Kapitel 63 - Beating Heart.

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Am nächsten Morgen wachte ich auf das Klingeln meines Weckers auf. Also dieses Geräusch habe ich ganz und gar nicht vermisst. Ich zwang mich aus dem Bett und ging mit halbwegs geschlossenen Augen ins Bad. Automatisch drehte ich den Wasserhahn auf und spritze kaltes Wasser in mein Gesicht, solange bis ich munter war. Dann trocknete ich mich wieder ab und putzte meine Zähne. Nachdem ich mit allen Vorbereitungen fertig war, wie z.B. anziehen, Haare machen und so weiter, ging ich runter in die Küche um was zu Essen. 

Auf dem Küchentisch lag ein Zettel mit meinem Namen drauf.

Dad und Ich sind weggefahren. Kommen am Mittwoch zurück. Geld ist daneben und Jake kommt ab und zu vorbei um nach dir zu sehen. Wir haben dich lieb. Mom&Dad. 

Na toll. Hab total vergessen, dass sie zu einer Beerdigung in New Jersey fahren. Aber warum müssen sie gleich 2 Tage dort bleiben? Wie auch immer, besser für mich. Muss zumindest für’s Erste nicht ihre Schwärmereien über das Baby ertragen. Ach ja das Baby, ich sollte mal Jake irgendwann anrufen und ihn fragen wie es Carrie geht. Und natürlich das Baby. 

Das Klingeln meines Handy’s schreckte mich auf und ich lief hoch in mein Zimmer um es zu holen. Gestern nachdem Text von Ryder habe ich es noch mehrmals durchgelesen und habe dann mein Handy irgendwo im Bett fallen lassen beim Einschlafen. Schließlich fand ich es unter dem Polster und hob ab.“Ja?“ fragte ich so schnell, wie ich nur konnte und hoffte, dass die Person noch nicht aufgelegt hatte.“Hey, deine Eltern sind jetzt weg oder? Das heißt Melissa, du und ich machen Paaaarteeey.“ haha Blair. Sie war so optimistisch wenn es darum geht.“Ähm, das ist doch klaaaar.“ kicherte ich und sie schrie ins Telefon. Sie liebte es wenn von einen von uns die Eltern nicht anwesend waren für ein paar Tage. Wir machten eigentlich nur komische Gesichtsmasken und taten das was wir alle am Besten können. Wir genossen die Musik.“Okay, ich hol dich in einer viertel Stunde mit Melissa ab. Sei fertig.“ bevor ich antworten konnte, legte sie auf und ich lachte in mich hinein. 

Sofort stellte ich mein Iphone auf meine Stereoanlage und ließ mein derzeitiges Lieblingssong laufen. Dann drehte ich es so laut es nur ging auf und genoss es einfach. Mit jedem Beat wackelte ich mein Hintern hin und her, dann nach unten und rauf, hin und her, runter und rauf. Dann stellte ich mich vor mein Spiegel und begann ‚flirty‘ mit mein Spiegelbild zu singen. Wenn mich jemand so sehen würde, würde er denken, dass ich eine schwere Behinderung habe. Und er würde gar nicht falsch liegen. 

Bei meiner Lieblingsstelle schrie ich auf und ging erst recht voll ab. Mein Gott, ich kann nicht hinsehen. 

“Also das machst du, wenn dich keiner sieht.“ hörte ich die bekannte Stimme, die nicht zu verwechseln war. Ryder.“Würdest du aufhören einfach so in mein Haus aufzutauchen?“ fragte ich und beruhigte mein rasenden Puls, weil die Situation gerade einfach so peinlich war.“Bist du böse?“ fragte er und täuschte vor traurig zu sein, worauf ich ihm mein Mittelfinger zeigte und wegging. Er zog mich zurück, was ja normal bei ihm ist und sah mich an. Es kam grade der Song ,Beating Heart by Ellie Goulding’ und ich verlor mich in seine Augen.“Wollen wir tanzen?“ fragte er und reichte mir eine Hand, worauf ich nur grinste und die Position aufnahm. Wir begannen uns langsam zu bewegen, zuerst nur hin und her, aber selbst dass war einfach unglaublich schön. 

“Kann nicht fassen, dass ich wirklich tanze.“ sagte er lachend und ich guckte ihn fragend an.“Warum denn?“ wir waren so nah, dass ich sein Herzschlag auf meiner Haut spüren konnte, aber es gefiel mir. Auch zu wissen, dass ich die Einzige bin die ihm so nahe ist und hoffentlich je sein wird.“Ich tanze nie.“ er musterte mich und ich musterte ihn. Wie hat dieser Junge nur wieder mein Herz gestohlen? Es geschah in Lichtgeschwindigkeit. Ich konnte von Anfang an nicht entkommen. Seine Liebe bringt mich dazu Dinge zu wollen, die ich davor noch nie wollte. Meine Liebe zu ihm ist so stark, dass es schon wehtut. Es tut weh, weil seine Schmerzen auch zu meinen werden und seine Probleme auch meine Probleme werden.“Wenn du mich je verlässt, sterbe ich. Du bist alles was mir wichtig ist. Jede Nacht habe ich Angst,-“ ich unterbrach ihn indem ich meine Lippen auf seine drückte. Nach einer Weile ließ er von mir und ich lächelte ihn an.“Habe ich auch.“ mit einem Schwung öffnete sich die Tür und Blair kam tanzend mit Melissa rein. Dann entdeckten die zwei uns und sofort wollten sie wieder rausrennen.“Nein, nein wartet.“ lachte ich und sie drehten sich wieder um.“Wir wollte nicht stören.“ sagte Melissa und ich drehte die Musik leiser.“Schon in Ordnung.“ meinte ich und Ryder räusperte sich.“So Ladies. Ich gehe dann mal, ihr habt bestimmt…äh keine Ahnung was Mädchen so in der Früh machen, also bis dann.“ so süß, wie er versucht nett zu sein.“Wir sehen uns in der Schule.“ sagte er mir sanft und drückte leicht seine Lippen gegen meine, bevor er zu Tür ging und sie wieder zu machte. 

Blair und Melissa wackelten ihre Augenbrauen und sahen mich amüsiert an.“Kein Kommentar.“ sagte ich grinsend und nahm meine Tasche vom Boden. Das wird noch ein langer Tag werden.

Shut up Badboy.Where stories live. Discover now