüllte er mich an und ich drehte meinen Kopf zu ihm hoch. Mittlerweile war ich gar nicht mehr auf dem Sitz sondern viel mehr in der Mitte und umklammerte das Lenkrad mit Händen und Füßen, während Ryder versuchte mich mit einer Schulter wegzudrücken und mit der Hand gerade zu fahren. Erst jetzt, da ich in seinen Augen sah und so kurz vor seinen Lippen war, hörte ich auf zu schreien und er auch. Es war erstaunlich wie schnell wir unsere Stimmung änderten. Zuerst selbstmordgefährlich, dann verliebt, aber wisst ihr was? So sind wir halt. 

''Tut mir Leid.'' murmelte er und ich rutschte schmerzhaft wieder auf meinen Platz.''Mir auch.'' sagte ich unter meinem Atem und er lächelte mich warm an. Ich liebte dieses Lächeln, das war ein Lächeln, dass mir ein komisches Gefühl gab, so friedlich und so unfassbar. Wenn irgendwer uns sehen würde, wie wir miteinander streiten und dann plötzlich wieder nett zu einander sind, würde der Jenige wahrscheinlich denken, wir haben nicht mehr alle Tassen im Schrank. Oder gar keine Tassen. Aber jeder geht anders mit dem Menschen um in dem er verliebt ist, jeder ist anders temperamentvoll und jeder hat andere Bedürfnisse. Ja, Ryder und ich können uns in vielen Situationen nicht ausstehen, aber dann kommen diese Situationen. Wo er mich einfach warm anlächelt und ich nicht anders kann, als zurück zu lächeln. Ist das komisch? Definitiv. Eindeutig. Auf jeden. 

''Kann ich jetzt das Radio einschalten?'' 

''Trotzdem nein.'' meinte er grinsend und ich verdrehte meine Augen. Er muss es immer nach seinen Willen haben, aber dies war mir egal. Rasch drückte ich den Knopf und ließ warme Melodie ins Auto. Zuerst sah Ryder genervt aus, aber dann aus irgendeinem Grund, änderte sich sein Gesichtsausdruck und er ließ die Musik zu. Wenn ich das schon am Anfang gemacht hätte, dann hätten wir uns diesen beinahe Tod ersparen können. Schließlich erblickte ich den großen Palast für fette Menschen und glaubt was ihr wollt, ich hatte Tränen in den Augen vor Freude. Ryder schien meine Begeisterung für McDonalds amüsant zu finden, aber was solls, ich hab ja Mci an meiner Seite. Es dauerte jetzt nicht mehr lange..

Shut up Badboy.Where stories live. Discover now